Anmerkungen Zum Betrieb Der Kaskadenregelung - Siemens SIMATIC S5 Handbuch

Sonderfunktionen
Der Bewertungsfaktor (Byte 12) gibt an, zu wieviel Prozent der Korrekturwert des Führungs-
reglers zum bedienten Sollwert addiert werden soll. Zulässig sind 0 bis 127 als positiver Bewer-
tungsfaktor und 128 bis 255 als negativer Bewertungsfaktor von 0 bis -1 27 %. Dadurch kann
der Führungsregler zonenweise gewichtet werden. Die Bewertung wird intern auf
+
100% be-
grenzt.
Erklärungen zu den Hauptsteuerbytes (Telegramm 15):
Im Hauptsteuerbyte 1 (Byte 27) ist Bit 5 auf 1 zu setzen (Kaskadenregelung ein).
Im Hauptsteuerbyte 3 (Byte 29) muß nach jedem beendeten Maschinenzyklus das Bit 0 auf 1
gesetzt werden (Triggerung). Das Setzen dieses Zyklusbits ist der Anstoß für die Istwertmitte-
lung und die Bearbeitung des Führungsreglers. Das Bit wird von der Baugruppe automatisch
ruckgesetzt.
Erklärungen zum Telegramm 21 (Summensollwerte SZn):
In Byte 011 steht der Sollwert des Fuhrungsreglers. Byte 2 bis 25 enthalten die korrigierten Soll-
werte (Summensollwerte) der unterlagerten Zonenregler 1 bis 12. Bei einem "Nichtkaskaden-
regler" (Schalter S O aus) steht der Sollwert an der entsprechenden Stelle (Bild 3.2.615).
3.2.6 Anmerkungen zum Betrieb der Kaskadenregelung
Der Führungsregler sollte erst dann eingeschaltet werden (SO ein), wenn sich die Istwerte der
unterlagerten Regler innerhalb des ersten Toleranzbandes befinden (Abfragen der Fehlerbytes)
und der Extruder eingeschaltet ist. Wird der Fuhrungsregler zu früh eingeschaltet, so kann der
lntegrierer einen hohen Überschwinger der Massetemperatur verursachen.
Die Verstärkung des Fuhrungsreglers darf nicht zu hoch gewählt werden, da das System sonst
leicht schwingt. Wenn ein Begrenzer (B1 bis B12) in Funktion tritt, so wird der lntegrierer ver-
langsamt. Bis zur Ausregelung der Massetemperatur wird dann ein längerer Zeitraum benötigt.
Bei der Wahl der Begrenzungswerte ist dies zu beachten.
Der Korrektur der Zonenwerte sind durch Bewertungsfaktor und Begrenzungswert Grenzen ge-
setzt, die sich folgendermaßen für jede Zone berechnen lassen:
460
"C
X
Bewertungsfaktor (in %) Stellgröße vom Führungsregler (in %)
K1
=
X
100 100
Sollwert Einzelregler SBn
X
Begrenzungswert (in
%o)
K2 =
1000
Die beiden Korrektumerte K1 und K2 werden intern berechnet.
Der kleinere der beiden Werte ergibt direkt den Korrektursollwert SFn. Der wirksame Sollwert
für die Einzelregler (Summensollwert SZN) berechnet sich wie folgt:
SZn
-
SFn
+
SBn
Wird die Massetemperatur auch nach längerer Zeit nicht ausgeregelt, so ist zu prüfen, ob nicht
die Grenze der Korrektur erreicht ist.