Sicherheitsschaltung / Anlaufsperre (STO)
13.1
Funktionsweise der Anlaufsperre
Die Anlaufsperre sperrt den jeweiligen Antrieb einer Anlage. Alle weiteren Antriebsmo‐
dule (Servoverstärker/Frequenzumrichter) bleiben funktionstüchtig.
An dem zu sperrenden Antrieb greift eine TÜV-geprüfte Sicherheitsschaltung auf die
entsprechenden Ansteuerungen der Endstufentransistoren zu, indem sie die Span‐
nungsversorgung der Ansteuerungen unterbricht. Dadurch können keine Ansteuerim‐
pulse zu den Endstufentransistoren geleitet werden und der Motor ist in einem
sicheren Halt.
OSSD (Output Signal Switching Device)
Teil der berührungslos wirkenden Schutzeinrichtung (BWS), der mit der Maschinen‐
steuerung verbunden ist und der in den AUS-Zustand übergeht, wenn der Sensorteil
während des bestimmungsgemäßen Betriebs anspricht. (Quelle IEC 61496-1).
Das OSSD-Signal ist ein gepulstes Signal, dessen Phasenlage in den einzelnen
Kanälen verschoben ist. Durch die Kontrolle der Impulsmuster lassen sich alle Fehler
erkennen, Kurzschluss zur Versorgung, Querschluss oder Defekt des Gerätes. Hiermit
wird ein sehr hoher Sicherheitslevel (SIL 4) erreicht.
13
Mit dem OSSD1+2-Signal, oder über ein oder mehrere Not-Halt-Schalt-Geräte, wird
die TÜV-geprüfte Sicherheitsschaltung angesteuert. Siehe auch
„Beispielverdrahtung", Seite 79
78
GEFAHR
Gefahr durch elektrischen Schlag
Eine galvanische Trennung der Endstufen vom Motor erfolgt durch die Anlauf‐
sperre nicht. Sie ist somit keine Schutzfunktion gegen elektrischen Schlag.
Für Betriebsunterbrechungen, Wartungs-, Instandsetzungs- und Reinigungsar‐
beiten an der Maschine bzw. Anlage muss die komplette Maschine grundsätzlich
über den Hauptschalter galvanisch vom Netz getrennt werden (DIN EN 60204-1
5.3).
Alle Einbauräume für sicherheitsbezogene Bauteile des Steuerungssystems
sowie außerhalb verlegte Teile müssen, wenn sie vorschriftsmäßig montiert
sind, einer Schutzart IP54 entsprechen.
Antriebsverstärker SD2B / SD2B plus - Hardwarebeschreibung
W
Abschnitt 13.2