SEG Electronics GmbH
Handbuch MRS1
4.3.1 Messprinzip
Ein rotierendes Dreiphasensystem lässt sich nach der Methode der "Symmetrischen
Komponenten" in ein Mitsystem, ein Gegensystem und ein Nullsystem zerlegen. Ein Maß für die
Größe der Schieflast ist der Strom im Gegensystem. Das MRS1 berechnet das Gegensystem, in
dem es per Software den Stromzeiger von I2 um 240° und den Stromzeiger I3 um 120° dreht.
Abbildung 4.1
Es entsteht ein Drehfeld mit entgegengesetzter Drehfeldrichtung. Addiert man diese Ströme, so ist
die Summe bei einem symmetrisch belasteten Netz gleich Null.
Abbildung 4.2: Drehstromsystem bei Schieflast
In Bild 4.2 sind die Stromvektoren eines unsymmetrisch belasteten Netzes dargestellt. Das MRS1
bildet das Gegensystem durch Drehen der Stromvektoren und addiert die gedrehten
Stromvektoren. So errechnet sich ein resultierender Inversstrom, der ein Maß für die Schieflast ist.
Eine Auslösung erfolgt nach der eingestellten Auslösecharakteristik. Zur exakten Drehung der
Stromvektoren um 120° bzw. 240° ist die genaue Einstellung der Systemfrequenz erforderlich.
Einstellung (siehe Ab-schnitt 5.2.6).
10
DOK-TD-MRS1, Rev. B