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Trudeln; Notsteuerung; Weitere Gefahrenhinweise; Bahnsackflug Bei Regen - Swing TWIN RS Betriebsanweisung

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WARNUNG
Wenn der Gleitschirm im Fullstall nach
hinten wegkippt, müssen die Bremsen
unbedingt unten gehalten werden. Die
Schirmkappe kann sonst sehr stark
vorschießen – im Extremfall bis unter
den Piloten. Halten Sie die Bremsen so
lange unten, bis das Segel wieder über
Ihnen steht.

Trudeln

Das Trudeln ist ein stabiler Flugzustand, bei
dem sich eine Seite des Gleitschirms im
Strömungsabriss befindet, während die
andere Seite weiterhin Auftrieb erzeugt. Der
Gleitschirm rotiert um die abgerissene
Flügelseite.
Ausleitung
Um das Trudeln zu beenden, muss der Pilot
die tiefgehaltene Bremse zügig freigeben.
Dadurch nimmt die abgerissene Flügelseite
wieder Geschwindigkeit auf. Abhängig von
der Art des Ausleitens und der Dynamik der
Drehbewegung kann die Kappe einseitig
vorschießen und seitlich einklappen.
Bemerkt der Pilot, dass er unabsichtlich ein
Trudeln eingeleitet hat, sollte er sofort die zu
weit gezogene Bremse freigeben.
WARNUNG
Sollte das Trudeln nicht aufhören,
überprüfen Sie, ob die Bremsen
vollständig geöffnet sind!

Notsteuerung

Beim Ausfall der Bremsleinen, z.B. durch
Lösen des Befestigungsknotens am
Bremsgriff oder einer defekten Bremsleine,
lässt sich der TWIN RS auch mit den
hinteren Tragegurten steuern und landen.
Der Strömungsabriss erfolgt dabei früher
und der Pilot muss das veränderte
Flugverhalten durch sensiblen Zug an den
Gurten ausgleichen.

Weitere Gefahrenhinweise

Bahnsackflug bei Regen

Generell gibt es zwei unterschiedliche
Gründe, warum ein Gleitschirm bei Regen in
den Sackflug geraten kann:
Fall 1: Die erste Gefahr besteht darin, dass
sich bei längeren Flügen im Regen das
Kappengewicht erhöht und sich dadurch der
Schwerpunkt sowie der Anstellwinkel
verschieben. In der Folge kann die
Strömung am Gleitschirm abreißen. Dabei
gilt: Je mehr Wasser ein Schirm aufnimmt
(ältere Schirme sind davon mehr betroffen,
da sie über die Zeit die wasserabweisende
Beschichtung verlieren) und je näher sich
ein Schirm konstruktions- und alterungs-
bedingt an der Sackfluggrenze befindet,
umso weniger Wasseraufnahme und somit
auch Gewichtsveränderung ist nötig, um den
Schirm in den Sackflug zu bringen.
Fall 2: Bei einsetzendem Regen können auf
dem Obersegel eines Gleitschirmes
genauso viele Wassertropfen haften bleiben,
dass fast die ganze Oberfläche des
Schirmes davon betroffen ist, aber dennoch
keine geschlossene Wasserfläche vorliegt.
Dabei wird die Oberfläche durch die
Tropfenbildung so rau, dass sich die
Strömung ablöst. Dieses Phänomen ist
schon seit langem bei der Drachen- und
Segelfliegerei bekannt. Je neuer ein Schirm
ist (die Tropfen werden bei neueren
Schirmen weniger schnell vom Tuch
aufgesaugt), je mehr Tropfen auf dem
Obersegel haften und je größer diese
Tropfen sind, umso größer ist die Gefahr,
dass es dabei zum Strömungsabriss kommt.
Diese Eigenschaft konnte in
Praxisversuchen und durch
Gefahreneinweisung und Extremflug
Kapitel 7
35

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