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Abschnitt 10 - Sicherheitshinweise; Vermeidung Der Entlastung Des Rotors / 'Low-G; Seitengleitflug / Slip In Tragschraubern - auto gyro CAVALON Betriebshandbuch

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Flug- und Betriebshandbuch
ABSCHNITT 10
Cavalon
SICHERHEITSHINWEISE

ABSCHNITT 10 - SICHERHEITSHINWEISE

Allgemeines
Dieser Abschnitt enthält verschiedene Vorschläge und Anhaltspunkte die dem Piloten
helfen sollen, seinen Tragschrauber noch sicherer zu betreiben.
Vermeidung der Entlastung des Rotors / ‚Low-G'
Der Steuerknüppel darf im Flug niemals heftig nach vorne gedrückt werden um einen
Sinkflug einzuleiten oder nach dem Hochziehen in die Normalfluglage zurückzukehren (so
wie man das bei einem Flächenflugzeug tun würde). Dadurch kann der Rotor zu stark
entlastet werden (Gefühl des Leichtwerdens, „Low-G"), was zu einer gefährlichen Abnahme
der Steuerfolgsamkeit um die Längsachse (Rollen) und erheblichem Verlust der
Rotordrehzahl führen kann. Ein Sinkflug ist deshalb immer durch Reduktion der Leistung
einzuleiten.

Seitengleitflug / Slip in Tragschraubern

Übermäßige Schiebeflugzustände müssen unter allen Umständen vermieden werden. Ein
Schiebeflug kann bedenkenlos bis zu dem Grad praktiziert werden, der für die exakte
Ausrichtung des Rumpfbootes bei einer Seitenwindlandung innerhalb der zulässigen
Seitenwindkomponente nötig ist. Ein übermäßiger Schiebeflugzustand beginnt da, wo die
destabilisierenden Effekte des Rumpfbootes die stabilisierende Wirkung des Leitwerks
verringern oder gar aufheben. Neulinge auf dem Tragschrauber, besonders jene mit
Flächenflugerfahrung, sind sich diesen bauartbedingten Grenzen oft nicht bewusst. Durch
Überschreiten dieser Grenzen, sei es durch Nachahmen von ‚Profis' oder die Anwendung
von Steuergewohnheiten von Flächenflugzeugen, kann der Tragschrauber in eine Fluglage
gelangen, die nicht mehr kontrollierbar oder behebbar ist. Da die Pedale sehr feinfühlig zu
bedienen sind und eine ausnehmend wichtige Rolle bei der korrekten Ausrichtung des
Rumpfes gegenüber der Umströmung spielen, sollten Piloten eine Sensorik für
Schiebeflugzustände und ‚automatische Füße' entwickeln, um den Rumpf immer sauber
ausgerichtet in der Strömung zu halten. Die Pedalarbeit, gerade auch die in Reaktion auf
Leistungswechsel (Leistung-Gier-Kopplung), muss als konditionierter Reflex erfolgen.
Ein Hinweis für Flugschulen und Fluglehrer: Aufgrund ihrer eingeschränkten Richtungs-
bzw. Gierstabilität erwarten Tragschraubern eine aktive Steuerführung für Einleitung,
Stabilisierung und Ausleitung des Seitengleitflugs. Schüler empfinden meist Unbehagen im
Seitengleitflug. Je nach Situation kann es sein, dass ein Schüler versehentlich eine falsche
Steuereingabe macht oder ‚einfriert', besonders, wenn er überbeansprucht, gestresst oder
durch die Situation überrascht ist. Nach unserer Auffassung sollte die Flugausbildung
schwerpunktmäßig das Fliegen nach Faden (Luftzug, Libelle), das dynamische Ausleiten
von Schiebflugzuständen, sowie die Entwicklung von automatisierten Reflexen für die
Pedalarbeit
trainieren.
Demonstration
und
Training
von
Seitengleitflügen
als
Normalverfahren wird als kritisch erachtet, da es kein Instrument zum Erkennen der
sicheren Grenzen gibt. Ein erfahrener Pilot mag an der aufkommenden Veränderung der
Steuercharakteristik die Annäherung an diese Grenze erkennen. Ein Schüler jedoch kann,
unwissentlich oder unabsichtlich, diese Grenzen überschreiten, besonders wenn seine
Aufmerksamkeit auf den Aufsetzpunkt gerichtet ist und der Anflug immer noch zu hoch
erfolgt.
Revision 2.0 – Ausgabe 16.06.2014
AutoGyro_FBH_Cavalon
10-1

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