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Fehlerbehebung (Troubleshooting) - Carel EVD mini Technisches Handbuch

Überhitzungsregler für einpoliges elektronisches expansionsventil
Inhaltsverzeichnis

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GER

10. FEHLERBEHEBUNG (TROUBLESHOOTING)

Die nachstehende Tabelle führt mögliche Betriebsstörungen an, die beim
Start und während des Betriebs des Treibers und des elektronischen
Ventils auftreten können. Die angeführten Fälle decken die häufigsten
Probleme und sollen eine erste Abhilfe schaffen.
PROBLEM
URSACHE
Der Überhitzungsmesswert
Die Fühler messen unkorrekte Werte.
ist nicht korrekt.
Der eingestellte Kältemitteltyp ist nicht
korrekt.
Während der Regelung fließt
Der Überhitzungssollwert ist zu niedrig.
Kältemittel zum Verdichter
zurück.
Der Schutz gegen niedrige Überhitzung ist
ineffizient.
Stator defekt oder falsch angeschlossen.
Ventil in offener Position gesperrt.
Der Parameter „Ventilöffnung bei Start" ist
zu hoch in vielen Kühlmöbeln, in denen
der Regelsollwert oft erreicht wird (nur für
Verbundkühlmöbel).
Kältemittel fließt zum
Die vom Treiber nach der Abtauung und
Verdichter nur nach der
vor Erreichen des Regelbetriebs gemessene
Abtauung zurück (nur für
Überhitzung ist für einige Minuten sehr
Verbundkühlmöbel).
niedrig.
Die vom Treiber gemessene Überhitzung
erreicht keine niedrigen Werte, es treten
aber trotzdem Kältemittelrückflüsse zur
Verbundanlage auf.
Mehrere Kühlmöbel tauen gleichzeitig ab.
Das Ventil ist überdimensioniert.
Kältemittel fließt zum Ver-
Der Parameter „Ventilöffnung bei Start" ist
dichter nur beim Start der
zu hoch.
Regelung zurück (nach einer
AUS-Zeit).
Die Überhitzung schwankt
Der Verflüssigungsdruck schwankt.
um mehr als 4 °C um den
Sollwertbereich herum.
Die Überhitzung schwankt auch mit Ventil
in manueller Regelung (Position entspre-
chend dem Mittelwert der Betriebswerte).
Die Überhitzung schwankt NICHT bei Ventil
in manueller Regelung (Position entspre-
chend dem Mittelwert der Betriebswerte).
Der Überhitzungssollwert ist zu niedrig.
Beim Start mit hoher Ver-
MOP-Schutz deaktiviert oder ineffizient.
dampfungstemperatur ist
der Verdampfungsdruck
hoch.
Übermäßige Kältemittellast für das System
oder schwierige Startbedingungen (nur für
Kühlmöbel).
"EVD mini" +0300036DE - rel. 1.4 - 20.07.2021
LÖSUNG
Überprüfen, ob die erfassten Druck- und Temperaturwerte und die Fühlerpositionen
korrekt sind. Überprüfen, ob der korrekte Druckfühler einstellt ist. Die elektrischen
Fühleranschlüsse überprüfen.
Den Parameter des Kältemitteltyps überprüfen und korrigieren.
Den Überhitzungssollwert erhöhen. Den Wert anfänglich auf 11 K einstellen und
überprüfen, ob der Rückfluss immer noch vorliegt. Den Sollwert anschließend graduell
reduzieren und dabei überprüfen, dass kein Kältemittel rückfließt.
Bleibt die Überhitzung zu lange auf niedrigen Werten und schließt sich das Ventil
langsam, die Schwelle der niedrigen Überhitzung erhöhen und/oder die Integral-
zeit der niedrigen Überhitzung vermindern. Die Schwelle anfänglich auf 3 °C unter
dem Überhitzungssollwert mit einer Integralzeit von 3-4 Sekunden einstellen. Die
Schwelle der niedrigen Überhitzung dann graduell vermindern und die Integralzeit der
niedrigen Überhitzung erhöhen und überprüfen, dass unter keiner Betriebsbedingung
Kältemittel rückfließt.
Den Stator vom Ventil und vom Kabel abtrennen und den Widerstand der Wicklungen
mit einem Messgerät messen.
Der Widerstand beider muss rund 40 Ohm betragen. Den Stator andernfalls austau-
schen.
Überprüfen, ob die Überhitzung bei Ventilposition permanent auf 0 Schritten immer
niedrig (<2 °C) bleibt. Wenn ja, die manuelle Ventilregelung einstellen und das Ventil
vollständig zwangsschließen. Bleibt die Überhitzung weiterhin niedrig, die elektrischen
Anschlüsse überprüfen und/oder das Ventil austauschen.
Den Parameterwert „Ventilöffnung bei Start" in allen Kühlstellen vermindern und über-
prüfen, dass die Regeltemperaturen dabei nicht beeinflusst werden.
Überprüfen, dass die LowSH-Schwelle über dem Überhitzungswert liegt und dass die
Schutzfunktion eingreift (Integralzeit >0 s). Die Integralzeit eventuell vermindern.
Reaktivere Parameter einstellen, um die Schließung des Ventils vorwegzunehmen: Die
Proportionalverstärkung bis auf 30 erhöhen, die Integralzeit bis auf 250 s höhen.
Die Abtaubeginnzeiten verschieben. Ist dies nicht möglich, den Überhitzungssollwert
und die LowSH-Schwellen der betroffenen Kühlmöbel um mindestens 2 °C erhöhen,
falls die Bedingungen der beiden vorhergehenden Punkte nicht gegeben sind.
Das Ventil durch eine kleinere Größe austauschen.
Die Berechnung in Bezug auf das Verhältnis zwischen der Nennkühlleistung des Ver-
dampfers und jener des Ventils überprüfen; den Wert eventuell vermindern.
Die Verflüssigungsparameter des Reglers überprüfen und gegebenenfalls „schwächere"
Werte einstellen (z. B. den P-Bereich erhöhen oder die Integralzeit erhöhen). Hinweis:
Die erforderliche Stabilität betrifft eine mäßige Änderung innerhalb +/- 0,5 bar. Bei Be-
darf die Regelparameter des elektronischen Ventils für gestörte Systeme anwenden.
Den eventuellen Grund für die Schwankung ausfindig machen (z. B. Kältemittelmangel)
und eventuell Abhilfe schaffen.
Zuerst nur die Proportionalverstärkung (von 30 auf 50 %) vermindern. Dann die Integ-
ralzeit um denselben Prozentsatz erhöhen. In jedem Fall Parameter einstellen, die den
für ein stabiles System empfohlenen Werten entsprechen.
Den Überhitzungssollwert erhöhen und auf die Verminderung oder das Ausbleiben der
Schwankung überprüfen. Anfänglich auf 13 °C einstellen, dann den Sollwert graduell
reduzieren; überprüfen, dass das System nicht wieder zu schwanken beginnt, und dass
die Temperatur des Kältegerätes den Regelsollwert erreicht.
Den MOP-Schutz aktivieren und die Schwelle auf die gewünschte gesättigte Ver-
dampfungstemperatur (Obergrenze der Verdampfungstemperatur für die Verdichter)
und die MOP-Integralzeit auf einen Wert über 0 (empfohlener Wert 4 Sek.) einstellen.
Die Schutzfunktion durch die Reduzierung der MOP-Integralzeit eventuell reaktiver
machen.
Einen „Sanftanlauf" (Soft Start) anwenden, d. h. die Kühlstellen einzeln oder in kleinen
Gruppen aktivieren. Ist dies nicht möglich, die MOP-Schwellen in allen Kühlstellen ver-
mindern.
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