11. Anhang
Anhang B: Parameterbeschränkungen
Erythrozyten mit verringerter Plastizität
PLT-/MPV-Beschränkungen
Die Messung niedriger PLT-Werte kann durch die Zirkulation von Erythrozyten beeinflusst werden,
was zu fälschlich hohen Ergebnissen führen kann. Die Messung von hohen PLT-Werten kann durch
Koinzidenzeffekte (z. B. die Zählung von zwei Zellen als eine Zelle) beeinflusst werden, was zu
fälschlich niedrigen Ergebnissen führen kann. Diese Effekte werden durch separate Algorithmen
kompensiert, so dass Linearitätsbereiche erhalten werden, die den Spezifikationen entsprechen.
Beschränkung
Mikrozytose (kleine RBC, MCV niedrig)
Agglutinierte Erythrozyten
Riesenthrombozyten
Chemotherapie
Hämolyse
ACD-Blut
RBC-Einschlüsse
Thrombozytenagglutination
Lipämie, Hyperproteinämie und
Hyperbilirubinämie
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Ein erhöhter MCV-Wert kann beobachtet werden, wenn die Membran von
Erythrozyten weniger starr (lyseresistent) ist. Dieser Zustand, der jedoch
durch eine Überwachung des Parameters MCHC erkannt werden kann,
kann zu einem fälschlich erhöhten MCV-Ergebnis führen.
Beschreibung
Sehr kleine Erythrozyten können die PLT-Zählung übermäßig erhöhen und
den MPV-Wert beeinträchtigen. Dieser Effekt wird durch die Verwendung
eines variablen Grenzwertes (d. h. Diskriminators) minimiert und spiegelt
sich in den PLT- und RBC-Histogrammen als überlappender PLT-/RBC-
Bereich wider.
Agglutinierte Erythrozyten können Thrombozyten „binden" und so einen
fälschlich niedrigen PLT-Wert liefern und den MPV beeinträchtigen.
Das Vorliegen agglutinierter Erythrozyten lässt sich anhand des MCHC-
Parameters sowie durch die sorgfältige Untersuchung des angefärbten
Blutausstrichs erkennen.
Eine übermäßige Anzahl von Riesenthrombozyten kann zu einer niedrigen
PLT-Zählung führen, da die Zellen in den RBC-Bereich fallen können.
Zytotoxische Medikamente und Immunsuppressiva können die Fragilität
der Zellen erhöhen, was zu niedrigen PLT-Werten führen kann. Zur
Bestimmung genauer Thrombozytenzählungen müssen u. U. (manuelle)
Referenzmethoden eingesetzt werden.
Hämolysierte Proben enthalten rotes Zellstroma, das zu einer Erhöhung der
Thrombozytenzählung führen kann.
Mit Acid-Citrate-Dextrose gegen Koagulation geschütztes Blut kann
Thrombozytenaggregate enthalten, die zu einer fälschlich niedrigen
Thrombozytenzählung führen.
Erythrozyteneinschlüsse können ebenfalls zu fälschlich erhöhten
Thrombozytenzählungen führen (z. B. Howell-Jolly-Körperchen,
siderotische und basophile Granula).
Durch eine falsche Probenahme verklumpte Thrombozyten oder eine
durch die EDTA-Aktivierung von Immunglobulinen verursachte
Thrombozyten-Satellitose kann die Thrombozytenzählung verringern und/
oder die WBC-Zählung erhöhen. Die Probe sollte erneut in Natriumcitrat-
Antikoagulans genommen und nur auf die Thrombozytenzählung erneut
analysiert werden. Das daraus resultierende PLT-Ergebnis muss auf den
Verdünnungseffekt durch das Natriumcitrat korrigiert werden.
Keine signifikante Interferenz durch Bilirubin bis zu einer Konzentration
von 359 µmol/l (21,0 mg/dl). Keine signifikante Interferenz durch
Intralipide bis zu einer Lipid-Konzentration von 5,6 mmol/l (500 mg/dl).
Veröffentlichungsdatum: August 2023. Artikelnr. 1504644_DE. © 2015–2023 Boule Diagnostics.