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Siemens SICAM A8000 Serie Handbuch Seite 374

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Kommunikationsprotokolle
6.5 IEC 60870-5-104
Schließen mit FIN oder RST (Voreinstellung)
"4-Way Handshake" (FIN, ACK, FIN, ACK) für alle "bekannten IP-Adressen" (konfiguriert in der
Connectiondefinition).
Ein solches Schließen tritt beispielsweise auf wenn ein IEC 60870-5-104 Timeout abläuft oder wenn
ein IEC 60870-5-104 Telegramm mit unzulässigem Rahmenformat empfangen wird. Falls die Gegen-
stelle nicht erreicht werden kann oder nicht auf das FIN antwortet, wird die Socket erst nach einem
TCP Timeout (3 Minuten) gelöscht. Während dieser Zeit sind die Socket und ihre Ressourcen belegt,
und dies kann Ressourcen-Probleme verursachen mit der Folge, dass keine neuen Connections
aufgebaut werden können. Mögliche Gründe:
"Denial-of-Service Attacke"
fehlerhafte Gegenstelle
"1-Way Handshake" (RST) Ein solches Schließen tritt beispielsweise auf wenn
die IP-Adresse der Gegenstelle nicht in der Connectiondefinition enthalten ist
eine Verbindung zu einer Gegenstelle bereits aufgebaut ist, und die Gegenstelle versucht eine
weitere Verbindung aufzubauen.
Schließen mit RST
Die IEC 60870-5-104 definiert das Schließen einer Connection mit "4-Way Handshake". Das Schließen
einer Connection nur mit "1-Way Handshake" (RST) kann für folgende Fälle verwendet werden:
robustes Interface erforderlich (z.B. bei einem unsicherem WAN oder Internet)
abwärtskompatible Anwendungen
Quittungsverfahren
Alle je Connection gesendeten Datentelegramme müssen von der Gegenstelle quittiert werden. Dabei muss
nicht jedes einzelne IEC 60870-5-104 Paket das mehrere IEC 60870-5-104 Telegrammobjekte enthalten kann
quittiert werden, sondern es können mit einem Quittungstelegramm auch mehrere bis zu einem Zeitpunkt
fehlerfrei empfangenen durchlaufend nummerierten Telegramme durch ein Quittungstelegramm auf einmal
quittiert werden (Summenquittierungsverfahren).
Bei diesem Summenquittierungsverfahren werden Nutzdaten von einer Station zur Gegenstelle übertragen
ohne dass sofort für die gesendeten Nutzdaten eine Quittung empfangen werden muss. Wenn nach einer
maximalen Anzahl (k) gesendeter aber noch nicht quittierter IEC 60870-5-104 Pakete (ASDU's) keine Quittung
empfangen worden ist, werden bis zum Empfang der Quittung keine weiteren Daten gesendet.
Die max. Anzahl (k) von Telegrammen ist mit dem Parameter [PRE] Schnittstellen Parameter |
Netzwerkverbindung | LAN (IEC 104 default) | IEC 104 Parameter | Maximale Anzahl
unquittierte APDUs (k) einzustellen.
Von der Gegenstelle muss nun vor Ablauf von t1 eine Quittung gesendet werden. Bei der gleichzeitigen Über-
tragung von Nutzdaten (I-Frames) in beiden Richtungen werden Quittungen in den Nutzdatentelegrammen
mitgesendet. Bei der Datenübertragung von Nutzdaten in nur eine Richtung wird spätestens nach dem
Timeout t2 eine Quittung (S-Frame) gesendet.
Beim Empfang von IEC 60870-5-104 Paketen (APDUs) mit Nutzdaten muss eine Quittung spätestens nach
Empfang von einer einstellbaren maximalen Anzahl von Telegrammen gesendet werden. Die max. Anzahl (w)
von Telegrammen ist mit dem Parameter [PRE] Schnittstellen Parameter | Netzwerkverbin-
dung | LAN (IEC 104 default) | IEC 104 Parameter | Anzahl APDUs bis Quittung (w)
oder mit dem Parameter einzustellen.
Die Retries werden (sofern erforderlich) automatisch von der TCP/IP-Schicht des Protokolls bis zum Abbau der
Verbindung durchgeführt und können nur indirekt durch den Parameter [BSE] Systemeinstellungen |
Netzwerkeinstellungen | Schnittstelle | * | TCP min Quittungserwartungszeit beein-
flusst werden.
Die Datenübertragung auf TCP-Ebene startet die Datenübertragung mit dem eingestellten Initialwert für die
Quittungserwartungszeit. Je nach Qualität der Verbindung wird die Quittungserwartungszeit dynamisch
zwischen der parametrierten minimalen bzw. maximalen TCP Quittungserwartungszeit angepasst.
Bleibt die IEC 60870-5-104 Quittung bei aufgebauter Connection für ausgesendete Daten (Informations-/
Sende-/Test-Frames) länger als die die eingestellte 104-Quittungserwartungszeit (Timeout t1) aus, werden alle
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SICAM A8000 Serie, CP-8050, Handbuch
DC8-025-2, Ausgabe 06.2018

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