MPV-Beschränkungen
Beschränkung
Riesenthrombozyten
Kleine Erythrozyten
Agglutinierte Erythrozyten
Chemotherapie
Lipämie, Hyperproteinämie und
Hyperbilirubinämie
RBC-Beschränkungen
Die Erythrozytenverdünnung enthält alle zellulären Blutbestandteile: RBC, WBC und PLT.
Thrombozyten werden nicht gezählt, da sie wegen ihrer Größe unterhalb des Diskriminator-
Schwellenwerts liegen. Leukozyten sind zwar in der RBC-Zählung enthalten, aber da das Verhältnis
von Erythrozyten zu Leukozyten etwa 1000:1 beträgt, ist die durch die Leukozyten erhöhte RBC-
Zählung vernachlässigbar klein. Die Ausnahmen sind nachfolgend dargelegt.
Die Messung von hohen RBC-Werten kann durch Koinzidenzeffekte (z. B. die Zählung von zwei
Zellen als eine Zelle) beeinflusst werden, was zu fälschlich niedrigen Ergebnissen führen kann.
Diese Effekte werden durch separate Algorithmen kompensiert, so dass Linearitätsbereiche erhalten
werden, die den Spezifikationen entsprechen.
Beschränkung
Leukozytose mit Begleitanämie
Lipämie, Hyperproteinämie und
Hyperbilirubinämie
Agglutinierte Erythrozyten
Kälteagglutinine
Fragile Erythrozyten
Veröffentlichungsdatum: August 2023. Artikelnr. 1504644_DE. © 2015–2023 Boule Diagnostics.
Beschreibung
Riesenthrombozyten, die als Erythrozyten gezählt werden, fallen nicht in
den PLT-Bereich und führen daher zu einem niedrigeren MPV-Wert.
Sehr kleine Erythrozyten fallen u. U. in den PLT-Bereich und werden als
Thrombozyten gezählt, was den MPV-Wert beeinflussen kann.
Diese können Thrombozyten „binden" und somit den MPV-Parameter
beeinflussen. Agglutinierte Erythrozyten können durch eine genaue
Betrachtung des MCHC-Parameters und/oder des angefärbten
Blutausstrichs erkannt werden.
Kann sich auch auf die Größe der Thrombozyten auswirken.
Keine signifikante Interferenz durch Intralipide bis zu einer Lipid-
Konzentration von 16,9 mmol/l (1500 mg/dl).
Beschreibung
Bei Proben mit einem sehr hohen WBC-Wert und gleichzeitig sehr
niedrigem RBC-Wert können die Leukozyten zu einer fälschlich erhöhten
RBC-Zählung führen. Die Leukozyten sind zwar immer in der RBC-
Zählung enthalten, der Anteil ist unter normalen Umständen jedoch nicht
signifikant. Die RBC-Zählung kann durch Subtrahieren des WBC-Wertes
vom RBC-Wert korrigiert werden.
Keine signifikante Interferenz durch Bilirubin bis zu einer Konzentration
von 359 µmol/l (21,0 mg/dl). Keine signifikante Interferenz durch
Intralipide bis zu einer Lipid-Konzentration von 16,9 mmol/l (1500 mg/dl).
Dies kann zu einer fälschlich niedrigen RBC-Zählung führen. Blutproben
mit agglutinierten Erythrozyten lassen sich u. U. durch die Betrachtung
der anomalen MCH- und MCHC-Werte sowie durch die Untersuchung des
angefärbten Blutausstrichs erkennen.
IgM-Immunglobuline, die infolge der Kälteagglutininkrankheit erhöht
sind, können zu einer Senkung der RBC- und PLT-Zählungen und zu einer
Erhöhung des MCV-Werts führen.
Fragile Erythrozyten können aufgrund einer Lyse zwischen Probenahme
und Messung zu fälschlich niedrigen RBC-Werten führen. Dieser Zustand
kann durch die Überwachung des MCHC-Parameters erkannt werden.
11. Anhang
Anhang B: Parameterbeschränkungen
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