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Fractal Audio Systems FM9 MK I Benutzerhandbuch Seite 63

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7 EINPEGELN VON PRESETS
In diesem Abschnitt geht es um den Abgleich der Pegel zwischen Presets, Scenes und Channels. Es geht nicht darum, wie
du die Input- oder Output-Pegel des FM9 richtig einstellst, um Übersteuerungen zu vermeiden.
Musiker und Tontechniker stehen vor der fast universellen Herausforderung, die Pegel 'richtig' einzustellen. Legionen von
Technikern und Ingenieuren mischen Bands in Echtzeit ab, von den kleinsten Kellerjams bis zu den größten Festivalbühnen.
Die Welt hat schnell erkannt, dass die fortschrittliche Modeling-Technologie von Fractal Audio diesen Job tatsächlich
erleichtert. (Front-of-House-Ingenieure gehören zu unseren größten Fans!). Ein Röhrenverstärker muss oft laut sein, um
kontrollierbar zu sein, und sein Klang kann von Tag zu Tag stark variieren. Lautsprecher, Mikrofone und Pedale sind
eigenwillig und müssen wiederholt kontrolliert werden. Im Vergleich dazu bieten Amp-Modeling, Lautsprecherboxen-
Simulationen und virtuelle Effekte einen aufgedrehten Sound bei geringer Lautstärke, eine präzise Steuerung, eine genaue
Dosierung und insgesamt weniger Kompromisse. Mit ein paar einfachen Faustregeln hast du in der Modeling-Welt die
volle Kontrolle über die Pegel.
Kontrolle ist aber nicht alles: Es gibt noch eine zweite Herausforderung. Der Pegel muss im Kontext verstanden werden.
Unser Gehör, die Lautsprecher und die Umgebung sind alle variabel. In diesem Überblick erfährst du die Grundlagen, aber
du solltest dieses Thema weiter vertiefen, um tiefer in die Welt der Akustik und Tontechnik einzutauchen.
PEGEL IM KONTEXT
 Unsere Ohren täuschen uns. Ein Phänomen, bekannt als 'Equal-Loudness-Contour' (auch 'Fletcher-Munson-Effekt'),
lässt dieselben Töne unterschiedlich klingen, wenn sie bei unterschiedlichen Lautstärken gehört werden. Bedingt
dadurch, da unser Hörapparat tiefe und hohe Frequenzen bei geringen Lautstärken weniger deutlich abbildet. 
 Unterschiedliche Lautsprechersysteme und Aufführungsorte können unterschiedliche Frequenzen betonen oder
unbetont lassen. Das verändert unsere Wahrnehmung von Klang und Pegel. Lege die endgültigen Pegel für das
System fest, über das du auftreten wirst, oder verwende zum Einpegeln die besten und genauesten Lautsprecher, die
du finden kannst, und sei dann darauf vorbereitet, Anpassungen an andere Systeme vorzunehmen. Das gilt sowohl für
den Klang als auch für den Pegel. Die globalen Equalizer sind in diesem Falle sehr hilfreich.
 Auch der Mix oder der Kontext verändert unsere Wahrnehmung der Lautstärke. Zwei Gitarrensounds erscheinen gleich
laut, wenn du sie alleine hörst, können aber gänzlich anders klingen, wenn sie in einem Mix mit anderen Instrumenten
konkurrieren müssen.
DIE FAUSTFORMEL
 Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, den Pegel im FM9 einzustellen. Eine gute Faustregel ist die Verwendung
des 'LEVEL' Parameters des Amp Blocks. Unter 'Eine Methode zur Pegelanpassung' auf der nächsten Seite erfährst
du, wie du diesen Parameter für Presets, Scenes und Channels verwenden kannst.
 Verlasse dich auf Messgeräte, aber lege die Pegel nicht nur danach fest, wie sie aussehen. Benutze auch deine Ohren!
AUSNAHMEN VON DER REGEL
Wenn pegelabhängige Blöcke dem Amp folgen, musst du sie nach der Änderung der Amp-Pegel neu einstellen. Alternativ
kannst du die Pegelanpassung auch weiter nach hinten verlegen. Hier sind einige häufige Fälle, die du berücksichtigen
solltest:
 Wenn du Drive/Saturation in der Preamp-Sektion des Cab-Blocks verwendest, benutze bitte den Level des Cab-Blocks.
 Wenn pegelabhängige Effekte wie Drive (oder andere Effekte, die Drive enthalten) oder Dynamics (Kompressor-,
Gate- oder Ducking-Effekte) nach dem Verstärker eingesetzt werden, musst du die Einstellungen nach diesen Blöcken
vornehmen.
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7 EINPEGELN VON PRESETS

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Diese Anleitung auch für:

Fm9 mk ii turbo