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Anwendung - ABB REC670 Handbuch

Feldsteuergerät
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1MRK 511 190-UDE B
4.6.7.1
Applikationshandbuch

Anwendung

Transformatoren in einem Stromversorgungssystem sind für einen bestimmten
maximalen Laststrom-/Leistungswert ausgelegt. Überschreitet der Strom diesen
Wert, sind die Verluste höher als erwartet. Das führt zu einem Anstieg der
Transformatortemperatur. Erreicht die Transformatortemperatur zu hohe Werte,
kann es zu Schäden an den Betriebsmitteln kommen:
Die Isolierung im Transformator unterliegt einer vorzeitigen Alterung. Als
Folge steigt das Risiko von internen Kurz- oder Erdschlüssen an.
Es können sich im Transformator Hot Spots bilden. Das führt zu einer
Qualitätsminderung des Transformatoröls.
Bei hoher Belastung des Stromversorgungssystems kann es notwendig sein
Transformatoren zeitlich befristet zu überlasten. Dies sollte durchgeführt werden
ohne die zuvor erwähnten Risiken einzugehen. Der thermische Überlastschutz
liefert Informationen, die die zeitlich begrenzte Überlastung von Transformatoren
möglich machen.
Das zulässige Belastungsniveau eines Leistungstransformators ist in hohem Maße
vom Kühlsystem des Transformators abhängig. Wir unterscheiden zwei
Hauptausführungen:
ONAN: Die Luft zirkuliert ohne Ventilatoren auf natürlichem Weg zu den
Kühlern und das Öl zirkuliert ebenfalls natürlich ohne Pumpe.
OFAF: Die Luft wird den Kühlern durch Ventilatoren zugeführt und Pumpen
sorgen für die Zirkulation des Transformatoröls.
Der Schutz kann zwei Parametersätze haben, einen für Eigenkühlung und einen für
Fremdkühlung. Sowohl die zulässige Dauerlast als auch die thermische
Zeitkonstante werden durch das Kühlsystem des Transformators beeinflusst. Zur
Aktivierung der beiden Parametersätze wird das Binärsignal COOLING (Kühlung)
zu der Funktion aktiviert. Das kann bei Transformatoren genutzt werden, deren
Fremdkühlung, zum Beispiel bei Ausfall von Pumpe oder Ventilator, abgeschaltet
werden kann.
Der thermische Überlastschutz berechnet kontinuierlich den internen Wärmeinhalt
des Transformators (Temperatur). Zu dieser Berechnung wird ein
Temperaturmodell des Transformators herangezogen, das auf einer Strommessung
basiert.
Erreicht der Wärmeinhalt eines überwachten Transformators einen eingestellten
Warnwert, kann ein Signal an den Betreiber gegeben werden. Zwei Warnwerte
sind verfügbar. So werden Maßnahmen im Stromversorgungssystem ermöglicht
bevor gefährlich hohe Temperaturen erreicht werden. Steigt die Temperatur weiter
bis zum Auslösewert, löst die Schutzeinrichtung den Transformatorschutz aus.
Nach der Auslösung des thermischen Überlastschutzes wird der Transformator
abgekühlt. Es dauert eine Zeit bevor der Wärmeinhalt (Temperatur) des
Abschnitt 4
IED Anwendung
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