Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Access VIRUS Handbuch Seite 18

Inhaltsverzeichnis

Werbung

Bedienhandbuch VIRUS
Rufen Sie bitte erneut das Ausgangsklangprogramm auf und verändern Sie dort gegebenenfalls die
Lautstärkehüllkurve. Um Oszillator 2 hören zu können, müssen Sie zunächst den Regler OSC BAL (Abk.
f.: Oscillator Balance) im MIXER-Bereich vom Linksanschlag, der im Klangprogramm abgelegt ist, nach
rechts drehen. Zur Mitte des Regelwegs hin werden Sie eine Klangfarbenveränderung hören, die zum
rechten Ende des Regelwegs hin wieder zurückgenommen wird. Dies ist der sogenannte
Kammfiltereffekt, der entsteht, wenn zwei Signale gleicher Frequenz, jedoch unterschiedlicher
Phasenlage gemischt werden. Lösen Sie die selbe Note mehrfach nacheinander aus, während OSC BAL
die Mittelstellung einnimmt. Sie werden feststellen, daß jede Note eine etwas unterschiedliche
Klangfarbe besitzt. Das liegt daran, daß die Oszillatoren des Virus frei schwingen, so daß bei jedem
Notenbeginn eine andere Phasenkonstellation der beiden Oszillatoren vorliegen kann. Lassen Sie OSC
BAL zunächst in der Mitte stehen.
Die Regler SHAPE und WAVE SEL/PW sind Ihnen schon von Oszillator 1 her bekannt. Ihre Funktion ist
hier identisch und soll daher nicht erneut besprochen werden.
Lokalisieren Sie statt dessen den Regler DETUNE und drehen Sie ihn langsam vom Linksanschlag (der
im Klangprogramm gespeichert ist) ausgehend auf. Sie können nun hören, daß der Klang langsam zu
schweben beginnt und diese Schwebung bei weiterer Rechtsdrehung beschleunigt wird, bis Oszillator 2
gegenüber Oszillator 1 deutlich verstimmt klingt. Derlei Schwebungen sind bei Synthesizern traditionell
beliebt, um chorus-artige Effekte für sogenannte "Flächenklänge" zu erzielen, oder um den Klang einfach
"fetter" zu machen.
Der Regler SEMITONE ermöglicht es, Oszillator 2 gegenüber Oszillator 1 in Halbtonschritten um
plus/minus vier Oktaven zu transponieren. Dies ist insbesondere im Zusammenhang mit zwei weiteren
Funktionen des Oszillators interessant: der Synchronisation und der Frequenzmodulation.
Lokalisieren Sie den Taster SYNC im OSCILLATOR-2-Bereich und aktivieren Sie Ihn (die LED muß
leuchten). Die Synchronisation zwingt Oszillator 2, seinen Wellenzyklus erneut zu starten, sobald die
Wellenform von Oszillator 1 ihren Zyklus beginnt. Dies hat zunächst die Folge, daß die Schwebung
verschwindet, die bei unserem bisherigen Experiment bei der Mischung der beiden verstimmten
Oszillatoren auftrat.
Interessanter wird dieser SYNC-Effekt, wenn Oszillator 2 gegenüber Oszillator 1 mit dem SEMITONE-
Regler aufwärts transponiert wird. Dies hat nämlich zur Folge, daß der Wellenzyklus von Oszillator 2
abgebrochen wird, sobald Oszillator 1 seinen Zyklus erneut beginnt. Die Tonhöhe des zweiten
Oszillators wird bei derlei Intervallen nicht mehr als solche wirksam, sondern erzielt spezielle, teilweise
"kreischende" Klangfarben.
Die zweite Technik, die von der Intervallbildung zwischen den Oszillatoren profitiert, ist die
Frequenzmodulation (FM). Sie erzeugt neue Klangspektren, indem das Signal des ersten Oszillators die
Frequenz des zweiten Oszillators steuert - ähnlich wie beispielsweise die Filter durch Hüllkurven zu
steuern sind. Und ebenso wie dort gibt es auch hier einen Regler, um die Intensität der Steuerung
einzustellen: FM AMOUNT. Im Unterschied zur Hüllkurve, die ja nach Notenbeginn einen einzelnen
langsamen Verlauf bildet, schwingt der steuernde Oszillator aber periodisch und vor allem im hörbaren
Frequenzbereich. Daher kann man die einzelnen Ausschläge der Modulation nicht als solche hören,
sondern nimmt sie als - drastische! - Klangfarbenveränderung wahr.
Beim Virus ist es möglich, die Oszillatorsynchronisation (SYNC) und die Frequenzmodulation (FM
AMOUNT) zu kombinieren, um neue harmonische Spektren zu erzeugen. Experimentieren Sie bei
eingeschaltetem SYNC mit dem FM AMOUNT und beziehen Sie auch andere SEMITONE-Einstellungen
und die verschiedenen Wellenformen des Oszillator 2 mit ein.
18

Quicklinks ausblenden:

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis