REFUspeed RS51
5
Elektrische Installation
5.1
10 Regeln für den EMV gerechten Aufbau von Antrieben
DOK-RD500*-RS51*******-IB02-DE-P
Die folgenden 10 Regeln sind die Grundlagen für den EMV gerechten
Aufbau von Antrieben
Die Regeln 1 bis 7 sind allgemein gültig. Die Regeln 8 bis 10 sind beson-
ders zur Begrenzung der Störaussendung wichtig.
Alle metallischen Teile des Schaltschranks sind flächig und gut leitend
Regel 1
miteinander zu verbinden (nicht Lack auf Lack!). Gegebenenfalls Kontakt-
oder Kratzscheiben verwenden. Die Schranktür ist über möglichst kurze
Massebänder mit dem Schaltschrank zu verbinden.
Signal-, Netz und Motorleitungen und Leistungskabel sind räumlich ge-
Regel 2
trennt voneinander zu verlegen (Koppelstrecken vermeiden!). Mindestab-
stand: 20 cm. Trennbleche zwischen Leistungs- und Signalleitungen vor-
sehen. Trennbleche sind mehrmals zu erden.
Schütze, Relais, Magnetventile, elektromechanische Betriebsstunden-
Regel 3
zähler etc. im Schaltschrank sind mit Entstörkombinationen zu beschal-
ten, z.B. mit RC-Gliedern, Dioden, Varistoren. Die Beschaltung muss di-
rekt an der jeweiligen Spule erfolgen.
Ungeschirmte Leitungen des gleichen Stromkreises (Hin- und Rückleiter)
Regel 4
sind zu verdrillen, bzw. die Fläche zwischen Hin- und Rückleiter möglichst
klein zu halten. Reserveadern an beiden Enden erden.
Generell werden Störeinkopplungen verringert, wenn man Leitungen nahe
Regel 5
an geerdeten Blechen verlegt. Deshalb Verdrahtungen nicht frei im
Schrank verlegen, sondern dicht am Schrankgehäuse bzw. an Montage-
blechen führen. Dies gilt auch für Reservekabel.
Inkrementalgeber müssen über eine geschirmte Leitung angeschlossen
Regel 6
werden. Der Schirm ist am Inkrementalgeber und am Frequenzumrichter
großflächig aufzulegen. Der Schirm darf keine Unterbrechungen aufwei-
sen, z.B. durch Zwischenklemmen.
Die Schirme von Signalleitungen sind beidseitig (Sender und Empfänger)
Regel 7
großflächig und gut leitend auf Erde zu legen. Bei schlechtem Potential-
ausgleich zwischen den Schirmanbindungen ist zur Reduzierung des
Schirmstromes ein zusätzlicher Ausgleichsleiter von mindestens 10 mm²
parallel zum Schirm zu verlegen. Die Schirme dürfen auch mehrmals, z.B.
am Schrankgehäuse und auf Kabelpritschen, geerdet werden. Folien-
schirme sind ungünstig. Sie sind in ihrer Schirmwirkung gegenüber Ge-
flechtschirmen mindestens um den Faktor 5 schlechter.
Analoge Signalleitungen dürfen bei schlechtem Potentialausgleich nur
einseitig am Umrichter geerdet werden um niederfrequente Störeinstrah-
lungen (50 Hz) auf den Schirm zu verhindern.
Platzierung eines Funk-Entstörfilters immer in der Nähe der Störquelle.
Regel 8
Das Filter ist flächig mit dem Schrankgehäuse, Montageblech etc. zu ver-
binden. Am günstigsten ist eine metallisch blanke Montageplatte (z.B. aus
Edelstahl, Stahl verzinkt), weil hier die gesamte Anlagefläche elektrischen
Kontakt herstellt.
Ein- und Ausgangsleitungen des Funk-Entstörfilters sind räumlich zu
trennen.
Alle drehzahlveränderbaren Motoren sind mit geschirmten Leitungen an-
Regel 9
zuschließen, wobei die Schirme niederinduktiv (großflächig) beidseitig mit
den jeweiligen Gehäusen verbunden werden. Auch innerhalb des Schalt-
schrankes sind die Motorleitungen zu schirmen oder zumindest über
Trennbleche abzuschirmen. Geeignete Motorleitungen sind, z.B. Siemens
PROTOFLEX-EMV-CY (4 x 2,5 mm² ... 4 x 120 mm²) mit Cu-Schirm.
Elektrische Installation
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