BAADER PLANETARIUM Mammendorf
Haben Sie nun die Montierung „eingescheinert" und wollen Sternfeldaufnahmen machen, ge-
hen Sie wie folgt vor:
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Richten Sie das Teleskop auf die Himmelsgegend aus, die Sie fotografieren wollen und
suchen Sie sich einen möglichst hellen Leitstern.
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Richten Sie die Kamera auf der Gegengewichtsstange auf das gewählte Himmelsfeld.
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Bringen Sie nun den hellen Stern (eventuell leicht unscharf eingestellt) auf das Faden-
kreuz des 25mm Okulars.
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Richten Sie das Fadenkreuz so aus, dass sich der Stern in Rektaszension auf dem waa-
gerechten Faden entlangbewegt.
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Benutzen Sie die Feinbewegung der Rektaszensionsachse, um den Stern genau in die
Fadenkreuzmitte zu stellen.
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Lösen Sie die Kamera für eine Langzeitbelichtung aus.
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Halten Sie den Stern mit der Rektaszensionsfeinbewegung während der kompletten Be-
lichtungszeit möglichst genau in Fadenkreuzmitte.
Leichte Abweichungen des Sterns auf dem senkrechten Faden (Deklination) dürfen Sie korri-
gieren. Müssen Sie häufig in Deklination korrigieren, ist dies ein Zeichen, dass die Montierung
nicht exakt genug aufgestellt ist. Sie werden dann die oben beschriebenen Kreisbögen auf der
fertigen Aufnahme sehen.
Nachführfehler in Rektaszension zeigen die Sterne dagegen als kleine Strichspuren, nicht als
Kreisbahnen.
Tipp: Verwenden Sie bevorzugt einen Beobachtungsort, an dem Sie Ihr Teleskop immer wie-
der aufstellen können (Terrasse, Balkon).
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Wenn der Ort sicher ist, lassen Sie Säule und Montierung (allerdings gut abgedeckt)
einfach im Freien stehen und bringen Sie nur den Teleskoptubus in die Wohnung, wäh-
rend Sie nicht beobachten.
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Ist der Ort unsicher, können Sie sich aber wenigstens die Position der drei Standfüße
auf dem Boden markieren und so die Montierung einigermaßen genau justiert schell
wieder aufstellen.
baut. Die Justageschrauben des Hauptspiegels liegen auf der Rückseite des Tubus, die Justa-
geschrauben des Fangspiegels sitzen in der Fangspiegelaufnahme und sind deutlich zu erken-
nen, wenn man vorn in den Tubus hineinschaut.
An diesen Schrauben sollten Sie allerdings nur dann Änderungen vornehmen, wenn Sie sicher
sind dass sich die Spiegel zueinander verstellt haben, was nach längeren und häufigen Trans-
porten vorkommen kann.
Bemerkbar macht sich eine solche „Dekollimation" durch ungenügende Abbildungsleistung,
diese ist am einfachsten direkt an einem hellen Stern erkennbar; die Sterne sind nicht mehr
rund und scharf begrenzt, sondern wirken elliptisch und unscharf. Allerdings können solche
fehlerhaften Sternbilder auch durch überaus schlechte atmosphärische Beobachtungsbedin-
gungen entstehen, z.B. wenn die Bilder der Sterne bei starken Vergrößerungen extrem flim-
mern oder sich gar partiell regelrecht aufblähen. Das ist leider recht häufig der Fall wenn die
Luft am Beobachtungsort unruhig ist, z.B. durch den Temperaturaustausch zwischen dem Erd-
boden und der Umgebung.
Bedienungsanleitung zum Siberia Spiegelteleskop 110
A 03 – Zur Kollimation eines Newton Teleskops
Das Wort Kollimation oder kollimieren bedeutet: das optische System
justieren. Ein dejustiertes optisches System, kann keine zufriedenstel-
lende Abbildungsleistung erzeugen.
Bei Ihrem Siberia Newton Teleskop sind sowohl der Hauptspiegel als
auch der Fangspiegel über je drei Schrauben verkippbar im Tubus einge-
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