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Merkmale Der Schutzfunktionen; Schutzfunktionen - Carel EVD mini Technisches Handbuch

Überhitzungsregler für einpoliges elektronisches expansionsventil
Inhaltsverzeichnis

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Schutzfunktionen sind zusätzliche Regelungen, die bei potenziell
gefährlichen Anomalien für das geregelte Kältegerät aktiviert werden.
Sie haben eine Integralwirkung, die schrittweise zunimmt, je größer der
Abstand zur Aktivierungsschwelle wird. Sie können zur normalen PID-
Überhitzungsregelung hinzukommen oder sie deaktivieren. Da diese
Funktionen von der PID-Regelung getrennt gehandhabt werden, können
die Parameter separat kalibriert werden. Dadurch ist zum Beispiel eine
Regelung möglich, die normalerweise wenig reaktiv ist, aber die bei einer
Überschreitung einer der Schutzschwellen sehr viel schneller wird.

6.1 Schutzfunktionen

Die 3 Schutzfunktionen sind:
LowSH, niedrige Überhitzung;
LOP, niedrige Verdampfungstemperatur;
MOP, hohe Verdampfungstemperatur.
Die Schutzfunktionen kennzeichnen sich durch:
Eingreifschwelle: abhängig von den Arbeitsbedingungen des
geregelten Kältegerätes; wird automatisch in Abhängigkeit des
Hauptbetriebsmodus eingestellt;
Integralzeit, welche die Intensität festlegt (auf 0 eingestellt wird
der Schutz deaktiviert): wird automatisch in Abhängigkeit des
Hauptbetriebsmodus eingestellt;
Alarm
mit
Eingreifschwelle
Schutzfunktion) und Verzögerung.
Hinweis: Die Alarmmeldung erfolgt unabhängig von der
Wirksamkeit der Schutzfunktion und gibt nur das Überschreiten der
Schwelle an. Ist eine Schutzfunktion deaktiviert (Integralzeit Null), wird
auch die Meldung des entsprechenden Alarms deaktiviert.
Jede Schutzfunktion wird vom Parameter der Proportionalverstärkung
(CP) der PID-Überhitzungsregelung beeinflusst. Je größer der CP-Wert,
desto intensiver die Reaktion der Schutzfunktion.

Merkmale der Schutzfunktionen

Schutzart
Reaktion
LowSH
Energische Schließung Unmittelbar
LOP
Energische Öffnung
MOP
Moderate Schließung Kontrolliert
Reaktion: Kurzbeschreibung der Aktion bei der Ventilregelung.
Reset: Kurzbeschreibung des Resets nach Eingreifen der Schutzfunktion.
Erfolgt kontrolliert, um Schwankungen um die Eingreifschwelle herum
oder die unmittelbare Neuaktivierung der Schutzfunktion zu vermeiden.
Hinweis: Alle Alarme werden nach einer fixen Verzögerung
generiert (siehe Tabelle):
Schutz
Verzögerung (s)
LowSH
300
LOP
300
MOP
600
LowSH (niedrige Überhitzung)
Die Schutzfunktion greift ein, um zu vermeiden, dass zu niedrige
Überhitzungswerte zu Kältemittelrückflüssen zum Verdichter führen.
Par. Beschreibung
C1
LowSH-Schutz: Schwelle
C2
LowSH-Schutz: Integralzeit
Sinkt die Überhitzung unter die Schwelle, tritt das System in den
Zustand der niedrigen Überhitzung ein. Die Intensität, mit der das Ventil
geschlossen wird, steigt: Je tiefer die Überhitzung unter die Schwelle
sinkt, desto höher ist die Intensität der Ventilschließung. Die LowSH-
Schwelle muss unter oder gleich dem Überhitzungssollwert sein.
6. SCHUTZFUNKTIONEN
(dieselbe
Eingreifschwelle
der
Reset
Unmittelbar
Tab. 6.a
Std.
Min. Max.
UoM
5(9)
-5(-9) ÜH-Soll-
K(°F)
wert
15
0
800
s
Die Integralzeit der niedrigen Überhitzung gibt die Intensität der Reaktion
an: Je niedriger die Zeit, desto intensiver die Reaktion.
Die Integralzeit wird automatisch in Abhängigkeit des Betriebsmodus
eingestellt.
SH
Low_SH_TH
ON
Low_SH
OFF
ON
A
OFF
Legende:
SH
Überhitzung
Low_SH_TH Schutzschwelle Low_SH
Low_SH
Schutz Low_SH
B
Automatisches Alarmreset
LOP (niedriger Verdampfungsdruck)
LOP= Low Operating Pressure
Die LOP-Schutzschwelle entspricht dem Wert der gesättigten
Verdampfungstemperatur, um auf einfache Weise mit den technischen
Spezifikationen
der
Verdichterhersteller
können. Die Schutzfunktion greift ein, um zu vermeiden, dass zu
niedrige Verdampfungstemperaturwerte zum Verdichterstopp wegen
Eingreifens des Niederdruckschalters führen. Der Schutz ist in Geräten
mit eingebautem Verdichter (vor allem bei mehrstufigen Verdichtern)
nützlich, wo bei jedem Einschalten oder bei einer Leistungserhöhung
die Verdampfungstemperatur
die Verdampfungstemperatur unter die Schwelle der niedrigen
Verdampfungstemperatur, tritt das System in den LOP-Zustand ein;
dabei steigt die Intensität, mit der das Ventil geöffnet wird: Je tiefer die
Temperatur unter die Schwelle sinkt, desto stärker ist die Intensität der
Ventilöffnung. Die Integralzeit gibt die Intensität der Reaktion an: Je
niedriger die Zeit, desto intensiver die Reaktion.
Par. Beschreibung
C3
LOP-Schutz: Schwelle
C4
LOP-Schutz: Integralzeit
Die Integralzeit wird automatisch in Abhängigkeit des Betriebsmodus
eingestellt.
Hinweise:
Die LOP-Schwelle muss unter der Nenn-Verdampfungstemperatur des
Gerätes liegen, da sie ansonsten ungelegen auslösen würde, sowie
über dem Kalibrierungswert des Niederdruckschalters, da sie ansonsten
unnütz wäre. Zunächst kann ein Wert einstellt werden, der auf halbem
Weg zwischen den beiden angegebenen Grenzwerten liegt.
Der Schutz ist in Verbundanlagen (Kühlmöbeln) unnütz, weil dort
die Verdampfung konstant gehalten wird, und weil der Zustand des
einzelnen elektronischen Ventils den Druckwert nicht beeinflusst.
Der LOP-Alarm kann als Alarm für den Kältemittelaustritt im Kreislauf
verwendet werden. Ein Kältemittelaustritt führt zu einer anomalen
Senkung der Verdampfungstemperatur, die in Geschwindigkeit und
Ausmaß proportional zur ausgetretenen Kältemittelmenge ist.
19
t
t
t
D
B
Fig. 6.a
A
Alarm
D
Alarmverzögerung
t
Zeit
verglichen
werden
plötzlich
abzufallen
droht.
Std.
Min. Max.
-50
-85
MOP-Schutz:
(-58)
(-121)
Schwelle
0
0
800
"EVD mini" +0300036DE - rel. 1.4 - 20.07.2021
GER
zu
Sinkt
UoM
C(°F)
s

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