SEG Electronics GmbH
Handbuch IRI1-ER
5.
Funktionsweise
Das Schutzrelais IRI1-ER wird als Stromdifferentialschutz im Differenzstromkreis der
Stromwandlerschaltung angeschlossen. Bei Verwendung als Nullstromdifferenzialschutz
(Restricted earth fault) ist das Relais (IRI1-ER) gemäß Abb. 2.1 anzuschließen. Bei Verwendung
als hochstabilisiertes Differenzstromrelais ist das Relais (IRI1-3ER) gemäß Abb. 2.2
anzuschließen.
Die Kniepunktspannung U
ist eine wichtige Kenngröße des Wandlers. Oberhalb dieser Spannung
Kn
arbeitet der Wandler nicht mehr linear. Zwei Wandler gleicher Klasse zeigen unterhalb von U
Kn
noch gleiches Verhalten im Rahmen ihrer Genauigkeitsklasse. Oberhalb von U
können sie je-
Kn
doch sehr unterschiedliches Sättigungsverhalten zeigen.
In einem Differenzstromkreis verschaltet kann so bei großer Primärstromstärke ein scheinbarer
Fehlerstrom gemessen werden, der in Wirklichkeit nur aus der unterschiedlichen Sättigung beider
Wandler resultiert.
Ein zusätzlicher Stabilisierungswiderstand R
wirkt diesem Effekt entgegen. Er dämpft den
sr
Stromfluss durch die Messeinrichtung. Der ungesättigte Wandler treibt so einen Teil seines
Stromes in den gesättigten Wandler und vermindert den fehlerhaften sekundärseitigen
Differenzstromeffekt. Bei kleinen Strömen wirkt sich der Stabilisierungswiderstand allerdings auch
auf die Messgenauigkeit eines echten Fehlerstromes aus. Da aber dieser Effekt im linearen
Bereich liegt, kann er bei der Einstellung des Schutzgerätes rechnerisch berücksichtigt werden
(siehe Abschnitt 6.4).
Zur Erläuterung der Funktionsweise zeigt Abbildung 5.1 die Ersatzschaltung des IRI1-ER .
Abbildung 5.1: Ersatzschaltung des IRI1-ER
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DOK-TD-IRI1-ER, Rev. C