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Fangen - Siemens SINAMICS G130 Betriebsanleitung

Umrichter-einbaugeräte 75 kw bis 800 kw
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Inhaltsverzeichnis

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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen
9.2 Antriebsfunktionen
9.2.6

Fangen

Beschreibung
Die Funktion "Fangen" (Freigabe über p1200) bietet die Möglichkeit, den Umrichter auf einen
noch drehenden Motor zu schalten. Beim Einschalten des Umrichters ohne Fangen würde
bei drehender Maschine kein Fluss im Motor aufgebaut werden. Da der Motor ohne Fluss
kein Drehmoment erzeugt, kann es zu einer Abschaltung aufgrund von Überstrom (F07801)
kommen.
Das Fangen ermittelt zunächst die Drehzahl des Antriebs, mit der die U/f-Steuerung bzw.
Vektorregelung initialisiert wird. Es wird somit eine Synchronisation der Umrichterfrequenz
mit der Motorfrequenz vorgenommen.
Beim "normalen" Zuschalten des Umrichters wird vorausgesetzt, dass der Motor steht, der
Umrichter den Motor aus dem Stillstand heraus beschleunigt und in der Drehzahl auf den
Sollwert hochfährt. In vielen Fällen ist jedoch diese Voraussetzung nicht gegeben.
Hier ist zwischen zwei Fällen zu unterschieden:
1. Der Antrieb dreht aufgrund von externen Einflüssen wie z. B. Wasserströmung bei
2. Der Antrieb dreht aufgrund einer zuvor erfolgten Abschaltung wie z. B. AUS 2 oder
Der Start des Fangens erfolgt abhängig von der gewählten Einstellung (p1200):
● nach Netzwiederkehr bei aktivierter Wiedereinschaltautomatik,
● nach Abschaltung mit AUS2-Befehl (Impulssperre) bei aktivierter
● beim Anlegen des EIN-Befehles.
Hinweis
Die Funktion Fangen muss in Fällen angewendet werden, in denen der Motor
möglicherweise noch läuft oder durch die Last angetrieben wird. Andernfalls kommt es zu
Abschaltungen wegen Überstrom (F7801).
Hinweis
Ein höherer Wert des Parameters p1203 (Faktor Suchgeschwindigkeit) führt zu einer
flacheren Suchkurve und damit zu einer längeren Suchzeit. Ein niedrigerer Wert hat den
gegenteiligen Effekt.
Das "Fangen" kann bei Motoren mit kleinem Trägheitsmoment zu einer geringfügigen
Beschleunigung des Antriebes beitragen.
Bei Gruppenantrieben sollte das "Fangen" wegen des unterschiedlichen Auslaufverhaltens
der einzelnen Motoren nicht aktiviert werden.
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Pumpenantrieben oder Luftzug bei Lüfterantrieben. Hierbei kann der Antrieb auch
entgegen der Drehrichtung drehen.
Netzausfall. Aufgrund der im Antriebsstrang gespeicherten kinetischen Energie läuft der
Antrieb langsam aus. (Beispiel: Saugzuggebläse mit hohem Trägheitsmoment und stark
abfallender Lastkennlinie im unteren Drehzahlbereich).
Wiedereinschaltautomatik,
Umrichter-Einbaugeräte
Betriebsanleitung, 03/2011, A5E00331448A

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