BAADER PLANETARIUM Mammendorf
03.1 – Die Teilkreise der Montierung
Eine letzte Erklärung und Beschreibung sind wir Ih-
nen noch schuldig. An jeder Achse der Montierung
findet sich am Ende ein sogenannter Teilkreis mit
einem Ableseindex und einer Klemmschraube zur
Fixierung des jeweiligen Teilkreises.
Als Beispiel zeigt Abbildung 11 rechts den Teilkreis
der Rektaszensionsachse.
Die klassischen Teilkreise einer astronomischen Mon-
tierung dienen zum Aufsuchen lichtschwacher Beob-
achtungsobjekte, die das bloße Auge und/oder das
Sucherfernrohr nicht mehr zeigen, die aber wohl mit größerer Teleskopöffnung des Haupttele-
skops sichtbar werden. Voraussetzung die Teilkreise einzusetzen ist, dass Ihre Montierung gut
poljustiert aufgestellt ist.
Tipp:
Beobachtungen mit Hilfe von Teilkreiseinstellungen sollten Sie erst durchführen,
wenn Sie ansonsten mit Ihrem Siberia bestens vertraut sind.
punkt am Himmel zwischen Rektaszensions- und Deklinationswert gibt die Stellung des Ob-
jektes an der Himmelskugel an. Solche Koordinaten finden man z.B. in den astronomischen
Jahreskalendern (z.B. Kosmos Himmelsjahr, Kalender für Sternfreunde aber auch in Sternkar-
ten oder astronomischen Planetariumsprogrammen für Computer).
Hier erklärt sich nun auch der Ursprung für die Bezeichnung Rektaszensions- und Deklinations-
achse.
Würde die Erdkugel nicht rotieren sondern stillstehen, wäre die Einstellung über die Teilkreise
völlig problemlos, da sich der Koordinatenschnittpunkt von Rektaszension und Deklination für
ein bestimmtes Objekt nie ändern würde. Durch die Erdrotation jedoch bewegt sich das Objekt
Bedienungsanleitung zum Siberia Spiegelteleskop 110
Abbildung 12: Das astronomische Koordi-
natensystem
Die Himmelkugel ist ähnlich wie die Erdober-
fläche (geographische Länge und Breite) mit
einem Koordinatensystem belegt. Eine Ko-
ordinate ist die Rektaszension und be-
schreibt die Stellung eines Objektes im Azi-
mut, also ob das Objekt östlich oder westlich
zur Südrichtung steht. Die Koordinatenan-
gabe ist eine Zeitangabe in Stunden, Minu-
ten und Sekunden. Der Vollkreis im Azimut
(360°) ist in genau 24 Stunden geteilt.
Die zweite Koordinate ist die Deklination und
beschreibt die Winkelhöhe eines Objektes
nördlich (+) oder südlich (-) des Himmels-
äquators. Die Angabe erfolgt in Grad, Bo-
genminuten und Bogensekunden (1 Grad
sind 60 Bogenminuten, 1 Bogenminute ent-
spricht 60 Bogensekunden). Richtwert: Der
Abb.: 12
Vollmond am Himmel entspricht ziemlich
genau dem Winkelwert von 0,5 Grad bzw.
30 Bogenminuten. Der (gedachte) Schnitt-
Abb.: 11
12