ABSCHNITT 3 - NOTVERFAHREN
Dieses Kapitel enthält Checklisten und Prozeduren die im Falle eines Notfalls auszuführen
sind.
Notfälle aufgrund von Defekten des Tragschraubers oder seines Triebwerks sind selten,
wenn das Luftsportgerät vor jedem Flug gründlich überprüft und laufend gewartet wird.
Sollte dennoch ein Notfall eintreten, so sind die grundlegenden Richtlinien dieses
Abschnitts einzuhalten bzw. anzuwenden, um den Notfall zu bewältigen. Die Prozeduren
ersetzen jedoch nicht die individuelle Auffassung und Entscheidungsfindung des
verantwortlichen Piloten in den einzelnen Situationen.
Wie die meisten Luftsportgeräte verwendet auch dieser Tragschrauber ein Triebwerk,
welches nicht nach Luftfahrtstandards zertifiziert ist. Dies bedeutet, dass mit größerer
Wahrscheinlichkeit mit Triebwerksausfällen und damit möglichen Außenlandungen zu
rechnen ist. Es ist deshalb auf die strenge Einhaltung der Wartungsmaßnahmen des
Triebwerksherstellers, der Betriebsverfahren sowie damit in Verbindung stehender
Anweisungen zu achten. Das Luftsportgerät muss deshalb immer im Bewusstsein eines
möglichen Triebwerksausfalles geflogen werden und darf deshalb nie über Gebieten
operieren, die keine sicheren Notlandemöglichkeiten bieten.
3.1
Triebwerksausfall
Im Falle eines Triebwerksausfalls soll wie folgt verfahren werden:
Triebwerksausfall während des Startlaufs
Richtung durch feinfühlige und angemessenen Pedaleingabe einhalten
Steuerknüppel/Rotor verbleibt in hinterer Position um den Tragschrauber
abzubremsen. Radbremsen können zusätzlich vorsichtig eingesetzt werden
Wenn Schrittschwindigkeit erreicht ist Rotor waagerecht stellen, Radbremsen
betätigen und Rotor abbremsen
Triebswerksausfall kurz nach dem Abheben und unter 150 ft AGL
Steigflug immer gemäß Höhe-Fahrt-Diagramm in ABSCHNITT 5 ausführen
Bei Triebwerksausfall sofort Nase senken um die Gleitfluglage einzunehmen
Geradeaus landen – eine Umkehrkurve ist in dieser Höhe meist eine schlechte Wahl
Gleitgeschwindigkeit bis zum Boden beibehalten, dann Abfangbogen beginnen
Abhängig von der Endanfluggeschwindigkeit ausgeprägter abfangen
Triebwerksausfall bei oder über 150 ft AGL
Windrichtung?
Geeignete Landefläche wählen
Falls möglich kann ein Anlassversuch durchgeführt werden, siehe Prozedur
„Triebwerksstart im Flug"
Landung wenn möglich in den Wind und/oder hangaufwärts durchführen
Vor dem Aufsetzen Hauptschalter AUS
AutoGyro_FBH_Cavalon
Flug- und Betriebshandbuch
Cavalon
Revision 2.0 – Ausgabe 16.06.2014
ABSCHNITT 3
NOTVERFAHREN
3-1