Senso-Board
Steckplatz J7
Die im Patientenkreis liegenden elektronischen Bauteile dieses Isolierverstärkers benötigen zur Funktion
eine isolierte Spannungsversorgung. Hierzu dient ein DC-DC-Wandler, der aus einem Colpitts-Oszillator
(Schaltung um Transistor T6) besteht, dessen Wechselsignal von Transformator UE6 auf die Sekundärseite
übertragen und durch die Dioden D4 und D6 gleichgerichtet wird. Die so entstandenen Gleichspannungen
werden von den Z-Dioden D3 und D5 jeweils auf 9,1 Volt begrenzt.
Dadurch stehen zum Betrieb der im Patientenkreis liegenden elektronischen Schaltung Spannungen von
+9,1 Volt und –9,1 Volt zur Verfügung, die mit I+9 und I–9 bezeichnet sind.
Sicherheitssystem der Neutralen Elektrode (NESSY)
Problemstellung: Die Leitung zur Neutralen Elektrode muß laut Norm auf Drahtbruch überwacht werden,
da bei inkorrekter Zuleitung lokale Verbrennungsgefahr für den Patienten besteht.
Im ICC wird zudem noch das korrekte Anliegen der Neutralen Elektrode am Patienten geprüft sowie die
gleichmäßige Verteilung des HF-Stromes auf den beiden Elektrodenflächen erfaßt (Symmetrie).
Zum Überwachen der Verbindungsleitung wird das Kabel als Zweidrahtverbindung ausgeführt, deren
Schleifenwiderstand gemessen wird. Ist der so ermittelte Widerstandswert unterhalb eines definierten Grenz-
werts, geht man davon aus, daß die Leitung der Neutralen Elektrode keinen Drahtbruch aufweist. Bei
herkömmlichen einflächigen Neutralen Elektroden wird die Überwachung auf diese Weise realisiert.
Durch eine derartige Überwachung kann allerdings nicht festgestellt werden, ob die Neutrale Elektrode
tatsächlich am Patienten angebracht ist, oder ob sie irgendwo sonst umherliegt!
Um auch die korrekte Anlage am Patienten prüfen zu können, muß die Kontaktfläche der Neutralen Elek-
trode geteilt werden, wobei ein Kontrollstrom über die Elektrodenhälften und den Patienten fließen muß.
Dieser Kontrollstrom läßt eine Widerstandsmessung des Gewebewiderstands des Patienten zu und somit
eine Aussage, ob
•
die Elektrode nicht angeschlossen ist oder Drahtbruch aufweist (Widerstand > 120 Ohm),
•
direkt auf dem OP-Tisch liegt (Widerstand < 5 Ohm),
•
oder aber mit großer Wahrscheinlichkeit am Patienten richtig angebracht ist (Widerstand zwischen 5
und 120 Ohm).
Fließt der hochfrequente Strom nicht gleichmäßig über beide Flächen einer geteilten Neutralen Elektrode,
so kann es durch Stromkonzentration unter der Elektrode zu Verbrennungen kommen. Es ist also auch
notwendig, die symmetrische Stromverteilung auf beiden Elektrodenhälften zu prüfen.
Alle diese genannten Aufgaben werden vom NESSY-System erfüllt, einem von ERBE patentierten Neutra-
le-Elektroden-Sicherheits-System.
Prinzip des NESSY-Meßsystems
Der elektrische Widerstand der Neutralen Elektrode wird über einen Oszillator gemessen, dessen Amplitu-
de vom Widerstand des Patienten bedämpft und vom System gemessen wird. Bei richtigem Schaltungsdessign
ist dadurch eine ausreichend genaue Widerstandsmessung möglich.
Die Symmetrie des HF-Stromes auf den Hälften der Neutralen Elektrode wird durch einen Symmetrie-
übertrager gemessen, dessen Ausgangsspannung eine Funktion der Stromsymmetrie ist.
158
/ 264
3 SCHALTUNGBESCHREIBUNG