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Access VIRUS Handbuch Seite 14

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Bedienhandbuch VIRUS
Das ist dadurch zu erklären, daß bei Linksanschlag von FILTER BALANCE ausschließlich Filter 1 zu hören
ist, während zur Mitte des Regelwegs Filter 2 eingeblendet wird, so daß nun beide Filter hintereinander
im Signalweg liegen. Zum rechten Ende des Regelwegs von FILTER BALANCE wird das erste Filter
zunehmend aus dem Signalfluß ausgeblendet, bis schließlich nur noch Filter 2 aktiv ist.
Der Wirkungsgrad eines Filters wird "Flankensteilheit" genannt. Ihre Maßeinheit ist der sogenannte
Filterpol: Je mehr Pole ein Filter aufweist, um so größer ist seine Flankensteilheit. Jedes Filter des Virus
besitzt normalerweise 2 Pole. In der FILTER-ROUTING-Betriebsart SER 6 arbeitet Filter 1 allerdings mit
4 Polen, so daß das Signal durch Filter 1 (FILTER BALANCE auf Linksanschlag) stärker beschnitten wird
als durch Filter 2 (FILTER BALANCE auf Rechtsanschlag). In der Mittelstellung von FILTER BALANCE
liegen - wie bereits erwähnt - beide Filter hintereinander, wodurch sie sich zu einem einzigen Filter mit 6
Polen und einer dadurch sehr hohen Flankensteilheit verbinden. Deshalb wird das Eingangssignal in
dieser Position extrem scharf beschnitten.
Experimentieren Sie mit den verschiedenen Positionen von FILTER BALANCE, um ein Gefühl für die
verschieden Flankensteilheiten zu entwickeln. Bedienen Sie dabei den CUTOFF-Regler oder aktivieren
sie die Filter-Hüllkurve (für beide Filter!), um die Filter in Aktion zu hören.
Eine Besonderheit stellt der Regler CUTOFF 2 dar: Er regelt die Grenzfrequenz des zweiten Filters,
arbeitet dabei jedoch relativ zum darüberliegenden CUTOFF-Regler. In seiner Mittelstellung ist die
manuell gewählte Frequenz von Filter 2 identisch mit der von Filter 1, bei Rechtsdrehung wird die
Grenzfrequenz von Filter 2 relativ zu der von Filter 1 angehoben, bei Linksdrehung dementsprechend
relativ herabgesetzt. Wenn Sie nun den CUTOFF-Regler betätigen, verändern Sie gleichermaßen die
Grenzfrequenz von beiden Filtern! Mit dem CUTOFF2-Regler können Sie also einen konstanten
Unterschied bzw. Offset zwischen den beiden Filterfrequenzen definieren, welcher beim Betätigen des
CUTOFF-Reglers immer beibehalten wird.
Ein weiteres Experiment, womit Sie neuartige und Virus-typische Filtercharakteristiken entwickeln
können:
Stellen Sie die FILTER BALANCE auf Mittelstellung und stellen Sie den CUTOFF 2 auf Maximum. Die
FILTER-ROUTING-Betriebsart muß sich nach wie vor auf SER 6 befinden. Stellen sie den CUTOFF und
die RESONANCE auf mittlere Werte ein und wählen sie eine gut vernehmbare SATURATION-Curve.
Sie sind nun in der Lage, dieses komplexe Signal, daß der Verzerrer mit dem Filter 1 bildet, ein weiteres
Mal zu filtern. Drehen Sie hierzu den CUTOFF 2 Regler langsam in Richtung Mittelstellung. Sie hören,
wie sich das Filter 2 langsam über das verzerrte Signal legt. Sie können für Filter 2 eine individuelle
Resonanz einstellen, wenn Sie die FILT 2 SELECT-Taste drücken und den RESONANCE-Regler
betätigen. Belassen Sie nun den CUTOFF 2 auf einer Position rechts neben der Mittelstellung. Die so
beschriebene Konfiguration kann als eine komplexe nichtlineare Filterkonstruktion angesehen werden,
deren Grenzfrequenz über den CUTOFF-Regler bedient wird. Die Klangcharakteristik können Sie in
einem weiten Rahmen über CUTOFF 2 einstellen. Modifizieren Sie jedoch auch die Resonanzen der
beiden Filter und die SATURATION-Curve, um neue Filtercharakteristiken zu erhalten.
Experimentieren Sie nun auch mit den unterschiedlichen Filter-Modes, und achten Sie dabei
insbesondere auf die Wirkung der Parameter RESONANCE, ENV AMOUNT und KEY FOLLOW in
Abhängigkeit der SELECT-Taster. Bitte beachten Sie dabei, daß Ihre Chancen, den Klang "abzuwürgen",
durch den Einsatz zweier Filter deutlich steigen: Ist etwa das erste Filter als Tiefpaß mit geringer
Grenzfrequenz, das zweite aber als Hochpaß mit hoher Grenzfrequenz eingestellt, so erhalten sie gar
kein Signal mehr, sobald FILTER BALANCE in Mittelstellung arbeitet.
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