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Fullstall; Trudeln; Notsteuerung - Swing Arcus 7 Betriebsanweisung

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Fullstall

Beim Fullstall kommt es zum vollständigen
oder nahezu vollständigen Zusammenbruch
der auftrieberzeugenden Zirkulation am
Gleitschirm. Auslöser ist die Überschreitung
des maximal möglichen Anstellwinkels des
Profils. Häufigste Ursache ist das
Unterschreiten der Minimalgeschwindigkeit
oder Fliegen im Bereich der
Minimalgeschwindigkeit in Verbindung mit
Turbulenzeinwirkungen.
Der Gleitschirm verliert im Fullstall die
Vorwärtsfahrt, kippt nach hinten weg und
entleert sich. Wenn die Bremsen unten
gehalten werden, kommt das Segel wieder
über den Piloten. Es folgt eine nahezu
senkrechte Flugbahn mit ca. 8 m/s
Sinkgeschwindigkeit.
Ausleitung
Geben Sie die Bremsen innerhalb von drei
Sekunden vollständig frei (zählen Sie 21,
22, 23). Wenn Sie die Bremsen zu langsam
lösen, kann der Schirm in eine
Trudelbewegung übergehen. Das Trudeln
endet durch vollständiges Öffnen der
Bremsen von selbst.
WARNUNG
Wenn der Gleitschirm im Fullstall nach
hinten wegkippt, müssen die Bremsen
unbedingt unten gehalten werden. Die
Schirmkappe kann sonst sehr stark
vorschießen, im Extremfall bis unter
den Piloten. Halten Sie die Bremsen so
lange unten, bis das Segel wieder über
Ihnen steht.

Trudeln

Das Trudeln ist ein stabiler Flugzustand, bei
dem sich eine Seite des Gleitschirms im
Strömungsabriss befindet, während die
andere Seite weiterhin Auftrieb erzeugt. Der
34
Kapitel 7
Gefahreneinweisung und Extremflug
Gleitschirm rotiert um die abgerissene
Flügelseite.
Ausleitung
Um das Trudeln zu beenden, muss der Pilot
die tiefgehaltene Bremse zügig freigeben.
Dadurch nimmt die abgerissene Flügelseite
wieder Geschwindigkeit auf. Abhängig von
der Art des Ausleitens und Dynamik der
Drehbewegung kann die Kappe einseitig
vorschießen und seitlich einklappen.
Bemerkt der Pilot, dass er unabsichtlich das
Trudeln eingeleitet hat, sollte er sofort die zu
weit gezogene Bremse freigeben.
WARNUNG
Sollte das Trudeln nicht aufhören,
überprüfen Sie, ob die Bremsen
vollständig geöffnet sind!

Notsteuerung

Beim Ausfall der Bremsleinen, z.B. durch
lösen des Befestigungsknotens am
Bremsgriff oder einer defekten Bremsleine,
lässt sich der Arcus 7 auch mit den hinteren
Tragegurten steuern und landen.
Der Strömungsabriss erfolgt dabei früher
und der Pilot muss das veränderte
Flugverhalten durch sensiblen Zug an den
Gurten ausgleichen.

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