27. MUTE / ALT 3-4
Bei diesem Schalter handelt es sich erst einmal nur
um einen gewöhnlichen Stummschalter – wenn Sie
ihn betätigen, verhindern Sie, dass das Kanalsignal
in die Summenschiene MAIN L/R geleitet wird.
Gleichzeitig wird auch das AUX SEND 2 Signal
unterbrochen.
Bei herkömmlichen MUTE Schaltern wird das Signal
einfach gegen Masse geführt, verschwindet also im
„Nirwana". Nicht so beim HELIX BOARD 12 PLUS.
Hier wird, wenn der MUTE Schalter gedrückt ist, das
Signal auf eine alternative Summenschiene geleitet,
die sogar über ihre eigenen Ausgänge auf der Stirn-
seite des Pults verfügt: ALT 3 / OUT (#12).
Wozu? Sie können u.a. eine Subgruppe für bestimm-
te Kanäle bilden, die dann mit einem einzigen Regler
in der Summe L/R zusammengemischt wird. Bei der
Mischung gerade größerer Formationen, z.B. (Blas)
Orchester, Big Band, vielleicht noch mit Chören,
etc., ist es einfacher, ganze Instrumenten- oder
Vokalgruppen mit nur einem, maximal zwei Reglern
in der Lautstärke zu kontrollieren, als alle Regler
gleichzeitig zu bewegen. Wenn Sie das optimale
Mischungsverhältnis innerhalb einer Instrumenten-
gruppe (z.B. Schlagzeug) gefunden haben, legen Sie
die entsprechenden Kanäle auf eine „Subgruppe",
indem Sie die MUTE / ALT 3- Schalter betätigen.
Nun müssen Sie in der CONTROL ROOM SOURCE
Sektion (#39) die Schalter ALT 3-4 sowie ASSIGN
TO MAIN (#0) drücken. Der Regler CTRL RM /
SUBMIX (#1) wird dann der Lautstärkeregler für
die komplette Subgruppe.
Eine ähnliche Anwendung wird unter #12 beschrie-
ben, um sogar noch externe Prozessoren in das
Mischpult einzubinden.
Sie können die ALT Ausgänge auch zum Ansteuern
einer anderen Beschallungszone verwenden, oder
was Ihnen sonst noch so einfällt.
Auch für bestimmte Recording Anwendungen im
Zusammenhang mit der USB Schnittstelle macht
dieser Schalter Sinn. Die USB Kanäle 9 und 10
lassen sich ja per Schalter (#3) mit dem ALT 3/
Signal speisen.
Wenn Sie einen oder mehrere Kanäle inklusive
Klangregelung aufnehmen wollen (also post-fader),
ohne dass diese Kanäle in der Summe L/R erschei-
nen, ist dies genau der richtige Schalter für Sie.
Mit der MUTE / ALT 3- Funktion lässt sich auch sehr
exakt der Pegel eines einzelnen Kanals einstellen.
Voraussetzung für diese Vorgehensweise ist ledig-
lich, dass jeweils nur die einzustellende Signalquelle
aktiv ist (näheres unter #3).
HELIX BOARD 12 PLUS
PLUS
Sie sehen, die Möglichkeiten eines Mischpults wie
das HELIX BOARD 12 PLUS sind trotz seiner gerin-
gen Größe mannigfaltig und nur durch Ihre Vorstel-
lungskraft limitiert.
28. PEAK (SPITZENPEGEL) ANZEIGE
Diese rote LED leuchtet auf, wenn ein zu hoher
Signalpegel am Kanal anliegt. Das Signal wird an
zwei Stellen im Kanal abgegriffen, zum einen hinter
dem Hochpassfilter, zum anderen nach der Klang-
regelung. Die Peak LED leuchtet ungefähr 6 dB
vor dem tatsächlichen Clipping des Kanals, was zu
unerwünschten Verzerrungen führen würde. Sie ist
jedoch nicht von der Stellung LEVEL Reglers (#29),
also der endgültigen Lautstärke in der Mischung,
abhängig!
In der Regel sollte der Eingangspegel mit dem GAIN
Regler (#19) so eingestellt werden, dass diese LED
nur gelegentlich bei den lautesten Stellen, d.h. sehr
kurzzeitig, aufleuchtet. Wenn sie fast durchgehend
leuchtet, muss der Eingangspegel mit dem GAIN
Regler niedriger eingestellt werden. Damit erhält man
den besten Signal-Rauschabstand und den größt-
möglichen Dynamikumfang. Noch besser können Sie
den Pegel natürlich in der Pegelanzeige überprüfen
– wie Sie das Kanalsignal auf die Anzeige bekom-
men, lesen Sie bei #3 und im Kapitel „RICHTIG
EINPEGELN".
Bedenken Sie, dass eine Veränderung in der Klang-
regelung auch den internen Pegel ändert – wenn Sie
z.B. sehr viele Bässe anheben, kann es passieren,
dass die Peak Anzeige aufleuchtet, obwohl der Gain
Regler relativ niedrig eingestellt ist.
Außerdem muss man wissen, dass die PEAK An-
zeige sehr schnell reagiert. Gerade bei Signalen,
die sehr perkussiv sind (Snare Drum, Hi Hat, etc.),
leuchtet die PEAK Anzeige u. U. schon sehr frühzeitig
auf, obwohl der Durchschnittspegel noch relativ nied-
rig ist, und ohne dass irgendwelche Verzerrungen zu
hören wären. Das liegt in der Natur dieser Signale
– sie haben ein kurzzeitiges Maximum (die sog.
„Transiente"), während der darauf folgende Ausklang
nur durchschnittlichen Pegel hat. Bei diesen Signalen
ist es nicht so problematisch, wenn die PEAK Anzeige
öfters mal aufleuchtet.
Anders ist das jedoch bei flächigen Klängen wie
z.B. Keyboard Akkorden, oder auch Gesang. Wenn
bei solchem Klangmaterial die PEAK Anzeige
aufleuchtet, hört man in der Regel auch schon die
Verzerrung.
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