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Elektrostimulation; Individuelle Behandlung - LABORIE Urostym Bedienungsanleitung

Beckenboden-verhaltenssystem
Inhaltsverzeichnis

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personalisiertes Übungsprogramm entwickelt. Die Therapeutin / der Therapeut nutzt grundlegende Prinzipien für
Übungen und motorisches Lernen, um die neuromuskuläre Ausbildung zu erleichtern.
Die Prinzipien, die im allgemeinen Krafttraining verwendet werden, können auch bei den Beckenmuskelübungen
angewendet werden. Diese Prinzipien beinhalten unter anderem die Spezifizität des Trainings, der Überlastung
und der Umkehrbarkeit. Trainingseffekte sind sehr spezifisch für die angewendeten Methoden. Deshalb sollte ein
Übungsprogramm ein Training sowohl der schnell kontrahierenden und der langsam kontrahierenden
Muskelfasern beinhalten. Schnell kontrahierende Fasern werden mit schnellen explosionsartigen Kontraktionen
mit eingestreuter Entspannung, während langsam kontrahierende Fasern mit weniger intensiven
Ausdauerkontraktionen längerer Dauer anvisiert werden. Überlastungsprinzipien deuten darauf hin, dass ein
Muskel kontinuierlich über sein normales Limit hinaus belastet werden muss, um eine Zunahme seiner Stärke zu
erzielen. Ein Übungsprogramm muss kontinuierlich verändert werden, um Verbesserungen bei Stärke und
Ausdauer zu berücksichtigen. Das Prinzip der Umkehrbarkeit gilt für die Fähigkeit des Muskels, nach Beendigung
des Trainings zu seiner vorherigen Funktionsstufe zurückzukehren.
Patienten müssen das vorgeschriebene Programm fortsetzen, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Die Prinzipien des motorischen Lernens sind hilfreich bei der Umschulung der Beckenbodenmuskeln. Viele
Personen setzen auch die Bauch-, Gesäß- oder Oberschenkelmuskeln ein, wenn Sie aufgefordert werden, den
Beckenboden anzuspannen. Mit fortschreitender Aneignung der Fähigkeiten ist die Person in der Lage,
Nebenmuskeln anzusprechen und eine feiner angepasste Bewegung mit weniger Anstrengung zu erzielen.
Im Verlauf einer ersten BMR-Trainingssitzung liegt der Fokus darauf, das Bewusstsein für die
Beckenmuskelaktivität der Patienten zu erhöhen und den Einsatz der Nebenmuskeln zu reduzieren. Die Patienten
üben die Fähigkeit, während sie visuelle Informationen und verbale Tipps von der Therapeutin / dem
Therapeuten erhalten. Die Ansprache der Therapeutin / des Therapeuten wird mit zunehmender Kompetenz in
der Aufgabe reduziert. BMR-Training schafft konstantes Bewusstsein der Leistung über visuelles und verbales
Feedback, sodass die Patienten in der Lage sind, sich die Fähigkeit schneller anzueignen.
3.2

ELEKTROSTIMULATION:

Wenn Patienten Schwierigkeiten haben, die Beckenmuskeln bewusst anzuspannen oder zu isolieren, was anhand
unnützer Muskelaktivität oder Muskelschwäche erkennbar ist, kann die Elektrostimulation das Training sinnvoll
ergänzen. Durch antrainiertes Unterdrücken des Drangs dient die daraus resultierende Kontraktion des
Beckenbodens dazu, den Detrusor zu hemmen.
Bei der Elektrostimulation werden die Beckenmuskeln mit einem externen Gerät angespannt. Eventuell werden
die Patienten auch gebeten, zu drücken, wenn der Stimulator eine Kontraktion der Beckenmuskeln auslöst, um so
eine eher aktive als passive Übung zu gestalten. Wiederholte Kontraktionen erhöhen das Bewusstsein der
Patienten für die Kontraktilität, erhöhen die Stärke und verbessern den Einsatz der Muskeln. Elektrostimulation
hilft bei der Identifikation der Beckenbodenmuskulatur und erhöht somit das Bewusstsein für die Muskeln, die mit
den Übungen angesprochen werden.
3.3

INDIVIDUELLE BEHANDLUNG

Das Rezept für die Beckenmuskelübungen sollte individuell an die Patienten angepasst werden. Sobald sich
Patienten die Fähigkeit angeeignet haben, die Kontraktion des Beckenbodens in Rückenlage zu isolieren, kann
das Training in der sitzenden und stehenden Position fortgesetzt werden. Jede nachfolgende Position stellt
zusätzliche Anforderungen bezüglich der Schwerkraft auf die Beckenmuskeln. Dazu zählen auch Variablen wie
zum Beispiel Körpergewicht, aktiver Muskeleinsatz zur Beibehaltung der Körperhaltung, Unterstützung durch
Muskelfasern und Bänder und die Position der Beckenorgane. Das Trainingsprogramm muss auch die
spezifischen funktionellen Bedürfnisse der Patienten ansprechen. Wenn eine Patientin / ein Patient ein Kind mit
einem Gewicht von 5 kg hebt und dabei Urin verliert, sollte diese Aktivität beim Training simuliert werden. Im
Bereich funktionales Training ist die Therapeutin / der Therapeut nur durch ihre/seine eigene Kreativität
eingeschränkt.
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Patientenversorgungsanleitung
LABORIE Urostym
Bedienungsanleitung UST-UM07-DE, MAN1057-DE
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