Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Manöver Mit Fahrendem Schiff - Aventics Marex OS II Bedienungsanleitung

Fuer schiffsfernsteuerungsanlagen mit wendegetriebe
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Verfügbare Sprachen

Verfügbare Sprachen

Bewegung des Hebel von Neutral nach Voraus oder Zurück
Wird der Hebel des aktiven
Kommandogebers über die Raste Voraus
oder Raste zurück hinaus bewegt, läuft der
Einkuppelvorgang der Steuerung wie folgt
ab:
1. Erhöhung der Drehzahl von der
Leerlaufdrehzahl auf eine
Einkuppeldrehzahl, um den Motor beim
Einkuppeln nicht abzuwürgen.
2. Nach der Drehzahlanhebung wartet die
Steuerung noch eine kurze Zeit, bevor
das Getriebe eingekuppelt wird.
3. Schalten des Getriebes auf Voraus bzw.
Zurück.
4. Beibehalten der erhöhten
Einkuppeldrehzahl für eine kurze Dauer,
um ein Abwürgen des Motors durch die
plötzliche Belastung des Motors zu
verhindern.
5. Weitere Erhöhung der Drehzahl bis zur
aktuellen Sollwertvorgabe durch den
Hebel des Kommandogebers.
Die Änderung der Drehzahl von der Leerlauf- auf die Einkuppeldrehzahl bzw. von der Einkuppeldrehzahl zurück auf die
Leerlaufdrehzahl erfolgt nicht schlagartig. In der Steuerung sind maximal mögliche Geschwindigkeiten der
Drehzahländerung in einer so genannten Hochlaufkurve hinterlegt, die dafür sorgen, dass der Motor bei
Drehzahländerungen nicht unnötig stark belastet wird.
Wird die Drehzahl nach dem Einkuppelvorgang gemäß der Hebelvorgabe weiter gesteigert, erfolgt die
Drehzahländerung ebenfalls mit einer maximal möglichen Geschwindigkeit gemäß einer zweiten Hochlaufkurve. Diese
Hochlaufkurve ist in der Regel langsamer als die Hochlaufkurve für den Einkuppelvorgang, da nunmehr der Motor durch
das anzutreibende Schiff belastet wird. Zusätzlich kann bei einer höheren Drehzahl die Geschwindigkeit der
Drehzahländerung erneut verlangsamt werden.
Selbst wenn der Schiffsführer den Hebel des Kommandogebers von Neutral ruckartig auf Voll Voraus oder Voll Zurück
legt, sorgt die Steuerung über die Hochlaufkurve für ein optimiertes Hochfahren der Drehzahl. Hierdurch werden eine
Überlast des Motors und damit auch Vibrationen und zu hohe Abgasemissionen sicher vermieden.
5.4
Manöver mit fahrendem Schiff
Bei einem Manöver mit fahrendem Schiff ist zu
berücksichtigen, dass das Schiff über eine
Geschwindigkeit gegenüber dem Wasser verfügt
(Fahrt durchs Wasser).
Ist das Getriebe eingekuppelt, erfolgt der Antrieb
des Propellers durch den Motor.
Wird das Getriebe auf Neutral geschaltet, tritt der
so genannte Windmühleneffekt auf. Der Propeller
wird nicht mehr durch den Motor, sondern durch
das am Propeller vorbeiströmende Wasser
angetrieben.
Wird das Getriebe bei einem Umsteuermanöver in
entgegengesetzter Fahrtrichtung geschaltet, muss
der Motor gegen den Windmühleneffekt arbeiten.
Bei nicht abgestimmtem Umsteuermanöver führt
dieser Effekt in der Regel zum Abwürgen des
Motors.
Die Steuerung Marex OS II kann ein Abwürgen des Motors sicher verhindern, indem beim Umsteuermanöver eine
Wartezeit eingehalten wird. Die Dauer der Wartezeit richtet sich nach der Größe des Windmühleneffektes bzw. der
aktuellen Schiffsgeschwindigkeit und der Fahrtrichtung. Diese Wartezeit kann von der Steuerung Marex OS II bei
jedem Umsteuermanöver neu berechnet und optimal eingestellt werden. Hierdurch kann die Wegstrecke beim
Aufstoppen des Schiffes minimiert werden.
Solldrehzahl
Einkuppeldrehzahl
Leerlauf
Wartezeit
vor Einkuppeln
Ausgang: Sollposition Getriebe
Voraus
Zurück
Die Einkuppeldrehzahl wird von der Steuerung automatisch berechnet.
Sie kann zwischen der Leerlaufdrehzahl und der vom Getriebehersteller
angegebenen, maximal zulässigen Drehzahl zum Einkuppeln liegen.
Die Wartezeiten können so kurz sein, dass sie vom Schiffsführer nicht
wahrgenommen werden. Sie werden bei der Inbetriebnahme der
Fernsteuerung optimiert.
Raste Neutral
Voraus
Wartezeit
nach Einkp
Hochlaufkurve
Voraus
Motor
Getriebe
Neutral
Motor
Getriebe
Windmühleneffekt
Zeit
Zeit

Werbung

Kapitel

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis