2.11 Füllen des Wärmeträgerkreislaufs
Das EG-Sicherheitsdatenblatt für
!
H -30 L ist zu beachten und an der
Anlage anzubringen! Insbesondere sind
beim Umgang mit H -30 L bzw. H-30
LS Schutzhandschuhe und Schutzbrille
anzulegen. Die Anlage nicht bei hoher
Sonneneinstrahlung füllen. Dies könnte
sonst zu Dampfschlägen im Kollektor
führen!
Bei Inbetriebnahme unter Sonneneinstrah-
lung Kollektoren abdecken oder Schatten-
bildung abwarten. Bei Frostgefahr auf
keinen Fall die Anlage mit Wasser befüllen
und abdrücken. Gefüllt wird nach Abschluss
der Rohrinstallation, Anschluss der Kollek-
toren und Füllen des Speichers. Zum Befül-
len der Anlage eine Solar-Fülleinrichtung
benutzen.
Alternativ:
Q
Vergleichbare Bohrmaschinen-Pumpe.
Spülen der Anlage | Vorbereitungen:
Druckausdehnungsgefäß vor Befüllen der
Anlage auf den Vordruck von 3,0 bar ein-
stellen. Bei allen Füll- und Entleerungsvor-
gängen das Entlüftungsventil am höchsten
Punkt der Anlage öffnen. Wenn Flüssigkeit
austritt, Entlüftungsventil wieder schlie-
ßen. Die Erstbefüllung zur Dichtheitsprü-
fung wird grundsätzlich mit Trinkwasser
ohne Solarflüssigkeit durchgeführt.
Die Befüllung mit Wasser nicht bei
!
Frost durchführen.
»
Die Einstellschraube des Flowmeters an
der Pumpenbaugruppe wird geschlossen
(waagerechte Stellung). Schlauch an ge-
öffneten KFE-Hahn oben anschließen und
Wasser über die Kollektoren bis zum ge-
öffneten KFE-Hahn unten laufen lassen.
»
Anlage langsam füllen, Vorgang so
lange fortsetzen, bis klares Wasser aus
dem geöffneten Entleerungshahn unten
austritt.
»
Nach dem Spülvorgang das Wasser
ablassen.
Füllen und Entlüften der Anlage
Die Solar-Anlage darf nur mit dem Wärme-
trägermedium H -30 L bzw. H -30 LS gefüllt
werden. Die Gebinde sind gebrauchsfertig
vorgemischt und bedürfen keiner weiteren
Behandlung.
Beimengungen von Wasser oder
!
anderen Wärmeträgermedien
sind nicht zulässig, da die notwendigen
Eigenschaften und der Korrosionsschutz
dann nicht mehr gewährleistet sind.
Deshalb darf die Anlage auch nicht mit
Wasser nachgefüllt werden.
Schlauchanschluss der Füllpumpe
Q
herstellen:
—
Von Pumpe (Druckseite) zum geöffneten
KFE-Hahn oben
—
Von KFE-Hahn Entleerungshahn unten
in Behälter Solarflüssigkeit‚
—
Von Behälter Solarflüssigkeit zur Pumpe
(Saugseite)
—
Füll-Pumpe einschalten und Solarflüs-
sigkeit einpumpen
»
Die Anlage so lange spülen, bis keine
Luftblasen aus dem Ableitungsschlauch
mehr austreten.
»
Zum leichteren Beseitigen von eventu-
ellen Luftsäcken bzw. Luftpolstern im
System während des Spülvorgangs den
KFE-Hahn unten schließen und durch die
Füllpumpe einen Druck von ca. 2 - 3 bar
im System aufbauen lassen.
»
Jetzt den KFE-Hahn unten vollständig
öffnen.
»
Den Ableitungsschlauch dabei fest in den
Behälter halten,
»
Den Vorgang noch ca. drei bis fünfmal
wiederholen.
»
Nach der so erfolgten Entlüftung den
KFE-Hahn unten schließen und den An-
lagendruck auf 3,5 bar erhöhen.
»
Danach ebenfalls den KFE-Hahn oben
schließen.
»
Jetzt Entlüftungsventil am höchsten
Punkt öffnen bis nur noch Solarflüssig-
keit austritt.
»
Anlagendruck im kalten Zustand auf Be-
triebsdruck von 3,5 bar erhöhen
»
Solar-Anlage über Nacht ruhen lassen
und morgens vor Sonneneinstrahlung
über Entlüftungsventil nochmal entlüften.
Entlüftungsventil wieder schließen.
»
Die Füll- und Entleerungshähne mit
den mitgelieferten Verschlusskappen
verschließen.
Sollte die Anlage nicht automatisch in Be-
trieb gehen, befindet sich wahrscheinlich
noch Luft in der Anlage. Also Entlüftungs-
vorgang ggf. nochmals wiederholen.
Der Abfluss des Sicherheitsven-
!
tils muss gemäß DIN 4757 in
ein Auffanggefäß münden, das den
Gesamtinhalt der Anlage aufnehmen
kann. Hier genügt bei kleineren Anlagen
der entleerte Wärmeträgerkanister. Die
verbrauchte Wärmeträgerflüssigkeit H
-30 L ist einer geeigneten Entsorgung
zuzuführen.
2.12 Druckprüfung
Nach erfolgter Rohrleitungsmontage und
Anschluss der Kollektoren muss die Druck-
prüfung der Anlage erfolgen.
Die Druckprüfung ist mit der Wär-
!
meträgerflüssigkeit H -30 L bzw.
H -30 LS durchzuführen.
Der Prüfdruck beträgt 7,8 bar (das 1,3fache
des zul. Betriebsüberdruckes gemäß DIN
4757). Der Anschluss der Pumpe erfolgt am
Füllstutzen der SOKI. Dazu Sicherheitsventil
ausbauen und Anschluss verschließen.
Nach erfolgter Druckprüfung ist
!
das Sicherheitsventil wieder ord-
nungsgemäß zu montieren!
Erst nach erfolgter Dichtheitskontrolle ist
die Wärmedämmung anzubringen.
Dichtheitsprüfung.
KFE-Hahn unten schließen und den An-
lagendruck bis maximal 6 bar erhöhen,
Anlage einige Stunden stehen lassen. Alle
Verschraubungen überprüfen. Anlage wie-
der komplett entleeren.
Bei Frostgefahr jetzt sofort Solarflüssigkeit
einfüllen.
2.13 Inbetriebnahme
Vor der Inbetriebnahme müssen sämtliche
Verschraubungen nachgezogen werden.
Der Mindest-Fülldruck beträgt bei
!
kalter Anlage (unter 30 °C) 3,5 bar.
Nach der Inbetriebnahme das „Inbetrieb-
nahmeprotokolls" ausfüllen.
Zur Überprüfung ob alle benötigten Re-
lais der Solar-Regelung angeschlossen
sind, sollte die eingebaute Regelung auf
Handbetrieb gestellt werden. Dazu die
Gebrauchsanleitung der jeweiligen Rege-
lung beachten. Anschließend die Regelung
wieder auf Automatik-Betrieb stellen.
Wenn Einschaltbedingungen bestehen,
sollte die Anlage automatisch in Betrieb
gehen. Sollte dies nicht der Fall sein, im
Kapitel „Was tun wenn ..." nach der mögli-
chen Störtungsursache suchen.
Q
Schlauch
Bohrmaschinen-
Pumpe
Wärmeträger-
flüssigkeit
Bohrmaschine
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