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KOCO 1305i Serie Originalbetriebsanleitung Seite 11

Bolzenschweiß-kompaktanlage

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2.2
Die Stromquelle
Die Stromquelle besteht aus einem primär getakteten Inverter mit Konstantstromregelung, nachgeschalteter Glät-
tungsdrossel und der elektronischen Steuerung. Die Maschine ist für eine Netzspannung von 400 V (Drehstrom),
optional 460 V, ausgelegt. Der Betrieb an anderen Spannungen ist mit einem vorgeschalteten Transformator mög-
lich.
Bei Betrieb mit Unterspannung bis -10% wird die Nennleistung der Anlage erreicht. Je nach Bedingungen kann es
aber erforderlich sein, die Verlängerungen zu reduzieren, da sonst die Konstantstromregelung der Anlage ihre
Grenze überschreitet. Bei mehr als 15% Unterspannung ist der Betrieb der Anlage nicht mehr möglich.
Da die Lastspannung, besonders bei einem schwachen Netz, erheblich unter der Leerlaufspannung liegen kann,
muß im Zweifelsfall eine Spannungsmessung während des Schweißens erfolgen.
Beim Schweißen an einem 400 V Netz fließen etwa 8% des Schweißstromes auf der Primärseite.
Beispiel: Schweißstrom 1600 A, Netzstrom etwa 128 A.
Diesen Netzstrom muß die Stromversorgung bei annähernd konstanter Spannung liefern können. Da die Strom-
flußzeit nur gering ist (max. 1 sec.) können die erforderlichen Netzsicherungen wesentlich geringer gewählt wer-
den. Voraussetzung ist allerdings ein "träges" Verhalten. Flink abschaltende Sicherungen (auch Fehlerstrom-
Schutzschalter mit Überstromauslösung) können den Betrieb der Anlage verhindern.
Sicherungen mit geringerem Nennwert als in der Tabelle 2.1 angegeben können dann gewählt werden, wenn die
Leistung der Stromquelle nicht voll ausgenutzt wird.
Wird ein kleinerer Netzstecker verwendet, z.B. 63 A statt 125 A, dürfen die Netzsicherungen maximal den Nenn-
wert des Steckers haben, in diesem Beispiel 63 A. Das Zuleitungskabel muß einen ausreichenden Querschnitt ha-
ben, so daß beim Schweißen der zulässige Spannungsabfall nicht überschritten wird. Kabelquerschnitt und Netzsi-
cherungen müssen den technischen Regeln und den Vorschriften des Energieversorgungsunternehmens entspre-
chen.
Bei Überspannung sollten +6% nicht überschritten werden, da Baugruppen zerstört werden können.
2.3
Die Schweißpistole
Die Bolzenschweißpistole dient beim Bolzenschweißen mit Hubzündung zur Herstellung der Lichtbogenstrecke
zwischen Bolzen und Werkstück und zum Fügen der beiden Schweißbäder nach Ablauf der Schweißzeit.
Dabei gibt es zwei Konzepte. Die Pistolen K 22 bis K 26 haben einen Längenausgleich, d.h. unabhängig vom
Überstand, den üblichen Längentoleranzen der Bolzen und kleineren Abweichungen von der senkrechten Stellung
des Bolzens zum Grundmaterial wird der vorgewählte Hub gewährleistet. Die dazu erforderliche Kupplung arbeitet
aber bei sehr kurzen Schweißzeiten (etwa unter 100 ms) nicht mehr schnell genug. Daher bieten wir speziell für
das Kurzzeitbolzenschweißen die Pistolen der Reihe SK 14 und SK 15 ohne Längenausgleich an. Sie sollte vor
allem dann verwendet werden, wenn die Bolzen nur sehr geringe Längentoleranzen haben und die Auflagebedin-
gungen der Pistole konstant sind.
Die Pistole SK 14-ISO unterscheidet sich von der Reihe SK 14 nur durch den Wegfall der Hubbegrenzung,
wodurch immer der volle Kolbenweg von ca. 4 mm zur Verfügung steht. Sie wird für das Schweißen von Isolierna-
deln (siehe Bild 36) empfohlen. Die SK 14 short bietet eine besonders kurze Baulänge für beengte Verhältnisse
Hub (Lichtbogenlänge) und Überstand sind wichtige Parameter beim Bolzenschweißen. Sie können im Wesentli-
chen in Abhängigkeit vom Bolzendurchmesser anhand Bild 2 gewählt werden. Die Schweißposition oder die Ober-
flächenbeschaffenheit des Grundmaterials können Änderungen erforderlich machen. Die passenden Werte sollten
dann durch Versuche ermittelt werden.
Der Hub bestimmt wesentlich die Anschmelzform des Bolzens. Bei starken Abweichungen vom optimalen Wert
können sich Lunker in der Schmelzzone bilden. Bei zu kleinem Hub steigt außerdem die Zahl der Tropfenkurz-
schlüsse, die einen unruhigen Schweißablauf zur Folge haben. Der Überstand (siehe Bild 4) bestimmt die Wulst-
form des geschweißten Bolzens. Hier kann man, besonders beim Schweißen an senkrechter Wand, von den Ta-
bellenwerten abweichen. Bei zu kleinem Überstand gibt es Poren oder Unterschneidungen im Schweißbereich, bei
Ausgabe 02/2023 ver. 1.3
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