1.19 Wassergehalt – Feuchte vom Brennstoff
Üblicherweise sind Holzkessel zur Verfeuerung des Holzes in naturbelassener Form und mit einem Wassergehalt (w)
geringer als 20% zugelassen. Ein zu hoher Wassergehalt kann Verbrennungsstörungen auslösen und reduziert den
Wirkungsgrad bzw. die abgegebene Leistung. Daher stets die Vorgaben des Kesselherstellers beachten, sie geben
Auskunft darüber, welche Brennstoffe mit welchem Wassergehalt zugelassen sind. Je nach Lagerzeit – Lagerort weist
der Brennstoff unterschiedlichen Wassergehalt bzw. unterschiedliche Feuchte auf, z. B.:
Lagerzeit
Monate
w (%)
3
9
18
24
30
Ferner sind folgende Grundsatzregeln zu beachten:
Das Scheitholz muss mindestens 18 Monate im geschlossenen Raum oder 24 Monate abgedeckt im Freien gelagert sein.
Für den Kessel gilt:
●
●
●
1.20 Die Nachlegemenge
Zu beachten sind die Dichte- und Energiegehaltangaben in der Brennstofftabelle! Außerdem sollte zu Beginn des
Absenkbetriebs keine oder nur weniger Wärme an das Heizsystem abgegeben werden! Ein Nachlegen vor dem
Absenkbetrieb ist nur dann zulässig, wenn dadurch keine Übertemperatur ausgelöst wird!
Mit BSB wird automatisch die richtige Brennstoff- bzw. Energiemenge berechnet.
1.21 Energieinhalt und nutzbarer Energieinhalt vom Brennstoff
Der Energieinhalt, auch bezeichnet als Heizwert (Hu), entspricht oft nicht den Angaben, z.B. Holzpellets oder Holzbrikks
mit 5,8 kWh/kg wäre nur möglich, wenn nicht nur naturbelassenes Holz zur ihrer Herstellung verwendet wird. Fichte
besitzt, abhängig vom Standort einen Energieinhalt von 5,0 bis 5,2 kWh/kg bei einem Wassergehalt w=0%
(Trockensubstanz). Der gemittelte Energieinhalt der Fichte wird mit 5,15 kWh/kg bei w=0% angenommen. In der Praxis
ist ein Wassergehalt kleiner 10% kaum anzutreffen.
Bei w=10% bestehen somit 1000kg Holz (egal welche Sorte oder in welcher Form) aus 900kg Trockensubstanz und
100Liter Wasser. Pro Liter Wasser ist ein Verlust von 0,68kWh abzurechnen (Verdampfungsenergie).
Nutzbarer Energieinhalt der Fichte/kg bei einem Wassergehalt von 15%:
Bei w=15% beträgt dieser 4,25 kWh/kg. Bei einem Kesselwirkungsgrad von 91%, steht somit eine nutzbare
Energiemenge von 4,25 x 0,91 = 3,86 kWh/kg zur Verfügung.
Nutzbarer Energieinhalt der Fichte/Rm (Raummeter) bei einem Wassergehalt von 15%:
Bei w=15% beträgt der nutzbare Energieinhalt pro Rm 1520 kWh. Bei einem Kessel- wirkungsgrad von 91%, steht somit
eine nutzbare Energiemenge von 1520 x 0,91 = 1383,2 kWh zur Verfügung.
Diese nutzbare Energiemenge wird in der Praxis durch den Anlagewirkungsgrad (auch Jahresnutzungsgrad bezeichnet)
reduziert, und zwar im Wesentlichen dadurch, dass die Energie die benötigt wird – um den Kessel selbst und das in ihm
befindliche Wasser auf 85°C zu erwärmen – nach dem Abbrand nicht zur Gänze genutzt werden kann. Dies ist
insbesondere dann der Fall, wenn eine geringe Heizlast besteht und der Pufferspeicher nach dem Abbrand vollständig
durchgeladen wurde.
Deshalb sollte die Einstellung im Menü „Puffer" → „Einstellungen" → 9.02 Pufferreserve nur dann
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auf 0% gesetzt werden, wenn die Fühleraufteilung Logotherm konform ist – dies auch nur dann,
wenn keine Reserve für einen Heizeinsatz oder Solar benötigt wird.
Wassergehalt w (%)
Feuchte (Atro) u (%)
(bei abgedeckter
Lagerung im Freien)
u (%)
44
78
26
35
17
20
16
19
15
17
Kurzes Scheitholz ist im Füllraum des Kessels versetzt zu schlichten, um die Tiefe bzw. die
Breite des Füllraumes auszufüllen.
Die Spaltgröße (Umfang) ist zu beachten! Kantholz und Abfallbretter sind zu spalten, um
kompakte Körper zu vermeiden.
Der Brennstoff muss so eingelegt werden, dass dessen Nachrutschen nicht behindert wird –
keine großen Hohlräume entstehen.
Wassergehalt w (%)
Feuchte (Atro) u (%)
(bei Lagerung im
geschlossenen Raum)
w (%)
u (%)
36
56
23
30
15
17
14
16
13
15
Die Einstellung der
„Feuchte" im Regler
u > 28%:
„hoch"
u = 17 – 28%:
„mittel"
u < 17%:
„gering"
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