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Kohler CH18-CH25 Wartung Und Service Seite 65

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Reinigen Sie die Komponenten und prüfen Sie dann die
Planheit von Zylinderkopf und Oberseite des Kurbelgehäuses
mit einer Platte oder Glasscheibe und einer Fühlerlehre.
Die höchstzulässige Ebenheitsabweichung beträgt:
0,076 mm (0.003 in.) für 77-mm- und 80-mm-Bohrungen;
0,1 mm (0.003 in.) für eine 83-mm-Bohrung.
Inspizieren Sie gewissenhaft alle Bauteile des
Ventilsystems. Prüfen Sie die Ventilfedern und
Befestigungselemente auf übermäßigen Verschleiß und
Verformung. Überprüfen Sie die Ventile und den Bereich
der Ventilsitze auf starken Lochfraß, Risse und Verzug.
Messen Sie das Spiel der Ventilschäfte in den Führungen.
Startschwierigkeiten oder Leistungsverlust bei hohem
Kraftstoffverbrauch können ein Hinweis auf defekte Ventile
sein. Obwohl diese Symptome auch bei abgenutzten
Kolbenringen auftreten, sollten Sie zunächst die Ventile
ausbauen und überprüfen. Reinigen Sie Ventilteller,
Ventilsitzfl ächen und Ventilschäfte nach dem Ausbau mit
einer groben Drahtbürste.
Dann die einzelnen Ventile gewissenhaft auf Schäden
wie verbogene Ventilteller, übermäßige Korrosion oder
abgenutzte Ventilschaftenden untersuchen. Schadhafte
Ventile ersetzen.
Ventilführungen
Wenn eine Ventilführung über die Verschleißgrenze hinaus
abnutzt, wird das Ventil nicht mehr geradlinig geführt. Dies
kann zum Einbrennen der Ventilsitzfl ächen oder Ventilsitze
und zu Kompressionsdruckverlust und einem überhöhten
Ölverbrauch führen.
Um das Spiel zwischen Ventilführung und Ventilschaft
festzustellen, müssen Sie die Ventilführung gewissenhaft
säubern und dann mit einem Tastkopfgerät den
Innendurchmesser der Führung messen. Messen
Sie anschließend mit einer Mikrometerschraube den
Durchmesser des Ventilschafts an mehreren Stellen, die
Kontakt mit der Ventilführung haben. Verwenden Sie für die
Berechnung des Spiels den größten Schaftdurchmesser,
den Sie vom Durchmesser der Führung abziehen. Falls das
Einlassventilspiel mehr als 0,038/0,076 mm (0.0015/0.0030
in.) oder das Auslassventilspiel mehr als 0,050/0,088 mm
(0.0020/0.0035 in.) beträgt, müssen Sie prüfen, ob der
Ventilschaft oder die Ventilführung für das übermäßige
Spiel verantwortlich sind.
Der höchstzulässige Verschleiß (Innendurchm.) beträgt
7,134 mm (0.2809 in.) für die Einlassventilführung bzw.
7,159 mm (0.2819 in.) für die Auslassventilführung. Die
Führungen können nicht ausgebaut werden, sie lassen
sich jedoch auf 0,25 mm (0.010 in.) Übermaß aufreiben. In
diesem Fall müssen Ventilschäfte mit 0,25 mm Übermaß
verwendet werden.
Erfüllen die Führungen die Spezifi kation, während jedoch
die Ventilschäfte über die Verschleißgrenze hinaus
abgenutzt sind, müssen Sie neue Ventile einbauen.
Ventilsitzringe
In den Zylinderkopf sind an Einlass- und Auslassventil
Ventilsitzringe aus gehärtetem Legierungsstahl eingepresst.
Die Ventilsitzringe können nicht ausgewechselt werden,
lassen sich jedoch nacharbeiten, wenn sie nicht zu stark
durch Lochfraß oder Verformen beschädigt sind. Falls die
Ventilsitze gerissen oder stark verformt sind, muss der
Zylinderkopf ersetzt werden.
Beachten Sie beim Nacharbeiten der Ventilsitzringe die
Anweisungen, die dem verwendeten Ventilsitzfräser
beiliegen. Zum abschließenden Nachschneiden des
Ventilsitzwinkels ein 89°-Ventilsitzdrehgerät entsprechend
den Angaben verwenden. Schneiden Sie gemäß
24 690 09 Rev. A
Zerlegen/Inspektion und Wartung
Spezifi kation den 45°-Winkel der Ventilsitzfl äche und den
korrekten Ventilsitzwinkel (44,5°, Hälfte des 89°-Winkels),
um den gewünschten 0,5° (1,0° im Vollschnitt)
Interferenzwinkel zu erhalten, bei dem sich der maximale
Druck am Außenrand von Ventilteller und Ventilsitz ergibt.
Läppen der Ventile
Nachgeschliffene und neue Ventile müssen geläppt werden,
um einen einwandfreien Sitz zu gewährleisten. Zum
abschließenden Läppen eine Ventilsitz-Schleifmaschine mit
Saugnapf verwenden. Tragen Sie eine feine Einschleifpaste
auf den Ventilsitz auf und drehen Sie das Ventil dann
mit der Schleifmaschine in seinem Sitz. Setzen Sie
den Schleifvorgang fort, bis Ventilsitz und Ventilteller
einwandfrei glatt sind. Reinigen Sie den Zylinderkopf
anschließend sorgfältig mit Seife und heißem Wasser und
entfernen Sie alle Reste der Einschleifpaste. Tragen Sie auf
den getrockneten Zylinderkopf als Rostschutz eine dünne
Schicht Öl SAE 10 auf.
Einlassventilschaftdichtung
Die Einlassventile dieser Motoren sind mit
Ventilschaftdichtungen versehen. Bauen Sie stets neue
Dichtungen ein, wenn die Ventile aus dem Zylinderkopf
ausgebaut wurden. Verschlissene und beschädigte
Dichtungen müssen in jedem Fall ersetzt werden.
Verwenden Sie auf keinen Fall eine alte Dichtung erneut.
Inspektion der hydraulischen Stößel
Untersuchen Sie die Unterseite der hydraulischen Stößel
auf Verschleiß und Schäden. Wenn die Stößel ersetzt
werden müssen, tragen Sie vor dem Einbau jeweils eine
dicke Schicht Kohler-Schmiermittel auf die Unterseite der
Stößel auf.
Entlüften der Stößel
Um ein Verbiegen der Stößelstange oder Brechen des
Kipphebels zu verhindern, muss vor dem Einbau das
überschüssige Öl aus den Stößeln herausgepresst werden.
1.
Schneiden Sie dazu das Ende einer alten Stößelstange
auf 50-75 mm (2-3 in.) Länge ab und spannen Sie es in
das Futter einer Ständerbohrmaschine ein.
2.
Legen Sie einen Lappen oder Putzlumpen auf den
Bohrmaschinentisch und stellen Sie den Stößel mit
dem offenen Ende nach oben auf.
3.
Bewegen Sie die eingespannte Stößelstange nach
unten, bis sie den Druckbolzen im Stößel berührt.
Führen Sie 2 oder 3 langsame Pumpstöße des
Druckbolzens aus, um das Öl aus der Zulaufbohrung
seitlich am Stößel herauszupressen.
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