QC-Power Stage
Steckplatz J4
Diese Ladung kann nun nach dem Ende des Ansteuerimpulses nicht in die Ansteuerschaltung zurückflie-
ßen, da Diode D8 sperrt und Diode D9 wegen ihrer Z-Dioden-Charakteristik ebenfalls keinen Rückstrom
zuläßt. Die Folge ist, daß der Transistor solange leitfähig bleibt, wie seine GS-Kapazität genügend Ladung
hat.
Kommt hingegen aus der Ansteuerschaltung ein ausreichend großer negativer Impuls, so wird die Z-Di-
oden Spannung an Diode D9 überschritten und die GS-Kapazität kann wieder entladen werden. Somit
sperrt der Transistor T1.
Man kann also erkennen, daß ein MOS-FET-Transistor mittels eines Impulstransformators mit kurzen Ein-
bzw. Ausschaltimpulsen über eine solche Klammerschaltung im Schaltmodus betrieben werden kann.
Die Kondensatoren C4 und C5 sind zur GS-Kapazität parallel geschaltet und unterstützen den beschriebe-
nen Effekt. Da ihre Kapazitäten wesentlich größer als die entsprechenden Gate-Source-Kapazitäten
dimensioniert sind, wird die Schaltung zudem von Parameterstreuungen der Gate-Source-Kapazitäten un-
terschiedlicher Produktionschargen weitgehend unabhängig.
Es ist die Aufgabe der Ansteuerung, die Ansteuerimpulse zeitlich so zu gestalten, daß jeder der beiden
Endtransistoren zum richtigen Zeitpunkt jeweils einen kurzen Einschaltimpuls und nach einer definierten
Pause auch wieder einen Ausschaltimpuls erhält. Hierbei ist sicherzustellen, daß die beiden Transistoren zu
keinem Zeitpunkt gleichzeitig leitfähig geschaltet sind, da ein Kurzschluß der Versorgungsspannung die
Folge wäre!
Schaltungsbeschreibung
Auf dem Control-Board (30128-357) werden die Ansteuersignale generiert. Dies sind kurze Schaltimpulse
zum Ein- und Ausschalten der Endstufentransistoren und zwei weitere Pulse, jeweils ein Impuls zur An-
wahl des oberen und einer zur Anwahl des unteren Endstufentransistors.
Diese Impulse kommen über die Steckleiste J1 auf die NAND Gatter ½ IC1 und IC4 auf der QC-Platine.
Dort werden nun z.B. die Impulse »Einschalten« und »Transistor A« zusammengeführt (genauso »Aus-
schalten« und »Transistor A«). An den Ausgängen des IC 1 liegen also folgende Pulsfolgen an :
•
Transistor A einschalten
•
Transistor A ausschalten
•
Transistor B einschalten
•
Transistor B ausschalten.
Diese Pulse werden jeweils in den dreifach parallel geschalteten Gattern der NOR-Schaltungen IC2 und
IC3 vorverstärkt. Die Ausgänge von IC2 und IC3 steuern die Treiberstufen an, bestehend aus jeweils zwei
parallel geschalteten Transistoren T3 bis T10. Das Ausgangssignal der vier parallelen Treiber ist nun so
weit verstärkt, daß die Impulstransformatoren UE1 und UE2 mit ausreichender Energie betrieben werden
können.
Bei einer komplementären Endstufe muß strengstens darauf geachtet werden, daß nicht beide Endstufen-
transistoren gleichzeitig im eingeschalteten Zustand sind, denn dies würde einen Kurzschluß über beide
Transistoren verursachen und die Endstufe zerstören.
Daher haben die Ausschaltimpulse generell höchste Priorität. Sie sorgen im undefinierten Betrieb für einen
3 SCHALTUNGBESCHREIBUNG
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