Handbuch MRS1
Der Schieflaststrom sollte dabei in beiden Fällen den gleichen Wert, wie beim Test der Phase 1
haben.
Bei Verwendung eines Effektivwert-Messgerätes können größere Abweichungen auftreten, wenn
der eingeprägte Strom stark oberwellenhaltig ist. Da das MRS1 einen DFFT-Filter besitzt, welcher
speziell die harmonischen Oberwellen filtert, wertet das Gerät nur die Grundschwingnung aus. Ein
effektivwertbildendes Messgerät dagegen misst auch die Oberwellen mit.
In der folgenden Tabelle sind die Schieflastströme für verschiedene Asymmetriefälle aufgelistet.
Bei Verwendung einer dreiphasigen Stromquelle mit einstellbarer Phasenlage der Ströme, gibt die
Tabelle Aufschluss über Testergebnisse bei verschiedenen Asymmetriefällen.
I
(x
Winkel (°) I
R
In)
1,00
-
0
-
0
-
1,00
0
1,00
0
1,00
0
0
-
Abbildung 6.2: Überpüfen der Messwerte
6.4.4 Prüfen der Ansprech- und Rückfallwerte
Zum Prüfen der Ansprech- und Rückfallwerte muss ein Strom in Phase 1 des MRS1 eingespeist
werden, der kleiner als das Dreifache des eingestellten Ansprech-wertes I2 ist. Der Strom wird nun
solange erhöht, bis das Relais angeregt ist. Dies wird durch Aufleuchten der LEDs I2 signalisiert.
Der aktuelle Schieflaststrom I
Phasenstromes. Die Abweichung des Phasen- und des Schieflaststromes sollte nicht größer als
5% sein.
Anschließend wird der Strom abgesenkt, bis sich das Relais zurücksetzt. Das schnelle Blinken der
LED I
wechselt in langsames Blinken. Der Rückfallwert darf nicht größer als das 0,95-fache des
2
Ansprechwertes sein. Dieses Verfahren ist auch für die Phasen 2 und 3.
6.4.5 Prüfen der Auslöseverzögerung
Zum Prüfen der Auslöseverzögerung wird ein Timer mit dem Kontakt des Auslöserelais verbunden.
Der Timer muss gleichzeitig mit dem Einprägen des Prüfstromes gestartet und beim Auslösen des
Relais gestoppt werden. Der Prüfstrom sollte das 2-fache des Stromansprechwertes betragen. Die
mit Hilfe des Timers gemessene Auslösezeit sollte nicht mehr als 3%, bzw. weniger als 20 ms (bei
kurzer Auslöseverzögerung) von der eingestellten Auslöseverzögerung abweichen. Die
Überprüfung der Auslöseverzögerung für die übrigen Phasen sowohl bei unabhängiger als auch
bei abhängiger Auslösecharakteristik kann in gleicher Weise durchgeführt werden. Für den Fall,
dass eine abhängige Auslösecharakteristik eingestellt ist, muss der Prüfstrom entsprechend der
Auslösekennlinie gewählt werden, z. B. 2 x I
Diagrammen der Auslösekennlinien ermittelt oder mit Hilfe der entsprechenden Gleichungen (siehe
Kapitel „Technische Daten") errechnet werden. Die Abweichung der mit Hilfe des Timers
gemessenen Auslösezeit bei abhängiger Auslösecharakteristik (inverse Kennlinie) sollte kleiner als
7,5% sein. Bei der Prüfung mit abhängiger Auslöseverzögerung ist zu beachten, dass der
Prüfstrom während der Prüfung konstant gehalten werden muss (Schwankung 1 %), da ansonsten
das Messergebnis stark verfälscht wird.
DOK-TD-MRS1, Rev. B
Eingangsströme
(x In)
Winkel (°)
S
0
-
1,00
-
0
-
1,00
240
1,00
120
1,00
180
1,00
0
entspricht einem Drittel des angezeigten momentanen
2
2S
I
(x In)
Winkel (°)
T
0
-
0
-
1,00
-
1,00
120
1,00
240
0,00
-
1,00
120
. Die Auslösezeit kann entweder aus den
SEG Electronics GmbH
Schieflaststrom
I
(x In)
2
0,33
0,33
0,33
1,00
0
0,578
0,33
17