9 Instandsetzung
Achtung:Explosionsgeschützte Messumformer dürfen nur durch
den Hersteller instandgesetzt werden oder müssen von einem
anerkannten Sachverständigen nach der Instandsetzung be-
scheinigt werden!
Die einschlägigen Sicherheitsmaßnahmen vor, während und nach
der Instandsetzung beachten.
Den Messumformer nur so weit zerlegen, wie es Reinigung, Kon-
trolle, Instandsetzung und Ersatz der fehlerhaften Teile erfordern.
Den Abschnitt 8 "Wartung" beachten!
Das Messwerk einschließlich das Messwerk mit angebautem
Druckfühler kann nur im Herstellerwerk repariert werden.
Sollte das Elektronikgehäuse von dem Messwerk / der Messzelle
abgeschraubt werden müssen, so ist, um eine Beschädigung der
Elektronik zu vermeiden, vorher die Elektronik aus dem Elek-
tronikgehäuse herauszuziehen. Dazu zunächst den Gehäuse-
deckel abschrauben (Verriegelungsschraube!, siehe Bild 10),
dann einen eventuellen LCD-Anzeiger von der Elektronik abzie-
hen (2 Schrauben lösen), die beiden Befestigungsschrauben der
Elektronik lösen und diese vorsichtig aus dem Elektronikgehäuse
herausziehen. Die beiden Stecker von der Elektronik abziehen
(beide Stecker besitzen einen mechanischen Verpolungsschutz
und der kleinere von beiden zusätzlich noch eine mechanische
Verriegelung: Stecker stirnseitig zwischen Daumen und Zeigefin-
ger fassen und den Riegel in Richtung Stecker drücken, danach
Stecker aus der Fassung ziehen). Elektronik auf eine geeignete
Unterlage legen. Elektronikgehäuse von dem Messwerk / der
Messzelle abschrauben.
Rücksendung
Defekte Messumformer/Baugruppen möglichst mit Angabe der
Störung und Ursache an die Reparaturabteilung einsenden.
Hinweis: Bei Bestellung von Ersatzteilen oder Ersatzgeräten bitte
die Fabriknummer (F.-No.) des Originalgeräts angeben.
Anschrift:
ABB Automation Systems GmbH
Abteilung SWM
Schillerstraße 72
D-32425 Minden
10 Massendurchflussmessung
Der 2010TC misst dynamisch alle Prozessgrößen die zur Berech-
nung einer druck- und temperaturkorrigierten Gas-/Dampfdurch-
flussmessung bzw. temperaturkorrigierten Flüssigkeitsdurchfluss-
messung notwendig sind.
Die spezielle Geräteauslegung wird vom Hersteller nach dem vom
Anwender beantworteten Fragebogen vorgenommen.
Als Mess-Stoff sind Wasser, Überhitzter Dampf, Sattdampf, Gase
(Luft) oder Flüssigkeiten möglich.
Der aktuelle DTM (Device Type Manager) für den 2010TC unter-
stützt die Wirkdruckgeber Blende und Düse. Konfigurierung für an-
dere Wirkdruckgeber kann auf Anfrage beim Hersteller durchge-
führt werden.
Theorie
Bei den herkömmlichen Messumformern zur Druchflussmessung
werden die Zustandsgrössen als zeitlich konstant angenommen -
z.B. die Dichte bei Flüssigkeiten oder Dichte und Druck bei
Wasserdampf, d.h. der Messumformer erfasst lediglich die ver-
änderliche Grösse Differenzdruck. Häufig weichen jedoch die tat-
sächlichen Zustandswerte von den bei der Berechnung zugrun-
degelegten Werte ab und es treten zwangsläufig Messabweichun-
gen auf. Bei Gasen und überhitztem Dampf hat eine Druck- oder
Temperaturänderung von 2% des Absolutwertes bereits eine
Messabweichung von 1% für den Massendurchfluss zur Folge.
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Der 2010TC misst dynamisch alle Prozessgrössen die zur Berech-
nung einer druck- und temperaturkorrigierten Gas-/Dampfdurch-
flussmessung bzw. temperaturkorrigierten Flüssigkeitsdurchfluss-
messung notwendig sind. Aus den drei Messgrössen "Diffe-
renzdruck, Druck und Temperatur" berechnet der 2010TC hoch-
genau den dynamisch korrigierten Massendurchfluss. Dabei sind
bei korrekter Ausführung der Mess-Stelle Genauigkeiten von
<0.5% bezogen auf den Massendurchflusswert erreichbar.
Bild 20. Montagebeispiel-2010TC mit "Barrel-Gehäuse"
Dynamisch korrigiert d.h. der Durchmesser des Wirkdruckgebers
(d), der Rohrinnendurchmesser (D), die Dichte (r), der Durchfluss-
koeffizient (C), die Expansionszahl (e) und der Realgasfaktor (Z) /
die Komressibilitätszahl (K) werden dynamisch berechnet.
Um Fehler bei der Auslegung der Mess-Stelle auszuschliessen,
werden in einem Fragebogen alle erforderlichen Angaben einge-
tragen. Das sind z.B. Angaben zum Mess-Stoff, zum Drosselgerät,
zu den Messbereichen usw.
Die spezielle Geräteauslegung wird vom Hersteller nach dem vom
Anwender beantworteten Fragebogen vorgenommen.
Als Mess-Stoff sind Luft, Gas, Dampf oder Flüssigkeiten möglich.
Unterstützt werden die Wirkdruckgeber: Blende mit Eckdruckent-
nahme, ISA 1932-Düse und sonstige (auf Anfrage).
Grundsätzlich wird der Massedurchfluss nach der untenstehenden
Gleichung (nach DIN EN ISO 5167 / AGA Report No. 3) berechnet:
C e
´
q
k
´
------------------ -
=
m
1 b
–
Hier ist:
qm =
Massendurchfluss
k
=
Konstante, z.B Umrechnungsfaktor für Einheiten
C =
Durchflusskoeffizient
e
=
Expansionszahl (Gasausdehnungskoeffizient)
b
=
Öffnungsverhältnis (d/D)
d
=
Öffnungsdurchmesser des Wirkdruckgebers
Dp =
Differenzdruck (Wirkdruck)
r
=
Dichte
Berechnung der Dichte
Der 2010TC ist so konfigurierbar, dass die Dichte aufgrund von
Temperatur- und / oder Druckänderungen wie folgt kompensiert
werden:
• Flüssigkeiten als Funktion von T gemäss eines Polynoms
• Dampf als Funktion von p und T auf Basis einer Formel
• Gase als Funktion von p und T gemäss den Gasgesetzen
Bei Wasser und Dampf wird immer anhand der Sattdampfgrenze
überprüft, ob es sich um den angegebenen Aggregatzustand han-
delt. Sollte sich der Aggregatzustand geändert haben, so rechnet
der 2010TC mit Grenzwerten weiter.
42/15-714-2 für 2010TC
2
´
d
´
Dp r
´
4
08.2001