Speicherfunktion
Ungerichtete Hoch-
stromstufe I>>>
Meldung der
Auslöserichtung
Schalter-
versagerschutz
Ausgangsrelais mit
Selbsthaltung und
Rücksetzung
Um eine zuverlässige Relaisfunktion bei drei-
phasigen Nahkurzschlüssen sicherzustellen, die
durch eine extrem niedrige Außenleiterspan-
nung gekennzeichnet sind, ist eine Speicher-
funktion vorgesehen. Bei einem plötzlichen
Spannungsausfall bei einem Nahkurzschluß,
wird der Winkel zwischen der Spannung und
dem Strom auf Basis einer fiktiven Spannung
berechnet. Diese Speicherfunktion gibt den ge-
richteten Stufen zusätzlich 2,5 s für die Aus-
lösung nach einem totalen Spannungsausfall.
Die Kriterien für die Aktivierung der Gedächt-
nisfunktion ist daß die Spannung 8 % über-
schritten hatte, und wenn die Spannung für die
betreffende Gedächtnisfunktion während 40 ms
unter 7 % liegt, wird die Gedächtnisfunktion
aktiviert. Sobald die Spannung wieder 8 % über-
schreitet, geht die Gedächtnisfunktion zurück
und die gemessene Spannung wird verwendet.
Normal kann die Baugruppe ein Auslösesignal
Die ungerichtete Hochstromstufe I>>> kann als
Reserve-Schutz für die gerichteten Stufen ein-
gesetzt werden. Es ist zu beachten, daß falls die
eingestellte Auslösezeit der gerichteten Stufen
2,5 s überschreitet und ein Spannungszusam-
menbruch geschehen ist, erfolgt keine Aus-
lösung durch die gerichteten Stufen. Die Hoch-
stromstufe I>>> sollte dann so konfiguriert wer-
den, daß sie das Auslösesignal ausgibt.
Bei einer stromabhängiger Auslösecharakteristik
sperrt die ungerichtete Hochstromstufe I>>>
nach Anregen die Funktion der Niedrigstrom-
Die Meldung der Auslöserichtung wird aktiviert,
wenn der Strom in der Auslöserichtung der
Niedrigstromstufe I> fliesst und beide Phasen-
ströme innerhalb des Anregungssektors liegen.
Das Gerät ist mit einem Schalterversagerschutz
ausgestattet (CBFP), der 0,1...1 s nach dem nor-
malen Auslösesignal TS2 über TS1 ein weiteres
Auslösesignal gibt, wenn der Kurzschluß nicht
innerhalb dieser Zeit ausgelöst worden ist. Der
Ausgangskontakt des Schalterversagerschutzes
wird normalerweise zum Auslösen eines über-
geordneten Leistungsschalters verwendet. Der
Die Auslösung aller Überstromstufen ist mit
einer Selbsthaltung ausgestattet. Es gibt fünf
verschiedene Möglichkeiten, die Ausgaberelais
zurückzusetzen: a) durch Drücken des Tasters
PROGRAM, b) durch gleichzeitiges Drücken
der Taster RESET und PROGRAM, durch
Fernsteuerung über den SPA-Bus c) mit dem
abgeben, wenn sich ein Stromvektor innerhalb
des Auslösungssektors befindet. Wenn aber die
Gedächtnisfunktion für beide Richtungsglieder
aktiviert ist (beide Spannungen fallen plötzlich
unter 7 %), dann muß der Stromvektor für bei-
de Richtungsglieder in dem Auslösungssektor
liegen, damit eine Auslösung möglich ist.
Die Gedächtnisfunktionen sind für max. 2,5 s
aktiviert. Dies bedeutet, daß wenn die einge-
stellten Auslösezeiten länger als 2,5 s sind, muß
die Hochstromstufe I>>> verwendet werden,
um die Auslösung der Baugruppe bei dreiphasi-
gen Nahkurzschlüssen sicherzustellen.
In isolierten Netzen verhaltet sich die Frequenz
der Spannung bei dreiphasigen Kurzschlüssen
anormal. Um eine gerichtete Funktion in sol-
chen Situationen sicherzustellen, wird die Fre-
quenz kontinuierlich gemessen.
stufe. Diese Eigenschaft verhindert nichtselektive
Auslösungen bei hohen Fehlerströmen, wenn die
stromunabhängige Charakteristik schneller als
was die Selektivitätssystem erlaubt, funktionie-
ren würde. Die Auslösezeit entspricht somit der
t>>>-Einstellung für alle Ströme, die über I>>>
liegen.
Die Hochstromstufe I>>> kann mit dem Schal-
ter SGF2/6 abgeschaltet werden. In diesem Fall
wird auf dem Display das Zeichen "- - -", un-
endlich, angezeigt.
Um ein Ausgabesignal als Kontaktinformation
zu erhalten, sollte die Meldung über den Schal-
ter SGF2 an ein Ausgabesrelais geschaltet wer-
den.
Schalterversagerschutz kann auch dazu benutzt
werden, ein redundantes Auslösesystem aufzu-
bauen, indem der Leistungsschalter mit zwei
Auslösespulen ausgerüstet wird, von denen die
eine mit TS2 und die andere mit TS1 verdrahtet
wird. Der Schalterversagerschutz wird mit Schal-
ter SGF1/4 angewählt. Die Auslösezeit wird im
Untermenü 5 des Registers A eingestellt.
Befehl V101 oder d) dem Befehl V102, sowie
e) durch Fernsteuerung über den externen
Steuereingang. Eine Rücksetzung gemäß a) oder
c) hat keinen Einfluß auf die gespeicherten
Daten, während bei einer Rücksetzung gemäß
b), d) oder e) die gespeicherten Daten gelöscht
werden.
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