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Allgemeines Zum Durchführung Von Prüfungen Nach Din Vde 0701/0702; Begriffserklärung - Unitest MASCHINEmaster Bedienungsanleitung

Maschinen und gerätetester
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7.0
Allgemeines zum Durchführung von
Prüfungen nach DIN VDE 0701/0702
Die Unfallverhütungsvorschrift BGV A 2 "Elektrische An-
lagen und Betriebsmittel" der Berufsgenossenschaft legt
fest, wann Elektrogeräte geprüft werden müssen:
• Vor der ersten Inbetriebnahme, nach einer Änderung,
nach einer Instandsetzung, vor der Wiederinbetrieb-
nahme sowie in bestimmten ZEITABSTÄNDEN.
• Bei ortsveränderlichen Geräten beträgt dieser ZEIT-
ABSTAND in der Regel 6 Monate (auf Baustellen 3 Mo-
nate).
Je nach Beanspruchung ist diese Frist jedoch nach unten
oder oben veränderbar, vorausgesetzt die Sicherheit des
Gerätes ist gewährleistet. Die Prüffrist kann für Baustel-
len auf maximal 12 Monate und in Büros auf maximal 24
Monate verlängert werden.
Die DIN-VDE-Bestimmungen der Reihe DIN VDE 0701
und DIN VDE 0702 legen den Prüfablauf und die Grenz-
werte fest.
7.1.1 Begriffserklärungen
Ableitstrom:
Der Ableitstrom, auch Leckstrom genannt, ist ein Strom,
der über die Isolation eines Prüflings abfließt. Dieser kann
entweder über das Gehäuse, über berührbare leitfähige
Teile, über den PE oder über zusätzliche Erdanschlüsse
(z.B. Antennenanschluss, Wasseranschluss) eines Prü-
flings abfließen.
Berührungsstrom:
Die Berührungsstrommessung ist eine Strommessung
von berührbaren leitfähigen Teilen eines Prüflings gegen
Erde, der Grenzwert nach DIN VDE 0701/0702 ist 0,5 mA,
die Messung kann entweder direkt oder mit dem Diffe-
renzstromverfahren durchgeführt werden.
Die Berührungsstrommessung wird bei Geräten der
Schutzklasse II mit berührbaren leitfähigen Teilen oder
auch bei Geräten der Schutzklasse I, welche berührbare
leitfähige Teile besitzen, die nicht mit PE verbunden sind,
durchgeführt. Die Messung ist in beiden Positionen des
Netzsteckers durchzuführen.
MACHINEmaster 9050
Differenzstrom:
Dies ist nach DIN VDE 0701/0702 ein Messverfahren zur
Bestimmung des Schutzleiter oder Berührungsstromes.
Dieser wird durch eine Summen-Strommessung aller ak-
tiven Leiter (L1-L2-L3-N) eines Prüflings ermittelt. Hier-
mit kann der gesamte Ableitstrom eines Prüflings erfasst
werden.
Diese Messung muss angewandt werden, wenn der Prüf-
ling zusätzliche Erdanschlüsse hat oder nicht isoliert auf-
gestellt werden kann.
Dieses Messverfahren wird beim UNITEST MACHINE-
master verwendet.
Ersatz-Ableitstrom:
Dies ist nach DIN VDE 0701 ein alternatives Messverfah-
ren zur Bestimmung des Schutzleiter- oder Berührungs-
stromes.
Nach DIN VDE 0702 ist dies eine Ersatzmessung für die
Isolationsmessung. Diese kann angewendet werden,
falls Geräte mit Heizelementen der Schutzklasse I die ge-
forderten Isolationswerte nicht erreichen.
Bei diesem Messverfahren wird ohne Netzspannung der
Ableitstrom ermittelt, welcher über den Schutzleiter oder
ein berührbares Teil abfließt.
Isolationsmessung:
Es ahndelt sich um eine Messung des Isolationswider-
standes zwischen den aktiven Teilen (L1-L2-L3-N) und
dem Schutzleiter (PE) in einer Anlage, in einem Gerät oder
in einer Maschine. Dazu wird nach DIN VDE 0701/0702
eine Prüfspannung von 500 V DC benutzt.
Die Grenzwerte sind unterschiedlich, siehe Praxistipps.
Prüfung auf Spannungsfreiheit:
Diese Messung wird auch "Ableitstrom im Betrieb" ge-
nannt, sie wird ermittelt durch eine Strommessung nach
DIN VDE 0701, Teil 240, von berührbaren leitfähigen Tei-
len eines Prüflings gegen Erde. der Grenzwert beträgt
nach DIN VDE 0701, Teil 240, ist 0,25 mA. Diese Mes-
sung ist ähnlich der Messung des Berührungsstromes.
Schutzklasse I:
Geräte der Schutzklasse I sind Geräte mit Basisisolierung
zwischen aktiven (spannungsführenden) Teilen und dem
Gehäuse. Das Metallgehäuse oder metallische Gehäuse-
teile müssen bauartbedingt mit dem Schutzleiter ver-
bunden sein. Geräte der Schutzklasse I besitzen eine
Netzstecker mit Schuko-Anschluss.
Schutzklasse II:
Geräte der Schutzklasse II besitzen eine durchgehend
verstärkte oder zusätzliche Isolierung zwischen den akti-
ven (spannungsführenden) Teilen und dem Gehäuse.
Solche Geräte können trotzdem berührbare metallische
Teile besitzen. Geräte der Schutzklasse II besitzen einen
Netzstecker ohne Schuko-Anschluss.
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