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Baader Planetarium Siberia 110 Bedienungsanleitung Seite 11

Spiegelteleskop
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BAADER PLANETARIUM Mammendorf
Um das Mondbild ausführlich studieren zu können, müssen Sie jetzt das Teleskop mit den bei-
den Feinbewegungen in Rektaszension und Deklination genau entgegengesetzt zur Erdrehung
(und mit der gleichen Geschwindigkeit) bewegen. Hier kommt der Vorteil der parallaktischen
Montierung des Siberia zum Tragen. Ist die Montierung einigermaßen korrekt zur Erdachse
aufgestellt, erfolgt der Ausgleich der Erdrotation nur noch über eine Achse, die Rektaszensi-
ons- oder auch Polachse.
Das alles hört sich unendlich kompliziert an, ist es aber eigentlich nicht. Die Montierung ist
dann korrekt aufgestellt, wenn die Rektaszensionsachse parallel zur Erdrotationsachse steht.
Und das ist dann der Fall, wenn Sie im Azimut (das ist der Horizontkreis) genau in der Linie
Norden/Süden steht und ihr Winkel zur Erdoberfläche dem Breitengrad Ihres Beobachtungsor-
tes entspricht (das ist die Einstellung der Polhöhe). Abbildung 10 zeigt diese Aufstellung noch
einmal als Graphik.
Abb.: 10
brauchen Sie nur noch die Knebelschraube, die die Montierung an die Säule koppelt zu lösen,
die Montierung so zu drehen, dass die RA-Achse auf den Polarstern zeigt und die Knebel-
schraube wieder anzuziehen. Fertig ist die Justage - und nun erklärt sich auch der Begriff Pol-
achse von selbst. Wie und wo Sie den Polarstern am Himmel finden, ist im Anhang näher er-
klärt.
Der Winkelwert der Polhöhe (φ) entspricht dem Winkelwert der geographischen Breite Ihres
Beobachtungsortes (eine Tabelle dazu finden Sie im Anhang).
Zwei ergänzende Hinweise:
Die Polhöhenskala ist relativ genau. Ihre Voreinstellung bedingt aber, dass die Stativ-
beine auf einer ebenen Fläche und die Stativsäule damit senkrecht steht. Steht das Sta-
tiv schief auf dem Untergrund stimmt natürlich auch die voreingestellte Polhöhe nicht.
Es gibt Beobachtungsstandorte, von denen der Polarstern nicht sichtbar ist weil er z.B.
durch ein Gebäude verdeckt wird. Hier hilft es, mit einem Kompass die Nordrichtung
relativ genau zu bestimmen, die Polhöhe möglichst exakt einzustellen und darauf zu
achten, dass das Stativ möglichst waagerecht steht.
Haben Sie Ihre Montierung richtig aufgestellt, dann können Sie die Erdrotation nur durch
Nachstellen der Feinbewegung der Rektaszensionsachse kompensieren. Von Zeit zu Zeit wer-
den Sie aber auch mit der Deklinationsfeinbewegungen korrigieren müssen, eben weil die Auf-
stellung nur annähernd präzise ist. Das liegt unter anderem daran, dass der Polarstern eben
nicht exakt am Himmelspol steht. Wie Sie die Montierung noch präziser aufstellen können (dies
ist z.B. erforderlich, wenn Sie fotografieren wollen) ist im Anhang unter „Scheinern einer Mon-
tierung" beschrieben.
Bedienungsanleitung zum Siberia Spiegelteleskop 110
Abbildung 10: Ausrichtung der Polachse
Für uns Beobachter auf der Nordhalbkugel
der Erde weist die gedachte Erdachse näm-
lich ziemlich genau auf den Polarstern. Dies
ist der scheinbare Punkt am Himmel, um
den sich alles zu drehen scheint. Der Polar-
stern ist nur 0.8° vom wirklichen Himmels-
pol entfernt und bewegt sich wie ein Uhrzei-
ger um diesen herum.
Alles was Sie tun müssen, um Ihre Montie-
rung annähernd korrekt aufzustellen, ist mit
der Rektaszensionsachse den Polarstern an-
zupeilen. Haben Sie die Polhöhe vorab ein-
gestellt (z.B. für Hannover 52.5 Grad),
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