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Weitere Anwendungen; Ersatz-Ableitstrommessung Nach Din Vde 0701; Parallelschaltung; Reihenschaltung - Elektro-Automatik PSI 8000 T Betriebsanleitung

Dc laboratory power supply
Inhaltsverzeichnis

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Bedienung des Gerätes

11. Weitere Anwendungen

11.1 Ersatz-Ableitstrommessung nach DIN VDE 0701

Die nach DIN VDE 0701-1 durchgeführte Ersatz-Ableitstrom-
messung führt unter Umständen zu Ergebnissen, die außerhalb
der Norm liegen. Grund: die Messung wird in erster Linie an
sogenannten Netzfiltern am Wechselspannungseingang der
Geräte durchgeführt. Diese Filter sind symmetrisch aufgebaut,
das heißt, es ist unter Anderem jeweils ein Y-Kondensator von N
und L1/2/3 nach PE geführt. Da bei der Messung N und L1/2/3
verbunden werden und der nach PE abfließende Strom gemes-
sen wird, liegen somit zwei Kondensatoren parallel, was den
gemessenen Ableitstrom verdoppelt.
Dies ist nach geltender Norm zulässig, bedeutet für die Messung
aber, daß der ermittelte Wert halbiert werden muß, um dann
festzustellen, ob er der Norm entspricht.
Zitat aus der Norm, Abschnitt 5.7.4:
„...Bei Geräten mit zweipoliger Abschaltung und symmetrischer
kapazitiver Schaltung darf der Meßwert bei diesem Verfahren
halbiert werden..."
Grafische Verdeutlichung der symmetrischen Schaltung:
N
PE
L
Y
Y
Netzeingang
Beispieldarstellung aus der Norm, Bild C.4a, ortsveränderliche
Geräte der Schutzklasse I:
mA
PE
Betriebsanleitung
PSI 8000 T Serie
2k
G
~
1
L1
N
2

11.2 Parallelschaltung

Parallelschaltung von möglichst identischen Geräten dient zur
Erhöhung des Gesamtstromes. Bei Parallelschaltung von Netz-
geräten werden jeweils alle Plus-DC-Ausgänge und alle Minus-
DC-Ausgänge miteinander verbunden.
Es gibt mehrere Möglichkeiten zur Realisierung einer Parallel-
schaltung:
a) Die Geräte werden zu einer Art Master-Slave-Betrieb verschal-
tet, indem zusätzlich zur Parallelschaltung der DC-Ausgänge die
analoge Schnittstellen verbunden werden. Siehe „9.4 Beispielan-
wendungen". Dabei kann der Master mit seinen Istwertausgängen
alle Slaves parallel ansteuern oder ein Slave ist jeweils der Master
des nächsten Gerätes. Das als Master definierte Gerät könnte
außerdem mittels einer digitalen Schnittstelle ferngesteuert und
überwacht werden. Es findet am Master allerdings keine Sum-
menbildung der Istwerte statt.
Vorteile: gleichmäßige Lastverteilung, Master überwachbar,
Istwerte vom Master können mit der Anzahl (identischer) Geräte
multipliziert werden, keine externe analoge Steuereinheit nötig
Nachteile: wenn die Verschaltung so gewählt wurde, daß ein Slave
jeweils der Master des nächsten Slaves ist und ein Slave ausfällt,
dann geben davon abhängige Slaves auch keine Leistung mehr
ab; gleiches gilt, wenn der Master ausfällt.
b) Eine externe Steuereinheit, z. B. SPS, erzeugt die benötigte
Sollwerte für die analogen Schnittstellen und steuert jedes
Gerät gleichzeitig an. Die Geräte werden kann nur noch am DC-
Ausgang verbunden.
Vorteile: mehr Kontrolle über die Einzelgeräte, Wenn ein Gerät
ausfällt, arbeiten die anderen übergangslos weiter
Nachteile: externe analoge Steuereinheit nötig, lange Signallei-
tungen, in die sich Störimpulse einkoppelt können, nicht unbedingt
symmetrische Lastaufteilung, kein Master-Slave

11.3 Reihenschaltung

Eine Reihenschaltung von Netzgeräten mit gleicher oder unter-
schiedlicher Ausgangsspannung und möglichst gleichem Nenn-
strom dient zur Erhöhung der Ausgangsspannung.
Bei Geräten mit unterschiedlichem Nennstrom bestimmt das
Gerät mit dem kleinsten Nennstrom den max. Strom der Rei-
henschaltung.
Es sind aus Sicherheits- und Isolationsgründen jedoch einige
Dinge zu beachten:
• Kein DC-Minuspol eines Gerätes in der Reihenschaltung
darf auf ein Potential >300 V gegenüber Erde (PE) ange-
hoben werden!
• Die Massen (AGND, DGND) der analogen Schnittstellen
der beteiligten Geräte dürfen nicht miteinander verbunden
werden!
• Fernfühlung darf nicht verdrahtet werden!
Beispiel: Es sollen zwei gleiche Geräte mit 360 V Nennspannung,
z. B. PSI 8360-10 T in Reihe geschaltet werden. Rein rechnerisch
ergäben sich mögliche 720 V Gesamtspannung. Betrachtet man
die Potentiale der DC-Minuspole der Einzelgeräte, dann wäre
das zweite Gerät gegenüber dem ersten bei voller Ausgangs-
spannung bereits um 360 V angehoben. Das ist nicht zulässig!
Daher müßte das erste Gerät spannungsbegrenzt werden bzw.
fest auf ein Maximum eingestellt. In der Verdeutlichung ergäbe
sich dann bis zu 660 V Gesamtspannung:
Stand: 02.05.2016
DE
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