Bosch RB-Servocom 8099 955 400 Serviceanleitung Seite 7

de Bauweise und Funktion | 3
Eine motorgetriebene Pumpe (A) liefert den für das Lenkgetriebe erforderlichen Ölstrom und Druck. Das Öl wird
dazu vom Ölbehälter (B1) angesaugt und über die Pumpe (A) und das Lenkgetriebe (C) zum Ölbehälter
zurückgeführt. Zusätzlich ist eine zweite Pumpe (O) vorhanden, die fahrabhängig angetrieben ist und das Öl aus
dem Ölbehälter (B2) bekommt. Bei intakter Anlage strömt das von der Pumpe (O) geförderte Öl über das
Umschaltventil (L) zum Ölbehälter (B2).
Das Gehäuse (C) und der Kolben (D) haben die Funktion eines Zylinders. Der Kolben wandelt die Drehbewegung
der Lenkspindel (E) und der Schnecke (F) in eine Axialbewegung um und überträgt diese auf die Segmentwelle (G).
Kolben (D) und Schnecke (F) sind formschlüssig über eine Kugelkette miteinander verbunden. Beim Drehen der
Schnecke werden die Kugeln an dem einen Ende der Kette von einem Umlaufrohr aufgenommen und dem anderen
Ende wieder zugeführt, wodurch eine endlose Kugelkette entsteht.
Es sitzt jeweils eine Verzahnung an Kolben (D) und Segmentwelle (G). Bei Verschieben des Kolbens (D) führt die
Segmentwelle (G) eine Drehbewegung aus.
Das Lenkventil besteht aus dem in der Schnecke nadelgelagertem Ventilschieber (E) mit jeweils sechs Steuernuten
am Umfang und der Steuerbüchse (H) an der Schnecke (F). Ein Drehstab (I), der mit dem Ventilschieber (E) und
der Schnecke (F) verstiftet ist, hält das Lenkventil in Mittenstellung, solange am Lenkrad keine Kraft aufgebracht
wird. Im Lenkungsgehäuse ist ein Druckbegrenzungsventil (J) integriert, das den Maximaldruck im Lenksystem
begrenzt. Zusätzlich ist ein Nachsaugventil (K) vorhanden, durch das aus dem Rücklauf Öl angesaugt wird, wenn
ohne hydraulische Unterstützung gelenkt wird.
Die variable Übersetzung bewirkt, dass das Lenkgetriebe im Mittenbereich direkter ausgelegt ist. Dadurch wird das
Lenkverhalten bei Geradeausfahrt begünstigt (geringere Lenkkorrekturen). Gleichzeitig steht im Parkbereich bei
größerem Lenkeinschlag, infolge der indirekten Übersetzung, ein höheres hydraulisches Drehmoment an der
Segmentwelle zur Verfügung.
In den Druckanschlüssen des Lenkgetriebes ist jeweils ein Rückschlagventil integriert, das verhindert, dass Öl in
den nicht aktiven Pumpenkreis gefördert wird. Am Sperrventil (L) ist über Hydraulikleitungen der Arbeitszylinder (N)
angeschlossen. Im Kreis II ist ein Durchflussanzeiger (Q) eingebaut, der dem Fahrer die ordnungsgemäße Funktion
des Kreises II meldet.
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