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Steuern Ohne Steuerleinen; Verknotete Leinen Im Flug; Abstiegshilfen; Grosse Ohren - Niviuk KLIMBER 2 P Benutzerhandbuch

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In der Nähe von Hindernissen und bei turbulenten Bedingungen wird der
Einsatz des Beschleunigers NICHT empfohlen. Das angepasste Treten und
Nachlassen des Beschleunigers ist, gekoppelt mit einem angepassten,
gefühlvollen Bremsleineneinsatz, die hohe Schule des aktiven Fliegens.

4.4 STEUERN OHNE STEUERLEINEN

Sollten die Steuerleinen des KLIMBER 2 P aus irgendeinen Grund im Flug
nicht mehr einsatzfähig sein, musst du den Schirm bis zum Landen über die
B-Tragegurte und mit Gewichtsverlagerung steuern. Mit den B-Tragegurten
kann man recht gut steuern, da sie weniger stark belastet sind. Dabei musst
du jedoch mit viel Fingerspitzengefühl vorgehen, um keinen Full Stall oder
einseitigen Strömungsabriss zu produzieren. Im Landeanflug musst du den
Schirm mit voller Geschwindigkeit (aber nicht beschleunigt) fliegen lassen. Kurz
vor dem Kontakt mit dem Boden ziehst du dann die B-Tragegurte symmetrisch
ganz nach unten. Diese Art des Bremsens ist weniger effizient als der normale
Bremsleineneinsatz – das heißt, die Landegeschwindigkeit ist höher als
gewöhnlich.

4.5 VERKNOTETE LEINEN IM FLUG

Die beste Art und Weise, Knoten und Verhänger zu vermeiden, besteht darin,
seine Leinen im Rahmen eines systematischen Vorflugchecks gründlich zu
sortieren. Wenn du einen Knoten noch während dem Starten bemerkst, brich
den Start sofort ab.
Wenn du doch unabsichtlich mit verknoteten Leinen startest, musst du dem
Abdriften des Schirms mit Gewichtsverlagerung auf die gegenüberliegende
Seite und etwas Bremseinsatz entgegenwirken. Zupfe sanft an der
Steuerleine, um den Knoten zu lösen. Wenn das nicht hilft, finde die
betroffene Leine und zupfe daran. Sei sehr vorsichtig, wenn du versuchst, im
Flug und in Hangnähe eine verknotete oder verhängte Leine zu lösen. Wenn
der Knoten zu fest ist und sich nicht löst, fliege zum nächsten Landeplatz.
Sei vorsichtig und ziehe nicht zu fest an der Steuerleine, da du dadurch
einen einseitigen Strömungsabriss oder einen Full Stall provozieren könntest.
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Achte darauf, dass keine anderen Piloten in deiner Nähe fliegen, bevor du
versuchst, einen Knoten zu lösen.

5. ABSTIEGSHILFEN

In gewissen Situationen ist es unabdinglich, verschiedene Abstiegshilfen zu
kennen. Welches die beste Abstiegshilfe ist, hängt von der jeweiligen Situation
ab.
Wir empfehlen, die unten beschriebenen Manöver im Rahmen einer
anerkannten Aus- oder Weiterbildung zu erlernen.

5.1 GROSSE OHREN

Die großen Ohren sind eine mittelschnelle Abstiegshilfe, mit der
Sinkgeschwindigkeiten von 3 – 4 m/s erzielt werden können. Dabei reduziert
sich die Geschwindigkeit über Grund um 3 – 5 km/h. Auch Anstellwinkel und
Flächenbelastung werden aufgrund der verkleinerten Oberfläche größer.
Standardtechnik
Um große Ohren zu machen, nimm die jeweils äußerste A-Leine an jedem
A-Tragegurt und ziehe sie zeitgleich gleichmäßig nach außen und unten.
Die Flügelenden werden „eingeklappt". Um wieder in den normalen
Geschwindigkeits- und Anstellwinkelbereich zu kommen, betätige den
Beschleuniger, nachdem du die Ohren angelegt hast.
Halte die großen Ohren so lange, bis du die gewünschte Höhe verloren hast.
Lass anschließend die Leinen los, und die Ohren öffnen sich automatisch
wieder. Falls nicht, zupfe progressiv zuerst an einer Bremse und dann an der
anderen. Wir empfehlen, die Flügelenden asymmetrisch zu öffnen, um dabei
nicht in einen kritischen Anstellwinkelbereich zu geraten– vor allem, wenn
man in Bodennähe oder turbulenter Luft unterwegs ist.
Achtung, Stall-Gefahr!
Sowohl während du die äußeren A-Leinen greifst (die Leinen 4A1) als

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