hervorgerufen. Durch negative
Anstellwinkel kollabiert ein Teil der
Kappe und klappt nach unten weg,
sodass das Gleitsegel durchsacken,
wegdrehen oder in eine schnelle
Rotation geraten kann.
Ausleitung
Ist der Schirm einseitig eingeklappt,
muss die Drehbewegung durch
dosiertes Anbremsen auf der intakten
Flügelseite kontrolliert und der Flügel
stabilisiert werden, bis der Gleitschirm
wieder geradeaus fliegt. Bei
großflächigen Einklappern ist das
Gegensteuern feinfühlig
durchzuführen, damit die Strömung
am Schirm nicht vollständig abreißt
und das Manöver in einen Full Stall
übergeht.
WARNUNG
Zu starkes Gegensteuern auf der
intakten Flügelseite kann zum
Strömungsabriss und damit zu
weiteren unkontrollierten
Flugfiguren (Kaskadenverhalten)
führen.
Das Wiederöffnen des eingeklappten
Flügelbereichs erfolgt im Regelfall
eigenständig und kann durch dosiertes
Anbremsen (kein hektisches
„Pumpen") der betroffenen Seite bei
gleichzeitigem Gegensteuern auf der
offenen Seite unterstützt werden.
Nutzen Sie dabei den vollen
Bremsweg.
Nach sehr großen, flächigen
Einklappern (über 70%) sind Verhänger
nicht auszuschließen, bei denen sich
das Flächenende der eingeklappten
Seite zwischen den Leinen verfängt.
Hier muss der Gleitschirm ebenfalls
durch Gegenbremsen und
Gewichtsverlagerung am Wegdrehen
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Kapitel 07
gehindert werden. Das verhängte Ende
lässt sich meist durch einen kurzen,
schnellen Zug mit der Bremsleine oder
mit einem Zug an den separaten
Stabiloleinen öffnen.
Frontstall
Einklappungen des mittleren
Eintrittskantenbereichs werden
ebenfalls durch negative Anstellwinkel
verursacht.
Ausleitung
Der TWIN 3 RS beendet einen
Frontstall normalerweise schnell und
selbständig. Durch leichtes
symmetrisches Bremsen auf beiden
Seiten kann die Wiederöffnung
unterstützt werden. Bei extremen
Frontstalls über die gesamte
Flächentiefe können die Außenflügel
nach vorne wandern, so dass der
Schirm eine U-Form bildet. Die
Ausleitung erfolgt ebenfalls über
leichtes symmetrisches Bremsen auf
beiden Seiten, wobei darauf geachtet
werden muss, dass beide Flügelenden
gleichmäßig in die normale Fluglage
gelangen.
Arten des
Strömungsabrisses
Bei der Umströmung des Gleitschirms
entsteht immer eine laminare und
turbulente Grenzschichtzone. Äußerst
gefährliche Flugzustände können
auftreten, wenn sich die laminare
Grenzschicht ablöst, wodurch praktisch
die gesamte Strömung auf der
Flügeloberseite abreißt, was vor allem
bei sehr großen Anstellwinkeln der Fall
ist.
Im Einzelnen unterscheidet man die
drei folgenden Arten des
Strömungsabrisses bei Gleitschirmen:
Gefahreneinweisung und Extremflug