Anhang B: Parameterbeschränkungen
Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Faktoren, die die Bestimmung von HCT, HGB,
MCV, MPV, PLT, RBC, RDW, WBC und die differentielle WBC-Bestimmung beeinträchtigen
können. Der getestete Interferenzbereich für Bilirubin lag bei 0 mg/dl bis 21 mg/dl. Der getestete
Interferenzbereich für Lipide lag bei 0 mg/dl bis 1.500 mg/dl.
HGB-Beschränkungen
Eine Trübung der Blutprobe aufgrund verschiedener physiologischer und/oder therapeutischer
Faktoren kann zu fälschlich erhöhten HGB-Ergebnissen führen. Das Analysegerät kompensiert dies
jedoch über den gesamten Linearitätsbereich.
Beschränkung
Nicht lysierte Erythrozyten
Leukozytose
Lipämie, Hyperproteinämie und
Hyperbilirubinämie
Fetales Blut
MCV-/HCT-Beschränkungen
Da HCT das Produkt aus MCV × RBC ist, führt ein fehlerhaftes MCV- und/oder RBC-Ergebnis auch
zu einem fehlerhaften HCT-Parameter.
Beschränkung
Agglutination von Erythrozyten
WBC
Lipämie, Hyperproteinämie und
Hyperbilirubinämie
Thrombozytose (erhöhter PLT-Spiegel)
Veröffentlichungsdatum: August 2023. Artikelnr. 1504644_DE. © 2015–2023 Boule Diagnostics.
Beschreibung
Eine verstärkte Trübung kann beobachtet werden, wenn die Erythrozyten
Lyse-resistent sind. Dieser Zustand, der jedoch durch eine MCHC-
Überwachung erkannt werden kann, führt zu einem fälschlich erhöhten
HGB-Ergebnis.
Ein sehr stark erhöhter WBC-Spiegel kann aufgrund der Trübung
zu fälschlich erhöhten HGB-Ergebnissen führen. Keine signifikante
Interferenz bei WBC-Konzentrationen zwischen 10 und 99,2 × 10
HGB. Bei stark erhöhten WBC-Zählungen wird Folgendes empfohlen:
Verdünnen Sie die Probe und analysieren Sie sie erneut.
Erhöhte Lipide in der Blutprobe verleihen dem Plasma ein milchiges
Aussehen, das die spektrofotometrische Messung von HGB beeinträchtigen
kann. Keine signifikante Interferenz durch Intralipide bis zu einer
getesteten Lipid-Konzentration von 5,6 mmol/l (500 mg/dl). Ähnliche
Probleme können bei Hyperproteinämie (hoher Proteinkonzentration)
und Hyperbilirubinämie (hoher Bilirubinkonzentration) auftreten. Keine
signifikante Interferenz durch Bilirubin bis zu einer Konzentration
von 359 µmol/l (21,0 mg/dl). Genaue HGB-Werte lassen sich unter
Verwendung von Referenzmethoden und einer Plasmaleerprobe ermitteln.
Das Vermischen von fetalem und mütterlichem Blut kann zu fälschlich
erhöhten HGB-Werten führen.
Beschreibung
Die Agglutination von RBC kann zu einem fehlerhaften MCV-Wert und
somit auch zu einem fehlerhaften HCT-Wert führen.
Ein übermäßig hoher WBC-Wert kann eine Störung in der RBC-Population
und somit einen falschen MCV-Wert verursachen.
Keine signifikante Interferenz durch Lipide bis zu einer Lipid-
Konzentration von 16,9 mmol/l (1500 mg/dl).
Eine übermäßig hohe Thrombozytenzahl hat dank der im Analysegerät
implementierten variablen Grenzwerte (Diskriminatoren) in den meisten
Fällen keine Auswirkungen auf den MCV-Parameter.
11. Anhang
Anhang B: Parameterbeschränkungen
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