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Gewindeinterpolation: G331, G332 - Siemens SINUMERIK 802D sl Programmier- Und Bedienhandbuch

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9.3 Bewegungen von Achsen
9.3.9

Gewindeinterpolation: G331, G332

Funktionalität
Der Einsatz dieser Funktion ist bei Schleifmaschinen vorrangig für eine 2. Spindel
(angetriebenes Werkzeug) vorgesehen - siehe dazu Kapitel "2. Spindel".
Voraussetzung ist eine lagegeregelte Spindel mit Wegmesssystem.
Mit G331/G332 können Gewinde ohne Ausgleichsfutter gebohrt werden, sofern die Dynamik
der Spindel und der Achse dies erlauben.
Wird dennoch ein Ausgleichsfutter eingesetzt, so verringern sich die vom Ausgleichsfutter
aufzunehmenden Wegdifferenzen. Ein Gewindeschleifen mit höherer Spindeldrehzahl ist
damit möglich.
Mit G331 erfolgt das Schleifen, mit G332 in Gegenrichtung.
Die Schleiftiefe wird über die Achse, z. B. Z, vorgegeben; die Gewindesteigung über den
zugehörigen Interpolationsparameter (hier: K).
Bei G332 wird die gleiche Steigung wie bei G331 programmiert. Die Umkehr der
Spindeldrehrichtung erfolgt automatisch.
Die Drehzahl der Spindel wird mit S programmiert; ohne M3/M4.
Vor dem Gewindeschleifen mit G331/G332 muss die Spindel mit SPOS=... in den
lagegeregelten Betrieb gebracht werden.
Rechts– oder Linksgewinde
Das Vorzeichen der Gewindesteigung bestimmt die Spindeldrehrichtung:
positiv: Rechtslauf (wie bei M3)
negativ: Linkslauf (wie bei M4)
Anmerkung:
Ein kompletter Gewindebohrzyklus mit Gewindeinterpolation wird mit dem Standardzylus
CYCLE84 bereitgestellt.
Geschwindigkeit der Achsen
Bei G331/G332 ergibt sich die Geschwindigkeit der Achse für die Gewindelänge aus der
Spindeldrehzahl und der Gewindesteigung. Der Vorschub F ist nicht relevant. Er bleibt aber
gespeichert. Die im Maschinendatum festgelegte maximale Achsgeschwindigkeit (Eilgang)
kann jedoch nicht überschritten werden. Dieser Fall führt zu einer Alarmausgabe.
Programmierbeispiel
metrisches Gewinde 5,
Steigung nach Tabelle: 0,8 mm/U, Bohrung bereits vorgefertigt:
N5 G54 G0 G90 X10 Z5
N10 SPOS=0
N20 G331 Z-25 K0.8 S600
228
; Startpunkt anfahren
; Spindel in Lageregelung
; Gewindeschleifen, K positiv = Rechtslauf der
Spindel, Endpunkt -25 mm
Programmier- und Bedienhandbuch, 11/2012, 6FC5398-1CP10-7AA0
Drehen

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