LX9000 V2.35
3.6 Variometer/Anflugrechner-Funktionen
Das LX800 ist ein Drucksondenvariometer. Die Signale für die Höhe und die Geschwindigkeit liefern hochwertige
Halbleiter - Drucksensoren. Das Variosignal wird aus der Veränderung des Höhensignals abgeleitet. Deshalb
braucht das Gerät kein Ausgleichsgefäß. Alle Signale sind höhen- und temperaturkompensiert. Somit sind keine
gravierenden systematischen Höhenfehler zu erwarten. Als Varioanzeige dient eine multifunktionale LC – Anzeige
mit Zeiger und verschiedenen numerischen Informationen. Zusätzlich liefert das Gerät auch ein für Vario und
Sollfahrt unterschiedliches Audiosignal.
3.6.1
Vario
•
Messbereich
•
Sechs Zeitkonstanten
•
Netto Vario
•
Relativ Vario
Für die TE - Kompensation stehen zwei Varianten zur Wahl. Die elektronische Kompensation basiert auf
Fahrtänderungen mit der Zeit. Bei dieser Art der Kompensation muss man den TE - (Pst) Anschluss an den
statischen Druck anschließen. Die Druckabnahme muss fehlerfrei funktionieren, Testverfahren siehe Kapitel
3.3.12.1.1
Wird elektronische Kompensation gewählt, dann sollte die hierfür verwendete statische Druckabnahme
am Anschluss TE (P
Anschluss TE (P
Signals.
Die Kompensation mit der Düse funktioniert auf Basis der vorhandenen TE-Düse, deren Qualität ist stark von Art,
Einbauort und Dimension abhängig. Mehrere verschiedene Instrumente, basierend auf dem gleichen Messverfahren,
können problemlos an einer Düse angeschlossen werden. Für eine einwandfreie Kompensation muss die Installation
druckdicht sein.
Elektronische Kompensation
Zu kleineren Fehlern kommt es, wenn man Variometer, die auf verschiedenen Messverfahren basieren, an den
gleichen Anschlüssen betreibt, also z.B. an der Düse hängt ein Stauscheibenvario, das mittels Ausgleichsgefäß einen
Durchfluss misst und ein digitaler Rechner, der mit seinen Drucksonden Änderungen des Druckes misst. Ein
ständiger Fluss verursacht durch die Stauscheibe kann durch Verwirbelungen und, bei zu dünnen Schläuchen, durch
Kappilareffekte Druckschwankungen verursachen, die vom Rechner gemessen würden. In der Regel sind diese
Fehler aber eher klein.
3.6.2 Smart Vario: Funktionsweise
Im LX9000 sind zwei verschiedene, konfigurierbare elektronische Filter vorgesehen. Dämpfung und Smart Vario.
Dämpfung: Es handelt sich um die klassische Variometerdämpfung über eine einstellbare Zeitkonstante, die Werte
können zwischen 0,5 und 5 Sekunden gewählt werden. 0,5 entspricht dem schnellsten Ansprechverhalten, 5 bietet
die maximale Dämpfung.
Smart Vario: Diese Funktion ist ein dynamischer Filter, der die zweite zeitliche Ableitung der Höhe, d.h. die erste
Ableitung des Variowertes begrenzt, was einfach gesprochen einer Begrenzung der Geschwindigkeit des
Variozeigers entspricht. Es gibt die Werte 1 – 4 und OFF. In der Einstellung OFF gibt es keine Begrenzung, die
Variofunktion wird nur von der Dämpfungskonstante beeinflusst. Der Wert 1 ist der stärkste dynamische Filter, die
Zeigergeschwindigkeit ist jetzt auf 1m/s (2kts) beschränkt. Stellung 4 bedeutet dementsprechend die schwächste
dynamische Dämpfung.
Die beiden Filtermethoden beeinflussen sich natürlich auch gegenseitig. Nach der Änderung eines Filters kann es
nötig sein, den anderen ebenfalls nachzustellen. Prinzipiell gilt, je höher die klassische Dämpfung gewählt ist, umso
2.5, 5 und 10 m/s 5, 10, 20 kts
0,5s bis 5s, und 4 Stufen sog. Smart Vario Differentialfilterung
zeigt die Luftmassenbewegungen unabhängig von der Flugzeuggeschwindigkeit
zeigt zu erwartendes Steigung beim Kreisen unabhängig von der Fluggeschwindigkeit
) von hoher Qualität sein. Wird pneumatische Kompensation gewählt, so muß der
st
) an die TE-Düse angeschlossen werden. Diese alleine bestimmt nun die Qualität des
st
TE (Pst)
LX9000
Kompensation mit TE-Düse
Seite 120
Januar 2011