Schutz- und Automatikfunktionen
6.21 Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung
6.21
Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung
Funktionsübersicht
6.21.1
Die Funktion Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung (ANSI 47):
•
Überwacht das Netz und elektrische Maschinen auf Spannungsunsymmetrie
•
Kann ein Freigabekriterium des Überstromzeitschutzes bei unsymmetrischen Fehlern bilden
Spannungsunsymmetrien können verschiedene Ursachen haben:
•
Die häufigste Ursache ist Schieflast, z.B. durch unterschiedliche Verbraucher in den einzelnen Phasen.
•
Spannungsunsymmetrie kann auch durch einen Phasenausfall entstehen, z.B. aufgrund einer ausge-
lösten 1-phasigen Sicherung, Leiterbruch usw.
•
Weitere Ursachen können Fehler im Primärsystem sein, wie z.B. am Transformator oder in Einrichtungen
zur Blindleistungskompensation.
Struktur der Funktion
6.21.2
Die Funktion Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung wird in Schutz-Funktionsgruppen mit Span-
nungsmessung angewendet.
Die Funktion Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung ist werkseitig mit 2 Stufen vorkonfiguriert.
Innerhalb der Funktion lassen sich maximal 3 Stufen gleichzeitig betreiben.
Die Stufen sind identisch aufgebaut.
[dwu2ovpsExt.vsd, 2, de_DE]
Bild 6-159
Allgemeine Funktionalität
6.21.3
6.21.3.1
Beschreibung
Logik
Das folgende Bild stellt die Logik der Mittelwertberechnung der Gegensystemspannung dar. Der Mittelwert
wird an alle untergeordneten Stufen weitergeleitet.
634
Struktur/Einbettung der Funktion
SIPROTEC 5, 7SJ81, Handbuch
C53000-G5000-C079-1, Ausgabe 06.2019