adt-audio
5MT-Mischpultes mit Audio-0-Volt verbunden sind, ist der einfachste Weg zur
Durchführung dieses Erdverfahrens die Schirme am Mischpult aufzulegen und am anderen Ende wegzulassen.
Selbstverständlich sind auch andere Verfahren möglich, z. B. immer in Signalflußrichtung (also am Eingang eines
Gerätes) oder gegen die Signalflußrichtung (also am Ausgang eines Gerätes) aufzulegen. In kritischen
Installationen empfiehlt es sich ,die Schirme für HF-Spannungen beidseitig aufzulegen. Dies macht man, indem
man einen Kondensator von etwa 10 nF in keramischer Ausführung in Reihe mit dem Schirm schaltet und an der
Seite auflegt, an der normalerweise nicht aufgelegt würde.
Durch das nur einseitige Auflegen der Schirme wird, wie gesagt, eine unkontrollierte Erdverbindung über die
Schirme verhindert. Dieses Prinzip funktioniert allerdings nur, wenn dafür gesorgt wird daß alle Geräte der Anlage
auf dem gleichen Erdpotential liegen. Hierzu müssen alle Geräte der Anlage einzeln mit einem Kabel mit großem
Querschnitt (mindestens 4 mm
, besser aber 10 mm
) mit einem zentralen Erdungspunkt verbunden werden. Ihr
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Mischpult hat aus diesem Grund eine Klemmleiste auf der Audio-Null-Volt aufgelegt ist. Es empfielt sich von hier
aus mit getrennten Erdkabeln zur Mehrspurmaschine, zu den Zweispurmaschinen, zum bzw. zu den Effektracks
und zu den Abhör- und Einspielverstärkern zu gehen. Wenn dieses Verfahren konsequent durchgeführt worden
ist, ist eine ausgezeichnete Grundlage für eine störungsfrei arbeitende Studioanlage vorhanden.
Leider hat dieses Verfahren einige sicherheitstechnische Probleme, die durch das in der BRD vorgeschriebene
Erdverfahren hervorgerufen werden. Die berührbaren Teile aller elektrischen Geräte werden - sofern kein anderes
zulässiges Schutzverfahren angewendet wird - mit dem sogenannten Schutzleiter (Kennfarbe grün-gelb)
verbunden. Gelangt Spannung durch einen Fehler an ein berührbares Teil, so wird diese gegen den Schutzleiter
kurzgeschlossen und der Sicherungsautomat wird ausgelöst. Der Schutzleiter liegt elektrisch gesehen auf
Nullpotential. Da er aber in der Elektroanlage erst ab der letzten Unterverteilung vom Nulleiter getrennt geführt wird,
besteht zum tatsächlichen Erdpotential (z. B. der Wasserleitung) meist eine beträchtliche Potentialdifferenz. Wir
haben diese Problematik bereits weiter oben bei der Besprechung des Netzanschlusses ausgeführt. Durch die
in vielen Geräten nicht konsequent durchgeführte Trennung zwischen Schutzleiter und Nullpotential der
Audioschaltung wird der Schutzleiter in das Erdsystem des Studios eingeschleppt. Je nach Betrag der
Potentialdifferenz und nach Art der auf den Schutzleiter einwirkenden Störungen kann dies zu Problemen führen,
die jedoch durch die oben beschriebene Technik in der Ausführung der Netzzuleitung vermieden werden können.
In der einfachsten Variante liegt auf dem Schutzleiter eine Brummspannung.
Der sicherste Weg, diese Störungen zu vermeiden, ist es, den Schutzleiter vom Audio-Null-Knoten strickt getrennt
zu halten und nur an einer Stelle zu verbinden. Dies ist jedoch aus mehreren Gründen nur sehr schwierig
durchzuführen. Zunächst einmal muß man den VDE-mäßig vorgeschriebenen Berührungsschutz sicherstellen.
Hierzu ist bei Geräten, die nicht über ein entsprechend aufgebautes Netzteil verfügen - und dies ist bei fast allen
Effektgeräten der Fall - ein Netztrenntrafo erforderlich. Das zweite Problem ist die bei vielen Geräten nicht
vorhandene Trennung zwischen mechanischem Null (Gehäusepotential) und elektrischem Null. Durch die
mechanische Befestigung eines solchen Gerätes in einem Rack übertragt sich das Null-Potential auf alle anderen
Geräte, die in diesem Rack eingeschraubt sind.
Es ist also besser einen Weg zu gehen, bei dem diese Schwierigkeiten erst gar nicht auftreten können. Hierzu
gibt es im Wesentlichen drei Möglichkeiten.
1. Das oben beim Thema Netzzuleitung beschriebene Verfahren wird verwendet
2. Ist ein solcher Aufbau aus irgendwelchen Gründen nicht möglich, so ist eine zweite, sichere Möglichkeit, das
gesamte Audionetz über einen großen Trenntrafo vom Netz zu isolieren. Durch den Trenntrafo existiert keine
galvanische Verbindung mehr mit dem Stromnetz, sodas der Bezug der Phasen gegen Erde auf der Sekundärseite
des Netztrafos nicht mehr gegeben ist. Dadurch kann man das Erdpotential bei einer solchen Anordnung frei
wählen. Gleichzeitig sind die sicherheitstechnischen Aspekte berücksichtigt, da die Netzspannung keinen Bezug
mehr gegen die Erde hat. In diesem Fall sollte man den zentralen Erdpunkt mit mindestens 16 mm
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mit "Erde"
verbinden. Erde heißt in diesem Fall z. B. die Wasserleitung, die Heizung oder besser ein in feuchten Boden
eingebrachter Erder.
3. Die dritte Möglichkeit besteht darin, daß man einen schlechten Schutzleiter durch einen fest verlegten und an
jede Steckdose des Audionetzes einzeln geführten guten Erder ersetzt. Ein solcher Erder muß jedoch, um den
sicherheitstechnischen Anforderungen zu genügen, ausreichend niederohmig sein, um im Fehlerfall mit absoluter
Um die Sicherheit der Anlage zu
Sicherheit die Sicherung des Stromkreises auszulösen.
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