Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Steuerungssysteme Mit Integrierter Funktionaler Sicherheit Fs - HEIDENHAIN TNC7 Bedienungsanleitung

Bahnsteuerung für fräs- und fräs-dreh-maschinen sowie bearbeitungszentren
Vorschau ausblenden Andere Handbücher für TNC7:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Steuerungssysteme mit integrierter Funktionaler Sicherheit FS

Grundprinzip
Mit Steuerungen mit integrierter Funktionaler Sicherheit FS von
HEIDENHAIN kann das Sicherheitsintegritätslevel 2 (SIL 2) nach
Norm EN 61508 und das Performance Level „d"Kategorie 3 nach
EN ISO 13849-1 erreicht werden. In diesen Normen erfolgt die
Beurteilung sicherheitsgerichteter Systeme unter anderem auf
Basis von Ausfallwahrscheinlichkeiten integrierter Bauelemente
bzw. Teilsysteme. Dieser modulare Ansatz erleichtert den Her-
stellern sicherheitsgerichteter Anlagen die Realisierung ihrer Sys-
teme, da sie auf bereits qualifizierten Teilsystemen aufbauen
können. Diesem Konzept wird bei der Steuerung TNC7 Rechnung
getragen, ebenso wie bei sicherheitsbezogenen Positionsmess-
geräten. Basis für die Steuerungen mit Funktionaler Sicherheit FS
sind zwei redundante, voneinander unabhängig arbeitende Sicher-
heitskanäle. Alle sicherheitsrelevanten Signale werden zweikanalig
erfasst, verarbeitet und ausgegeben. Durch einen wechselsei-
tigen Datenvergleich zwischen den Zuständen der beiden Kanäle
werden Fehler erkannt. Das Auftreten eines einzelnen Fehlers in
der Steuerung führt somit nicht zum Verlust der Sicherheitsfunk-
tion.
Die sicherheitsgerichteten Steuerungen von HEIDENHAIN sind
Aufbau
zweikanalig mit gegenseitiger Überwachung aufgebaut. Die
Grundlage der beiden redundanten Systeme bilden die Soft-
ware-Prozesse SPLC (sicherheitsbezogenes PLC-Programm)
und SKERN (Sicherheitskern-Software). Beide Software-Pro-
zesse laufen auf den beiden Komponenten Hauptrechner MC
(CPU) und Reglereinheit CC. Der zweikanalige Aufbau durch
MC und CC findet seine Fortsetzung in den Ein-/Ausgangs-
systemen PLB 6xxx FS und Maschinenbedienfeld MB mit
FS (z.B. MB integriert in TE 361FS). Dadurch werden alle sicher-
heitsrelevanten Signale (z.  B . Zustimmtasten, Türkontakte, Not-
Halt-Taster) zweikanalig erfasst und unabhängig voneinander durch
MC und CC ausgewertet. MC und CC bedienen über getrennte
Kanäle auch die Leistungsmodule und setzen im Fehlerfall die
Antriebe still.
Komponenten
Bestimmte Hardware-Komponenten übernehmen in Systemen
mit Funktionaler Sicherheit FS sicherheitsrelevante Aufgaben. In
Systemen mit FS dürfen nur sicherheitsrelevante Komponenten
eingesetzt werden, die inklusive ihrer Variante von HEIDENHAIN
dafür freigegeben sind.
Steuerungskomponenten mit Funktionaler Sicherheit FS sind an
der Ergänzung FS hinter der Typenbezeichnung erkennbar, z.  B .
TE 361FS.
Eine aktuelle Liste der für die Funktionale Sicherheit FS freige-
gebenen Komponenten finden Sie in Funktionale Sicherheit FS -
Ergänzung zum Technischen Handbuch (ID 1177599).
MB und TE
In Systemen mit Funktionaler Sicherheit FS muss zwingend ein
Maschinenbedienfeld MB mit FS eingesetzt werden. Nur bei
diesem MB sind alle Tasten zweikanalig ausgeführt. Achsen
können ohne zusätzliche Zustimmtasten verfahren werden.
52
PLB
In Systemen mit Funktionaler Sicherheit FS ist eine Mischbestü-
ckung (FS und Standard) möglich, allerdings ist eine PLB 62xx FS
zwingend erforderlich.
HR
In Systemen mit Funktionaler Sicherheit FS sind FS-Handräder
notwendig, da nur sie die erforderlichen querschlusssicheren
Zustimmtasten aufweisen.
In Hard- und Software integrierte Sicherheitsfunktionen:
Sicherheits-
funktionen
Sichere Stopp Reaktionen (SS0, SS1, SS2)
Sicher abgeschaltetes Moment (STO)
Sicherer Betriebshalt (SOS)
Sicher begrenzte Geschwindigkeit (SLS)
Sicher begrenzte Lage (SLP)
Sicheres Bremsenmanagement (SBC)
Sichere Betriebsarten
– Betriebsart 1 – Automatik- bzw. Produktionsbetrieb
– Betriebsart 2 – Einrichtbetrieb
– Betriebsart 3 – manuelles Eingreifen
– Betriebsart 4 – erweitertes manuelles Eingreifen, Prozessbe-
obachtung
Bitte beachten Sie: Es ist noch nicht der volle Funktionsumfang
verfügbar, um alle Maschinentypen mit Funktionaler Sicherheit FS
auszustatten. Bitte informieren Sie sich vor der Projektierung einer
Maschine mit Funktionaler Sicherheit FS, ob der derzeitige Funkti-
onsumfang für Ihr Maschinenkonzept ausreichend ist.
Aktivieren der
Folgende Voraussetzungen müssen zwingend vorhanden sein:
Mindestens eine PLB 62xx FS im System vorhanden
Funktionalen
Sicherheit FS
Sicherheitsrelevante Steuerungskomponenten in FS-Ausführung
(z.  B . TE 361 FS, HR 550 FS)
Sicherheitsbezogenes SPLC-Programm
Konfiguration sicherer Maschinenparameter
Verdrahtung der Maschine für Systeme mit FS
Die Funktionale Sicherheit FS kann über die Software-Optionen
160-166 und 169 (siehe Seite 14) skaliert werden. Es muss nur
die tatsächlich notwendige Anzahl sicherer Antriebe freigeschaltet
werden.
Für jeden aktiven Abtrieb, der einer sicheren Achsgruppe zuge-
ordnet ist, muss ein sicherer Regelkreis freigeschaltet werden.
Ansonsten bringt die Steuerung eine entsprechende Fehlermel-
dung.
Weitere
Details finden Sie im Technischen Handbuch Funktionale Sicher-
Informationen
heit FS. Bei Fragen zu Steuerungen mit Funktionaler Sicherheit FS
steht Ihnen Ihr Ansprechpartner bei HEIDENHAIN gerne zur Verfü-
gung.
53

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis