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20 PSM (Parametrierbares Sondermodul)
20.1 Allgemeines
20
PSM (Parametrierbares Sondermodul)
20.1
Allgemeines
Fahrgestell, Motor, Getriebe, Bremssystem etc. werden durch elektronische Steuergeräte
kontrolliert. Die Verbindung zwischen den einzelnen Systemkomponenten (Steuergeräte,
Sensoren etc.) erfolgt aufgrund der komplexen Fahrzeuge nicht mehr analog durch
entsprechende Verkabelung, sondern wird digital mit Hilfe eines Hochgeschwindigkeits-
Netzwerks, einem High-Speed Controller-Area-Network (HS-CAN-Bus) realisiert.
Alle teilnehmenden Steuergeräte verstehen die Botschaften des CAN-Busses und sind an die
CAN-Sprache, das sogenannte Protokoll, angepasst.
Das parametrierbare Sondermodul (PSM) bildet die Schnittstelle zwischen Fahrzeug- und
Aufbauelektronik. Sie wurde entwickelt, um den An- und Aufbauherstellern die Möglichkeit zu
geben, auf einzelne CAN-Bus-Daten zuzugreifen.
Das parametrierbare Sondermodul kann aus den Botschaften des HS-CAN-Bus Daten lesen und
sowohl in digitale Ausgangssignale als auch in CAN-Bus-Signale für den Aufbauhersteller
umwandeln.
Umgekehrt kann es sowohl CAN-Bus-Signale der Aufbauelektronik empfangen als auch
analoge/ digitale Signale in CAN-Bus-fähige Signale umwandeln und an ein anderes Steuergerät
innerhalb des Fahrzeug-CAN-Bus-Netzwerks weiterleiten.
Mit dem PSM ist eine klar definierte, diagnosefähige und EMV-geprüfte Schnittstelle zwischen
Fahrzeug und Aufbau vorhanden. Was früher durch eine aufwendige Verkabelung des
Aufbauherstellers realisiert wurde, wird heutzutage durch die Parametrierung des PSM
ermöglicht.
Es ist kein Eingriff in die Verkabelung des Fahrzeugs zulässig, da dies zu Fehlermeldungen der
anderen Steuergeräte am CAN-Bus führt.
Für kundenspezifische Anforderungen können dabei spezielle Eingänge wie z. B. externer Motor-
Start und–Stopp oder spezielle Ausgänge wie z. B. in Schaltsignale an dafür vorgesehenen
Ausgängen (Ausgang auf ‚High' oder ‚Low') oder in PWM-Signale (Pulsweitenmodulation)
übersetzt werden, die wiederum von der Aufbauelektronik weiterverarbeitet werden können.
Beispiel:
•
Die Motordrehzahl wird in einer Botschaft des CPC-Steuergeräts verschickt und kann vom
PSM-Steuergerät auf dem CAN-Bus gelesen werden. Das PSM-Steuergerät wandelt die
Drehzahlinformation in ein PPM-Signal um und stellt dieses an einem Ausgang zur
Verfügung.
•
Im Gegensatz zu obigem Beispiel kann das PSM die aufbauseitige Anforderung einer
Festdrehzahl in eine CAN-Botschaft umwandeln und damit die gewünschte Drehzahl
anfordern.
Das diagnosefähige PSM-Steuergerät wertet auftretende Fehler aus und speichert
sie ab. Über den Fahrzeug-CAN meldet es den aktuellen Fehler dem Instrument.
Stand: 11/ 2013
Mercedes-Benz Aufbaurichtlinie Zetros
S. 103
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