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Der Richtige Anlagenbetrieb - kunzel HV-W Bedienungs- Und Montageanleitung

Kamin-holzvergaserkessel
Inhaltsverzeichnis

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Künzel Heiztechnik GmbH
Bedienungs- und Montageanleitung HV-W / HV-H
Stand 9. Februar 2014

4.2 Der richtige Anlagenbetrieb

Es ist eine weit verbreitete Annahme, dass das Gebäude nur dann ausreichend mit Wärme versorgt wird,
wenn der Holzvergaser–Heizkessel in Betrieb ist. Von dieser Vorstellung, die für Öl–/Gaskessel, Kokskes-
sel sowie Heizkessel ohne Pufferspeicher zutreffend ist, muss man sich bei einer modernen Holzvergaser-
heizung trennen. Nicht etwa der Holzkessel, sondern der Pufferspeicher sorgt für die kontinuierliche
Versorgung des Gebäudes mit Wärme. Der Holzvergaser–Heizkessel hat in einer modernen Holzhei-
zungsanlage „nur" die Funktion eines Ladegerätes, das den Pufferspeicher bei Bedarf neu auflädt. Er muss
also nicht ständig in Betrieb sein.
Die Kesselleistung bei einem Holzvergaserkessel muss so ausgelegt sein, dass der Kessel neben der
direkten Versorgung des Gebäudes mit Wärme noch genug Leistung hat, parallel den Pufferspeicher zu la-
den. So steht dann für den Zeitraum, in dem der Kessel aus ist, die Wärme aus dem Puffer zur Verfügung,
um das Gebäude ausreichend zu versorgen.
Die Leistung des Kessels ist vom Füllraumvolumen abhängig. Je mehr Holz hineinpasst, desto größer ist
die Wärmemenge, die bei einem Abbrand in das System fließt. Die in einer Holzfüllung gespeicherte Ener-
giemenge ist von sehr vielen Faktoren (Kesseltyp, Holzart, Scheitgröße, Holzfeuchte etc.) abhängig. In
Kapitel 8 werden Anhaltswerte für die Energiemenge einer Brennstofffüllung angegeben.
Wie oft der Holzvergaser–Heizkessel an einem bestimmten Tag im Jahr in Betrieb sein muss, richtet sich
zum einen nach der Auslegung von Pufferspeicher und Holzvergaser–Heizkessel und zum anderen nach
dem aktuellen Wärmebedarf. Dieser ist von der Außentemperatur und dem Brauchwasserbedarf abhängig
und kann über das Jahr sehr stark schwanken.
Die richtige Auslegung von Heizkessel und Pufferspeicher wird in unserer Planungsmappe für Holzhei-
zungsanlagen erläutert. Der Kamin-Holzvergaser verhält sich im Grundsatz wie ein normaler Holzvergaser-
kessel mit vergleichbarer Leistung.
Bei Einhaltung der Vorgaben der BImSchV (vgl. Kapitel 1.1) ist der Puffer so ausreichend dimensioniert,
dass die Energie von etwa einer Brennstofffüllung im Pufferspeicher aufgenommen werden kann. Das
Mikroprozessor-Schaltfeld TS 422 ermöglicht die Abfrage der Puffertemperaturen. Weiterhin wird ange-
zeigt, wann der Pufferspeicher geladen ist.
Wenn die Heizungsanlage nur sehr wenig Wärme abnimmt und auch der Pufferspeicher keine Kapazität
mehr hat, kann der Kessel die erzeugte Leistung nicht mehr abgeben. Als natürliche Folge hiervon steigt
die Kesseltemperatur an und das Gebläse schaltet bei Erreichen der eingestellten Kessel–Soll–
Temperatur ab.
Wichtig: Die Gebläseabschaltung bei Erreichen der Kessel–Soll–Temperatur ist keine
Regelfunktion sondern eine Sicherheitsfunktion!
Es ist daher vom Betreiber sicherzustellen, dass während des Betriebes des Kamin-Holzvergasers immer
die volle Kesselleistung abgenommen werden kann. Hierfür ist ein ausreichend dimensionierter
Pufferspeicher nach BImSchV oder größer notwendig.
Heizen Sie nur, wenn Sie wirklich Wärme benötigen. Bevor Sie also den Holzkessel neu mit Brenn-
stoff befüllen, müssen Sie kontrollieren, wie voll ihr Pufferspeicher geladen ist.
Die Brennstoffmenge, die im konkreten Fall nachgelegt werden darf, ist je nach Tages–, Jahreszeit und
Witterung sehr stark unterschiedlich. Wir empfehlen daher, im Zweifelsfall lieber etwas zu wenig Brennstoff
aufzulegen als zuviel.
Teilen Sie die Heizperioden über den Tag so ein, dass der Pufferspeicher abends vollständig entleert ist.
Heizen Sie den Kessel am Abend neu an, so kann der Kessel auch bei eingeschalteter Nachtabsenkung
mit voller Leistung betrieben werden und die Puffer sind morgens noch gut geladen. Hierdurch wird
dann das Aufheizen des Gebäudes nach der Nachtabsenkung erheblich beschleunigt.
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Technische Änderungen vorbehalten

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