Condumax II Bedienungsanleitung
1.2.2
Funktionsweise - Übersicht
Zu Beginn eines Messzyklus wird über ein Magnetventil ein festes Volumen des Probegases
in der Kohlenwasserstoff-Sensorzelle zur Analyse eingeschlossen und die geregelte
Abkühlung der Spiegeloberfläche gestartet. Wenn die vom optischen System gemessene
Streulichtintensität den vom Anwender eingestellten Schwellenwert „trip point" erreicht,
wird die Temperatur der Spiegeloberfläche als Taupunkt der Kohlenwasserstoffe gespeichert.
Danach wird die Gasprobe wieder freigegeben und die Spiegeloberfläche bis zur Soll-
Temperatur erhitzt. Das Aufheizen der optischen Messzelle stellt sicher, dass sich keine
Restbestände von Kohlenwasserstoffen in der Messzelle vor Beginn des nächsten Messzyklus
mehr befinden.
Dieser Messvorgang wird zyklisch wiederholt, wobei die Intervalldauer vom Regelsystem
und den Vorgaben des Anwenders bestimmt werden. Die minimale Zykluszeit ist 10 Minuten;
die Erholungsphase dauert unter idealen Bedingungen ca. 8 Minuten. Das ist dann der Fall,
wenn das gebildete Kondensat flüchtig genug ist, damit der Rückstand verdunsten kann.
In Anwendungen, bei denen relativ hohe Kohlenwasserstofftaupunkte auftreten (innerhalb
von 10°C bezogen auf die Sättigungstemperatur des Probenahmesystems), sind längere
Zykluszeiten erforderlich, um die Bildung von Rückständen auf der Oberfläche des optischen
Systems zu vermeiden.
Der Wasser-Taupunkt wird kontinuierlich gemessen und das Probegas fließt ununterbrochen.
Die gemessenen Taupunkte von Kohlenwasserstoff und Wasser, der Druck, Datum und
Uhrzeit werden gespeichert und im Speicher indiziert abgelegt, wobei der jüngste Eintrag
die Nummer 1 ist. Temperatur- und Druck-Messwerte sind sowohl über die Digital- als auch
die Analog-Schnittstelle verfügbar, Datum und Uhrzeit nur als digitale Information.
1.2.3
Bedienanzeige und Schnittstelle
Die Bedienanzeige und die Schnittstelleneinheit des Condumax II befinden sich im runden
Fenster des Gehäuses. Die Bedienung erfolgt über ein einzigartiges System, das durch
das Glas der Gehäuseabdeckung den vollen Zugriff erlaubt. Die Abdeckung kann für einen
umfangreicheren Zugang ins Gehäuse während der Installation oder bei der Inbetriebnahme
des Geräts komplett entfernt werden. Während der normalen Bedienung des Geräts muss
die Gehäuseabdeckung angebracht bleiben.
1.2.4
Kalibrierung
Der Condumax II ist vor der Auslieferung im Werk geprüft und kalibriert worden. Zertifikate
für die Kohlenwasserstoff-Taupunkt-Sensorzelle und den optionalen Wasser-Taupunktsensor,
soweit dieser eingebaut ist, werden mitgeliefert.
Der Kohlenwasserstoff-Taupunkt-Sensor wird an drei Stützstellen im Arbeitsbereich mit
einem zertifizierten Gasgemisch aus 10% (mol) N-Butan in reinem Stickstoff kalibriert. Das
Kalibriergas ist eine gravimetrische Mischung, die mit Gewichten hergestellt wurde, die
rückführbar auf das National Physical Laboratory (NPL) sind. Die Berechnung des Verhältnisses
Kalibriergas-Druck und Taupunkt-Temperatur des Kohlenwasserstoffes (N-Butan) wird auf
Basis der Peng/Robinson-Zustandsgleichung durchgeführt.
Der Sensor ist aber auch auf seine Leistungsfähigkeit mit Proben von synthetischem
Erdgas überprüft worden, um die richtige Arbeitsweise des optischen Systems bei einem
Kondensatfilm aus mehreren Kohlenwasserstoffen zu bestätigen. Dieses spezielle Gasgemisch
wurden von einem UKAS akkreditierten Labor in Übereinstimmung mit BS EN ISO 17025
analysiert.
Der Wasser-Taupunktsensor hat ein eigenes Kalibrier-Zertifikat, das direkt auf die beiden
Feuchte-Standards NPL (UK) und NIST (US) rückführbar ist. Der Sensor ist an 7 Stützstellen
im Arbeitsbereich mit einem zertifizierten Referenz-Hygrometer unter Verwendung eines
Feuchte-Generators als Quelle für das Referenz-Kalibriergas kalibriert (für die Kalibrierung
Wartung siehe Kap. 4.1).
Michell Instruments
EINLEITUNG
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