Betriebsanleitung | iSave 40
Um einen solchen Überdruck zu vermeiden,
sollten geeignete Entlastungsventile
verwendet werden, dies dient als Verfahren
zum Schutz der HD- und ND-Seite des
iSave und/oder der RO-Anlage.
5.11 Spülen
Zur Begrenzung von Biofouling (Ablagerung
von Mikroorganismen und sonstigen
organischen Verunreinigungen) müssen
RO-Membranen regelmäßig gespült werden.
Es gibt zwei verschiedene Spülverfahren:
Die Spülung mit Speisewasser (Seewasser)
und mit Frischwasser (Permeat).
Unabhängig vom verwendeten Spülwasser muss
das Wasser auf das in Kapitel 5.8 beschriebene
Niveau vorgefiltert werden. Alle Teile des iSave
müssen durchgespült werden, d. h. sowohl
ND- als auch HD-Strömungswege.
Die Speisewasserspülung ist Teil eines normalen
Abschaltablaufs. Nach Abschalten der HD-Pumpe
wird die Permeat- und Konzentratproduktion
fortgesetzt, bis der Hochdruck unter den
osmotischen Druck fällt. Sowohl der iSave und
die ND-Seewasserförderpumpe müssen so lange
laufen, bis die an Punkt (7) und (3) gemessene
Leitfähigkeit zufriedenstellend ist. Siehe hierzu
auch das R+I-Schema in Kapitel 5.16.
Die Frischwasserspülung erfolgt vor jedem
längeren Stillstand der RO-Anlage. Hierbei wird
Permeat über den ND-Einlass (2) in den iSave und
gleichzeitig entweder in den HD-Pumpeneinlass
(1) oder über einen anderen Einspeisepunkt (CIP-
Anschlüsse oder Vollstromreinigungsanschluss)
eingespeist. Siehe hierzu auch das R+I-Schema
in Kapitel 5.16. Während dieses Spülvorgangs
kann Permeat erzeugt werden.
Besonderes Augenmerk sollte auf den
Druck in der HD-Leitung (7) gelegt werden,
da der iSave bei hoher Drehzahl mögli-
cherweise zu kavitieren beginnt und der
Druck in der HD-Leitung (7) unter 3 bar
fällt. Dies lässt sich vermeiden, indem
die Drehzahl des iSave auf ca. 750 U/min
reduziert und der Druck in der HD-Leitung
auf mindestens 3 bar gehalten wird.
Bei diesem niedrigen Druck darf der
iSave nur maximal 10 Minuten laufen.
Wenn der iSave vor längeren Stillstands-
zeiten nicht mit Frischwasser gespült
wird, kann dies zu starkem Biofouling
sowie zu Korrosion im iSave und anderen
Komponenten der RO-Anlage führen.
5.12 CIP- oder Membranreinigung
Der Zweck der Membranreinigung ist es,
Kalkablagerungen und Verschmutzungen in den
Membranen zu reduzieren. Für eine optimale
Reinigung sind spezielle Chemikalien erforderlich
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(je nach Art der Verunreinigung). Nach der
chemischen Reinigung ist das System mit
Frischwasser zu spülen.
Das Spülwasser, das aus den Membranen
austritt, kann große Mengen an
anorganischen Schwebstoffen enthalten.
Diese Schwebstoffe dürfen unter keinen
Umständen in den iSave gelangen.
Das für die abschließende Vorspülung
verwendete Wasser muss unbedingt auf
das in Kapitel 5.8 beschriebene Niveau
vorgefiltert werden.
Der iSave darf keinen Chemikalien
ausgesetzt werden, die die RO-Membranen
beschädigen.
Siehe hierzu auch die Anleitung zur „Reinigung
der Membranen in Umkehrosmoseanlagen mit
iSave" in Anhang 10.3.
5.13 Hoher Druck bleibt nach dem
Herunterfahren erhalten
Die HD-Leitung der mit einem iSave ausgestatteten
RO-Anlage kann auch nach dem Herunterfahren
noch lange unter Druck stehen. Der Druck nimmt
ab, wenn Wasser langsam durch den iSave
entweicht. Wenn eine schnellere Druckentlastung
der Anlage erforderlich ist, sollte die Anlage über
ein geeignetes Ventil an der HD-Konzentratleitung
entlüftet werden.
Vor Wartungsarbeiten an Hochdruck-
leitungen oder Druckgeräten immer
den Druck in den Hochdruckleitungen
überprüfen.
5.14 Überdruck durch Absperrung
der Niederdruckseite
Wenn die Niederdruckseite des iSave blockiert
oder abgesperrt und der iSave einem hohen
Druck ausgesetzt ist, besteht die Gefahr, dass
der iSave oder die ND-Rohrleitungen durch
Überdruck beschädigt werden.
Um eine solche Überdruckbeaufschla-
gung zu vermeiden, sollten geeignete
Überdruckventile verwendet und
Verfahren implementiert werden,
die sicherstellen, dass die HD-Seite
des iSave vor der Absperrung der
ND-Seite drucklos gemacht wird.
5.15 Überdruck durch die Hochdruckpumpe
Die HD-Pumpe kann einen Druck erzeugen,
der über dem maximal zulässigen Druck für
den iSave oder die Anlage liegt – insbesondere
wenn es sich bei der HD-Pumpe um eine
Verdrängerpumpe handelt, kann die Pumpe
einen extrem hohen Druck erzeugen.
Um einen solchen Überdruck zu vermeiden,
sollten geeignete Überdruckventile
verwendet und Verfahren implementiert
werden, die sicherstellen, dass die HD-Seite
des iSave vor Überdruck geschützt ist.
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