8. Funktionsprinzipien
WBC-Differenzierungen
Beispiel für Erythrozyten
Wenn eine Probe 5 Millionen rote Blutkörperchen pro µl enthält, ergibt eine Verdünnung von
1:40.000 eine Endkonzentration von 5 Millionen geteilt durch 40.000 = 125 Blutkörperchen pro µl.
Jeder µl mit 125 Blutkörperchen, der durch die Kapillaröffnung gesaugt wird, erzeugt 125 Impulse in
der Öffnung.
Gemessenes Volumen
Es wird ein Probenvolumen von 270 µl durch die Kapillaröffnungen gesaugt, sowohl für die RBC-
Zählung als auch für die WBC-Zählung.
Das Volumen wird von einer Messeinheit kontrolliert, die aus einem Präzisionsglasröhrchen und
zwei Detektoren besteht, in denen das Volumen auf 270 µl zwischen den beiden Detektoren kalibriert
wird.
Auf Grundlage der vorstehenden Annahme für RBC zählt das System 270 × 125 = 33.750 Impulse.
Diese werden mit einem Faktor multipliziert, der das gemessene Volumen und das Verdünnungs-
verhältnis kompensiert, was zu einem Ergebnis von 5,0 × 10
Zellen/µl im konzentrierten Blut führt.
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Messzeit
Die Messzeit ist definiert als die Zeit, die eine Probe braucht, um vom unteren Detektor zum oberen
Detektor der Messeinheit gezogen zu werden.
Über die Messzeit wird die Funktionsfähigkeit des Systems überwacht und es können eventuelle
Proteinablagerungen in den Kapillaröffnungen oder andere Verstopfungen erkannt werden, so dass
entsprechende Abhilfemaßnahmen ergriffen werden können.
Bei Anwendung des volumetrischen Analyseprinzips beeinträchtigen Änderungen an der Messzeit
aufgrund eines niedrigen Luftdrucks oder ähnlichen Effekten nicht die absoluten Werte für RBC,
WBC und PLT.
Erweiterte Messzeit
Die erweiterte Messzeit wurde ab dem 1. Dezember 2016 in allen Analysegeräten eingeführt, um
die Leistung der PLT-Zählung zu optimieren, was eine niedrigere Bestimmungsgrenze ermöglicht.
Beträgt der PLT-Wert ≤ 50 × 10
Zellen/µl, fährt das Analysegerät mit der Zellzählung fort, bis das
3
3fache Volumen des üblichen Volumens erreicht ist (3 × 270 µl). Das Ergebnis wird automatisch auf
das erweiterte Volumen angepasst.
WBC-Differenzierungen
Beim Swelab Alfa Plus-System kommt eine Technologie mit festem Diskriminator zur
Differenzierung von drei Populationen von weißen Blutkörperchen zum Einsatz: Lympho-
zyten (LYM), Granulozyten (GRA) und MID-Zellen. Siehe Abbildung 138. Die Diskriminatoren zur
Diffferenzierung der Bereiche sind werkseitig auf 140 und 180 fl voreingestellt. Diese Einstellungen
wurden für das Verfahren mit dem Swelab-System optimiert (Reagenzien, Zeitplanung und
Algorithmen).
Lymphozyten sind im Bereich von 45 bis 140 fl angesiedelt.
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Veröffentlichungsdatum: August 2023. Artikelnr. 1504644_DE. © 2015–2023 Boule Diagnostics.